Rähnitz – Stadtteil mit historischem Charakter

Heute möchten wir dir den Stadtteil Rähnitz vorstellen, welcher bis heute seinen historischen Charakter in großen Teilen bewahren konnte.

Lage

Rähnitz grenzt im Osten an Hellerau, im Süden an die Hellerberge, im Westen an Wilschdorf und im Norden an den Ortsteil Volkersdorf (Radeburg) an.

Im Rähnitzer Ortskern (am Bauernweg) sind bis heute noch einige Drei- und Vierseitenhöfe erhalten geblieben. Dadurch hat sich Rähnitz seinen historischen Charakter bewahrt. Im Norden findest du die Firma Globalfoundries und nordöstlich schließt direkt der Flughafen Dresden an. Einige der Rollbahnen wurden teilweise auf den Rähnitzer Feldern angelegt.

Rähnitz ist sehr ruhig gelegen.

Öffentlicher Nahverkehr

Rähnitz erreichst du am besten über die Haltestelle „Kiefernweg“. Diese ist auch gleichzeitig die Endstation der Straßenbahnlinie 8. Weiterhin verkehren in Rähnitz die 2 Buslinien 70 und 72.

Geschichte

Der Name des Bauerndorfs geht vermutlich auf Ronyz oder Ranis, einen slawischen Ortsgründer, zurück. Besiedelt wurde das Gebiet vermutlich schon um 1150, nachdem der Elbtalkessel vollständig erschlossen war. In dieser Zeit wurde auch Rähnitz gegründet, welches im Jahre 1242 erstmals als Ranis im Zusammenhang mit Wilschdorf (Ranis maius) erwähnt wurde. Die eigentliche urkundliche Erwähnung des Bauerndorf Ranis geht auf das Jahr 1268 zurück. Wie viele andere ehemalige Ortschaften in Dresden, entwickelte auch Rähnitz viele verschiedene Ortsnamen. Diese lauteten unter anderem Reynicz, Renis, Obir Reniß, Reynß und Regens. Erst im Jahre 1791 tauchten mit Rähniß und Rähnis Namen auf, welche dem heutigen Rähnitz nahe kommen. Im Jahre 1812 wurde dann Rähnitz, wie wir es heute kennen, erstmals erwähnt und blieb bis heute so erhalten.

Die Meridiansäule bei Rähnitz.

Im Jahr 1441 werden in dem Bauerndorf zwei Vorwerke* erwähnt. Das erste als „Knapsdorf“, welches auch als niederes Vorwerk bezeichnet wurde. Dieses gehörte bis 1310 dem Dresdner Maternihospital. In Folge der Reformation wurden die Vorwerksländereien 1547 auf Bauern in Volkersdorf und Marsdorf, sowie fünf Rähnitzer Bauern aufgeteilt. Letztere bildeten bis in das 19. Jahrhundert die „Klöppelgemeinde“. Die Bauern des oberen Vorwerk, welches sich in Rähnitz befand, gehörten der „Bullengemeinde“ an. Dieses zweite Vorwerk unterstand bis 1840 dem Rittergut Döhlen (Freital).

Im Jahr 1839 wurde in Rähnitz das erste Schulgebäude am heutigen Bauernweg errichtet. Damit bildete Rähnitz einen selbständigen Schulbezirk. Ein Jahr später wurde das Dorf zur Landgemeinde und mit der Einführung der sächsischen Agrarreformen, endete auch die Trennung der Vorwerke.

Ein weiteres Schulgebäude entstand im Jahr 1886, in welchem der Schriftsteller Kurt Gerlach als Lehrer tätig war. 10 Jahre später wurde das Schulgebäude um einen Anbau ergänzt, welcher als Kindertagesstätte genutzt wurde. Noch bis heute existiert dieses Gebäude und wird vollständig als Kindertagesstätte genutzt.

Das ehemalige Schulgebäude, welches heute als reine Kindertagesstätte genutzt wird.

Auch eine eigene Kirche sowie einen eigenen Friedhof besitzt Rähnitz. Der Friedhof wurde in dem Jahre 1899 angelegt. Der Bau der Kirche erfolgte 1904. Auf dem Friedhof kannst du ein Denkmal der Gefallenen des Ersten Weltkriegs finden. Auch aus den Napoleonischen Kriegen (1813) findest du ein Denkmal in Rähnitz. Dieses befindet sich vor dem alten Spritzenhaus im Ortskern.

Die Rähnitzer Kirche.

Die Gemeinde Rähnitz und die Gartenstadt Hellerau vereinigten sich im Jahr 1919 zu Rähnitz-Hellerau, welches seit 1938 den Namen Hellerau trägt. Am 1 Juli 1950 wurde der Stadtteil Hellerau mit Rähnitz zu Dresden eingemeindet. Wenn du mehr über Hellerau erfahren möchtest, dann schau doch mal hier vorbei.

Sehenswürdigkeiten

Seit dem Jahr 1828 steht in Rähnitz eine Meridiansäule. Diese Säule ist 10 Meter hoch und bildet in Dresden den nördlichen Endpunkt des Vermessungssystem von Wilhelm Gotthelf Lohrmann. Weitere Vermessungspunkte sind nicht mehr erhalten. Um eine exakte Nord-Süd-Linie zu bilden, befanden sich diese am Dresdner Zwinger und bei Rippen.

Gedenktafel auf der Meridiansäule.

Sport

In Rähnitz befindet sich der Frauenfußballverein 1. FFC Fortuna Dresden-Rähnitz.

Schulen

85. Grundschule

Auch wenn es in Rähnitz nicht allzu viel zu besichtigen gibt, hat der Stadtteil doch eine recht interessante Geschichte und viele Möglichkeiten für einen schönen Wanderausflug.

*landwirtschaftlicher Gutshof

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