Intergenerative Orte Dresden, Begegnungen zwischen Jung und Alt in Dresden

5 intergenerative Orte und Begegnungsstätten in Dresden

Dresden ist bunt und vielfältig und das nicht nur wegen der vielen Möglichkeiten zum Erleben und Wahrnehmen oder der vielseitigen Aktivitäten und historischen Denkmäler, sondern auch wegen der hier lebenden Menschen. In allen Stadtteilen Dresdens zusammengenommen leben 569.173 Menschen (Stand: 08.03.23) unterschiedlicher Altersgruppen zusammen. Davon machen Personen ab 65 Jahren einen prozentualen Anteil von 22,7 % aus. Da das Zusammenleben nicht nur denselben Treppenaufgang betrifft oder die zufällige Begegnung auf der Straße, wollen wir euch heute fünf intergenerative Orte und Aktivitäten vorstellen, die sich für jede Altersgruppe lohnen.

Neben allen großen gemeinnützigen Organisationen wie dem DRK, die Johanniter, der AWO und Volkssolidarität gibt es einige, viele Stadtteile Dresdens durchziehende Begegnungsstätten und -angebote für Senior:innen, Angehörige und Interessierte. 

1. Generationenrikscha

Die Generationenrikscha ist ein 2019 ins Leben gerufenes Projekt der Gemeinde Johannes- Kreuz-Lukas unter Zusammenarbeit mit dem frieda&friedrich Lastenrad. Das Ziel dieses Vorhabens besteht darin, alternative Mobilität und generationenübergreifenden Austausch zu schaffen und unterstützt somit einen sozialen Nachhaltigkeitsaspekt. Mit einer elektrisch betriebenen Fahrradrikscha kann Dresden erkundet werden: Senior:innen bekommen von jungen Leuten ihre Stadt gezeigt und umgekehrt können Ältere ihren Familien oder Fremden Orte ihres Lebens zeigen und Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählen. So wird über einen aktiven Austausch die Stadt kennengelernt, es werden neue Kontakte geknüpft, die für alle Beteiligten eine Bereicherung sein können und ganz nebenbei wird auch noch etwas für die Gesundheit getan. 

Mit der Rikscha durch die Stadt.

2. Kornkreise Dresden

Essen verbindet – das weiß doch jedes Kind! Und was ist wohl am einfachsten und jedem Menschen bekannt? Na klar, das Brot! Und weil das so ist, gibt es hier in Dresden „das Brotjekt“ der Kornkreise Dresden, welche eine Initiative rund um das Brotbacken in der Gemeinschaft ist. Organisiert werden verschiedene Workshops für Seniorentreffs und andere Einrichtungen, wobei interkulturelle Begegnungen und ein Zugang zur gesunden Ernährung für alle fokussiert werden. Über das gemeinsame Backen können alte Rezepte ausgekramt, wieder hervorgerufen und gemeinsam verändert werden – neue und unbekannte Zutaten und Wege der Zubereitung können ein altbewährtes Rezept aufpeppen und vor Jahren erprobte Rezepturen und Handgriffe können wieder zum Vorschein kommen. 

Ein Brot zu backen kann Generationen verbinden.

3. Grunaer Bürger- und ErzählCafé 

„Noch einmal wie 20 fühlen…“; dieses Motto und viele andere Gesprächsthemen laden Bürger:innen und vor allem Senior:innen ein, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen.
Natürlich wissen wir vieles über das Älterwerden und meinen zu wissen, was ältere Menschen und Senior:innen um uns herum erlebt haben. Doch gibt es weitaus mehr Schätze in Erfahrung zu bringen, wenn an einem gemeinsamen Tisch gesessen, gesprochen und zugehört werden kann. Der Stadtteilverein Dresden Gruna „In Gruna leben e.V.“ lädt somit jeden zweiten Montag im Monat zum miteinander Erzählen an einen großen Tisch mehrerer Generationen ein. Neben dem persönlichen Austausch geht es auch um kommunalpolitische Angelegenheiten, Stadtteilgeschichte und Stärkung des gemeinschaftlichen Engagements. 

An einem gemeinsamen Tisch können die Geschichten ausgepackt werden.

4. Mehrgenerationenhäuser 

Hier hinter verstecken sich gleich zwei Orte: zum einen eine Begegnungsstätte zwischen Generationen und Kulturen, zum anderen ein Wohnraum für mehrere Generationen unter einem Dach. Das Mehrgenerationenhaus in Dresden Friedrichstadt eröffnet einen Raum zum gemeinschaftlichen Leben und zur intergenerativen Teilhabe. Beratung und kulturelle Angebote können hier angenommen und gegeben werden: Angebote für Kinder, Familien, Senior:innen, Migrant:innen und vieles mehr. Somit bildet dieser Ort einen Treffpunkt für offene Begegnungen und gemeinsame Nachmittage. Spezifisch auf das Alter abgesehen gibt es hier eine kunsttherapeutische Ambulanz für pflegende Angehörige, eine Kunstwerkstatt für alle Generationen und diverse künstlerische Angebote für und mit Senior:innen.
Neben dem Mehrgenerationenhaus in Friedrichstadt gibt es auch das Generationenwohnen, welches sich im Zuge der alternativen Wohn- und Lebensräume einen berechtigten Platz geschaffen hat! Aus den üblichen Nachbarschaften können so Solidargemeinschaften entstehen, die ein Allein- und Verlassensein aus dem Weg räumen. In Dresden gibt es dafür das Mehrgenerationenhaus Dresden Friedrichstadt und Dresden Reick sowie den „Semperhof Dresden“ auf dem Freigut Eschdorf

Mehrgeerationenhäuser in Dresden, gemeinsam Leben
Mehrere Generationen unter einem Dach.

5. „WohnKultur – Bauen und Wohnen nach 1945“ 

Nicht nur über Treffs und Aktivitäten kann eine Verbindung zwischen den Generationen geschaffen werden, sondern auch über veränderte Blickwinkel und neue Erkenntnisse. Die kostenfreie und auf Spenden basierende Dauerausstellung „WohnKultur – Bauen und Wohnen nach 1945“ erzählt am Beispiel der Johannstadt die Geschichte des Wohnungsbaus nach der Bombardierung Dresdens vom 13. Februar 1945 bis in die Gegenwart. Durch eine Reise über die Nachkriegszeit, dem Wiederaufbau, die DDR und die Wende bis heute, wird von einer Vergangenheit erzählt, die sich in der Architektur und dem Design unserer eigenen Wohnkultur wiederfinden und uns auf eine neue Entdeckungsreise auch in der eigenen Familie und dem privaten Umfeld begeben lassen kann. 

Ausstellung "WohnKultur" in Dresden, Austausch und Begegnungsstätte in Dresden
Leben damals und heute – ein Thema das zum Austausch anregt.

Möchtet auch ihr euch ehrenamtlich beteiligen oder ein Teil der Debatte um das Leben von Senior:innen in Dresden werden, dann nehmt Kontakt zu den einzelnen Organisationen auf und engagiert euch!
Habt ihr weitere Tipps oder Adressen in und um Dresden oder weitere Vorschläge und Ideen, dann freuen wir uns sehr auf Eure Kommentare! 

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