Das Leben mit Kindern in der Neustadt 1/2

Bunt, lebendig, kreativ und froh. Das ist die Dresdner Neustadt. Gleichermaßen gut beschreibt es wohl die Eigenschaften von Kindern. Und genau diese Ähnlichkeit ist es wohl, dass sich Kinder ausgesprochen wohl in dem hippen Szeneviertel fühlen, welches nicht nur als „Studentenviertel“ abgestempelt werden sollte. Schauen wir mal genauer hin…

Abwechslung im Babyalltag

Hat sich die Mutter vom Wochenbett erholt, pegelt sich bald der Alltag mit Baby ein. Umso schöner, wenn dieser nicht nur aus den eigenen vier Wänden und den täglichen Spaziergängen besteht. Fast jede Mutter wünscht sich weiterhin soziale Kontakte aufrecht zu erhalten – sei es mit alten Freund*innen oder anderen Müttern und Vätern. Ein Austausch tut gut. Und wenn man sich den in einem schönen Café bei einem Tee oder zu einem Mittagessen im Restaurant gönnt, tut man sich gleichzeitig noch was gutes und bringt Abwechslung in den Tag. In der Neustadt gibt es zahlreiche Restaurants und Cafés, die ganztägig bzw. ab dem Mittag geöffnet haben. Die aller meisten davon sind ausgesprochen kinderfreundlich und Familien sind stets willkommen. Da hier die Gastronom*innen den Besuch der Kleinsten gewöhnt sind, sind die meisten Lokale bestens auf sie vorbereitet. So sucht man nur selten vergebens nach einem Wickeltisch und Kinderstuhl. Einige Restaurants bieten sogar Kindermenüs an, die sich vom klassischen „Nudeln mit Tomatensoße“ unterscheiden. Hier ist die Heller´s Kuchenglocke auf dem Martin-Luther-Platz besonders zu erwähnen. Die Biokonditorei bietet neben kalten und warmen Speisen auch eine spezielle Auswahl für Kinder an. So wird neben einem Kinderfrühstück auch ein Kindercappuccino oder Babyccino (aufgeschäumte Milch in der Espressotasse) angeboten. Die Leckereien dürfen dann sogar im extra Kinderzimmer eingenommen werden. Dort gibt es eine abwechslungsreiche Auswahl an Büchern, Spielen und Stiften, sodass auch die Eltern die Zeit für ein Stück Kuchen finden können. 

Die Kuchenglocke auf dem Martin-Luther-Platz.

Nicht nur ein Spielzimmer, sondern ein ganzes Lokal für Kinder, hat das Mutzelhaus auf der Louisenstraße zu bieten. Besonders mit Babys und Kleinkinder, die mobil sind, ist das Café zu empfehlen. Im Innenbereich können die Eltern die Speise- und Getränkekarte testen, währenddessen sich die Kleinen mit den Spielsachen vergnügen. Neben einem überschaubaren Essensangebot, kooperiert das Mutzelhaus mit dem Burgerrestaurant „Bürgermeister“, welches sich im Vorderhaus befindet. So kann man ab 12 Uhr auch leckere Burger und Pommes zu sich nehmen. Im Außenbereich befindet sich ein Rutschturm in einem Sandkasten, welcher mit zahlreichen Schaufeln und Förmchen bespielt werden kann. 

Das Mutzelhaus auf der Louisenstraße.

Gleichgesinnte im Babykurs?

Mit Schlafmangel, zahnenden Babys und ersten Krabbelunfällen, sehnt man sich nach Gleichgesinnten. Denn hier gilt: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Oder so ähnlich. Jedenfalls ist es ein Versuch wert, sich im Austausch mit anderen Müttern (und Vätern), Sicherheit zu holen, dass „das alles“ ganz normal ist. Was aber, wenn man keine andere Mutter/Vater im Bekanntenkreis hat? Dann stöbert man im Internet oder bei einem Spaziergang an den Aushängen der Eirichtungen nach einem passenden Babykurs. Diese Kurse sind eine wundervolle Beschäftigung für Mutter (Väter) und Kind und bieten gleichzeitig eine optimale Gelegenheit, nicht nur die ersten Kontakte der Babys zu fördern, sondern auch gleichgesinnte Eltern zu finden.

In der Neustadt findet man ein riesiges Kursangebot verschiedener Einrichtungen. Die meisten Hebammenpraxen offerieren neben den typischen Rückbildungen auch eine Auswahl an anderen Kursen. Beispielsweise bietet die Hebammenpraxis „Bellabauch“ Kurse wie „Mama-Yoga mit Baby“, „Babymassage“, „Sang- und Klangfreude“ und vieles mehr an. Auch sehr moderne, aber schwer zu findende Kurse, wie der sogenannte „FenKid-Kurs“ kann in der Neustadt besucht werden. Dieser wird regelmäßig vom Hebammenhaus auf der Louisenstraße angeboten. Hier treffen sich wöchentlich Mamas mit ihren Babys, die alle im gleichen Zeitraum geboren worden. Dabei wird den Eltern Wissen über die Entwicklung und Förderungsmöglichkeiten vermittelt und die Sinneswahrnehmungen sowie motorischen und sozialen Kompetenzen werden geschult. Außerdem steht auch der Austausch mit den anderen Familien im Fokus. Das Konzept basiert auf den Theorien von Elfriede Hengstenberg, Jesper Juul, Maria Montessori und Dr. Emmi Pikler.
Neben dem FenKid-Kurs gibt es auch mehrere andere Kurse im Hebammenhaus, die man mit Baby besuchen kann. 
Ein Kurs, welcher schon längst nicht mehr als Geheimtipp gilt, ist wohl das Babyschwimmen. Auch das Angebot deckt die Neustadt ab. So können Eltern mit ihren Sprösslingen in der Physiotherapie am Nordbad schwimmen gehen und bekommen im 30 Grad warmen Wasser spielerische und bewegungsanregende Begleitung einer Physiotherapeutin. Dabei steht die Freude an der Bewegung im Wasser im Vordergrund. 
Ebenfalls in der Physiotherapie am Nordbad findet regelmäßig das Babyturnen statt. Hier wird unter physiotherapeutischer Anleitung der natürliche Bewegungsdrang von Babys mit Koordinations-, Kraft- und Gleichgewichtsübungen gefördert.

Eingang der Physiotherapie am Nordbad.

An der frischen Luft

Am Ende des ersten Babyjahres möchten sich die Kleinen immer mehr bewegen und beginnen mit dem Laufenlernen. Dem natürlichen Bewegungsdrang folgend, möchte nun nicht mehr jedes Baby „brav“ im Kinderwagen sitzen bleiben. Es möchte die Welt nun auf eigene Faust erkunden und eben auch mal fallen, um wieder aufzustehen. Doch teilweise ist das leichter gedacht als getan. Denn in der Stadt, bieten die engen Gehwege, auf denen sich Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen tümmeln, nicht die optimale Sicherheit, die man seinem Kind wünscht. In der Neustadt findet man genügend grüne Fläche, um die Sorgen abzulegen und dem Kind den Freiraum zu gewähren, den es nun mal braucht, um selbstständig zu werden. 
Ein sehr beliebtes Ausflugsziel sind die Elbwiesen, die an die Innere Neustadt grenzen. Hier gibt es genügend Platz, um eine Decke auszubreiten, Schiffe und Enten zu beobachten und die Kinder toben zu lassen. 

Die Elbwiesen- auch im Winter gibt es viel zu entdecken.

Außerdem grenzt die schöne Dresdner Heide an die Neustadt. Läuft man der Strömung der Prießnitz ab der Straße „An der Prießnitz“ entgegen, führt sie einen direkt in den Wald. Nach nur wenigen Gehminuten, erreicht man den unglaublich schönen Prießnitzstrand, der an malerische Kinderfilme erinnert. Der flache Sandberg bietet eine weitläufige Fläche für Picknick und Toberei. Im Sommer kann man die Kinder nur schwer dem klaren Wasser fern halten. 

Der schöne Strand in der Heide.

Bei Grünflächen in der Neustadt denkt man vermutlich sofort an den Alaunpark, der spätestens ab den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr mit Kindern gefüllt ist, wie kein anderer Dresdner Park. Aber auch ganzjährig hat der Park seine Vorzüge. So findet man im Sommer genügend schattige Plätze zum Picknicken, im Herbst freie Fläche zum Drachensteigen, im Winter bei Schnee Hügel zum Rodeln und im Frühjahr füllt sich der ganz neugemachte Spielplatz mit Kindern. Neben ihm befindet sich eine Kletterspinne, die auch größere Kinder magisch anzieht. Begrenzt wird diese von einer großen Grünfläche, die zwei große Fußballtore bietet. 

Ein kleiner Teil des Alaunparks im Sommer.
Rodelspaß im Alaunpark.

Die Auswahl an Spielplätzen ist in der Neustadt wirklich vielfältig. Sie sind liebevoll gestaltet, meistens sehr modern und an jeder Ecke zu finden. Es ist schon eine kleine Herausforderung, einen Abschnitt der Neustadt zu passieren und dem verlockenden Anblick einer Schaukel und Rutsche zu entkommen. Doch nicht nur das Schaukel- und Rutschenklischee wird auf den Spielplätzen bedient, auch Klettergerüste für jede Altersgruppe und Buddelanlagen sind zu finden. In der warmen Sommerhälfte ernten wohl die Wasserspielplätze auf der Sebnitzer Straße sowie der Känguru Spielplatz auf der Böhmischen Straße die meisten Fans.

Die Wasserspielecke auf dem Känguru Spielplatz.

Der Känguruh Spielplatz ist nicht nur Treffpunkt für Eltern mit Kindern, die sich im Sandkasten austoben möchten. Hier befindet sich ein wundervolles soziales Projekthaus: der Kinderladen Känguruh. Welches Konzept sich hinter diesem niedlichen Namen verbirgt, möchten wir euch gerne im zweiten Teil von „Das Leben mit Kindern in der Neustadt“ vorstellen. Dieser wird sich eher auf die Vielfalt der Möglichkeiten für die großen Kleinen beziehen und liebevolle Konzepte vorstellen, um Kinder und Jugendliche ein abwechslungsreiches Freizeitangebot zu bieten. Wir freuen uns drauf! 🙂

Anmerkung: Natürlich gibt es grad sowohl in den genannten Lokalen als auch bei den Kursen gesonderte Situationen bezüglich der Corona-Pandemie. Wir blicken allerdings optimistisch in die Zukunft, dass sich Angebote und Öffnungen normalisieren, sobald sich die Lage entspannt hat.

Quellen:
https://kuchenglocke.de

https://www.mutzelhaus-dresden.de
https://www.bellabauch.de

https://www.hebammenhaus-dresden.de
https://www.physiotherapie-nordbad.de/kursplan.php

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