Wilschdorf – Hier steht Dresdens älteste Kirche

Heute möchten wir dir einen recht unbekannten Stadtteil aus Dresden vorstellen.
Es geht um den Stadtteil Wilschdorf, welcher an Hellerau, Boxdorf und Volkersdorf angrenzt.

Die Geschichte von Wilschdorf

Der Stadtteil Wilschdorf geht wahrscheinlich auf eine slawische Siedlung im 12. Jahrhundert zurück. Erstmals erwähnt wurde Wilschdorf im Jahr 1242, als es als Lehen an das Kloster St. Afra in Meißen verkauft wurde. Seitdem hat der Ort viele Namensentwicklungen durchgemacht.
So wurde Wilschdorf im Jahr 1330 Wilesdorf genannt und 1350 dann als Wilsdorf bezeichnet. Anschließend wurde das Dorf ein Jahr später als Wilczdorf betitelt, 1357 nannte man den Ort Wylizdorf, 1378 Wiltzstorf, 1445 Wilschtorff, 1495 Wilsztorff, 1563 Wölszdorff, 1578 Wiliszdorff, 1598 Wülszdorff bis er schließlich seinen Namen Wilschdorf bekam.

Auch musste Wilschdorf viele Plünderungen miterleben. Im 17. Jahrhundert, in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, wurde der Ort von schwedischen Truppen geplündert, dabei wurde der Opferstock der heutigen Christophoruskirche aufgehackt und später auf dem Dachboden der Kirche gelagert. Im Jahr 1850 verbrannten 11 Bauerngüter und Gartennahrungen im Oberdorf, welche anschließend wieder aufgebaut wurden. Auch im 2. Weltkrieg litt Wilschdorf. Im Jahr 1945 wurde ein historischer Taufstein der Wilschdorfer Christophoruskirche, aus der Zeit um 1200, der im Palais im Großen Garten lagerte, zerstört.
Seit 1950 ist Wilschdorf zu Dresden eingemeindet.

Seit 1943 ist die Freiwillige Feuerwehr in Wilschdorf.
Seit 1943 ist die Freiwillige Feuerwehr in Wilschdorf.

Interessante Bauwerke in Wilschdorf

Heute findest du in dem Stadtteil Fachwerkhäuser und Bauerngehöfte, die mit zu den ältesten Gebäuden in Dresden gehören.  Besonders die Christophoruskirche ist einen Besuch wert, denn ihre Ursprünge gehen wahrscheinlich auf das 12. oder 13. Jahrhundert zurück. Somit ist die Kirche das älteste Kirchenbauwerk in ganz Dresden! Auch das rote Weihekreuz geht wahrscheinlich noch auf die ersten Siedler zurück. Ebenso besitzt die Kirche die älteste Kirchenglocke Dresdens, welche um 1250 gegossen wurde. Im Jahr 1967 wurden bei Renovierungsarbeiten gotische Fresken entdeckt, die auf die 1420-er Jahre datiert werden.
Seit 1986 trägt die Kirche den Namen Christophoruskirche und besitzt seit 1995 auch eine Orgel aus der Orgelwerkstatt Wegscheider.

Die älteste Kirche in Dresden!
Die älteste Kirche in Dresden!

Ebenfalls ein historisch interessantes Gebäude ist der ehemalige „Gasthof-Wilschdorf“, welcher 1242 erstmals als Taverne erwähnt wurde. Bei dem Abriss des Luckner-Schlosses Altfranken erwarb 1939 der damaligen Besitzer eine Kassettendecke aus der Renaissance und 1942 wurde diese in den Gasthof eingebaut. Im Jahr 2008 wurde der Gasthof zu dem Sitz eines Lichttechnik-Unternehmens. Eine weitere historische Gaststätte ist „Der alte Graf“, welche seit 1883 existiert und auch heute noch betrieben wird.

Diese Gaststätte wird schon sehr lange betrieben!
Diese Gaststätte wird schon sehr lange betrieben!

Vom 17. Jahrhundert bis 1887 wurde in Wilschdorf auch Weinbau betrieben. Dieser endete durch den Reblausbefall. Zeuge von dem einstigen Weinbau ist ein bis heute erhaltenes ehemaliges Weingut, welches aus dem 18. Jahrhundert stammt.

Öffentliche Verkehrsmittel:

Buslinien 70, 72, 81, 478

Restaurants:

• Zum Alten Graf
• Waldmax

Übernachtungsmöglichkeiten:

• Hotel Alter Weinberg
• Marthas Appartement – Ferienwohnung in Dresden
• Pension Olterteich
• Zum Alten Graf

Kindertagesstätte:

• „Fuchsbau“

Blick auf die Kreuzung in Wilschdorf.
Blick auf die Kreuzung in Wilschdorf.

Insbesondere durch seine vielen historischen Bauwerke, der ältesten Kirche Dresdens und die lange Geschichte des Ortes, sticht Wilschdorf als Stadtteil hervor.

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