Kaleb_Familien

Unterstützung für Familien – Das Kaleb Zentrum Dresden

So ziemlich jede*r kennt es: Das Leben ist eine Achterbahnfahrt. Es gibt Hochs und Tiefs. Manchmal gelingt es, Situationen auszuhalten oder aus eigener Kraft zu ändern. Manchmal gibt es allerdings auch Lebenslagen, in denen man die Hilfe von außen benötigt, um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Um genau diesen „klaren Blick“ sorgt sich der gemeinnützige Verein Kaleb Dresden e.V. . Darüberhinaus ist das Angebot natürlich auch für Eltern gemacht, die sich nicht in Belastungssituationen befinden. Für wen der Verein konzipiert wurde und wie das Angebot ist, möchten wir euch heute vorstellen.

Kaleb- Zentrum Dresden. Was ist das?

KALEB bedeutet: Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren. Hinter diesen kräftigen Wörtern steht ein genauso kräftiges Ziel: die Stärkung von Familien in ihrer Beziehungskompetenz. Die Arbeit  soll ungeborene und geborene Kinder schützen und gute Bedingungen für ihr Aufwachsen ermöglichen. 
Das Angebot des Zentrums ist sehr vielfältig und reicht beispielsweise von „Schwangerschaftsberatungen“ für die Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach bis hin zur „Interkulturellen Familienwerkstatt“, die Familien unterschiedlicher Herkunft zum Kennenlernen und gemeinsamen Aktivitäten einlädt.
Allgemein kann man sagen, dass die verschiedenen Angebote werdende Eltern, Eltern mit Kindern, Kinder und Jugendliche in verschiedenen Lebenszyklen ansprechen sollen.
Neben der Möglichkeit andere Eltern kennenzulernen und mit ihnen in den Austausch zu gehen, bekommt man auch ein wundervolles Hilfsangebot in besonderen Lebenslagen oder Notsituationen.

Das KALEB auf der Bautzner Straße 52 in der Dresdner Neustadt.

Kleiderkammer und Trageladen

Die Kleiderkammer des Kalebs ist wohl den meisten Dresdner Eltern bekannt. Hier kann man Sachspenden der Kinder abgeben und auch entgegen nehmen. Ohne Vorlage von Nachweisen, darf man die Kleiderkammer nutzen und gemeinsam einen ökologischen Beitrag leisten. In der Kleiderkammer wird Bekleidung für Babys, Kindern und Jugendlichen sowie Ausstattung für Babys, Spielzeug, Bücher und Schwangerschaftsbekleidung in überprüft guter Qualität ausgegeben und angenommen. 

Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch 9-12 Uhr; 15-18 Uhr
Dienstag, Donnerstag 9-12 Uhr 
*Sonderregelungen bzgl. Corona 

Mittlerweile nutzen fast alle Eltern neben dem herkömmlichen Kinderwagen auch eine Trage für ihre Kleinsten oder greifen sogar ausschließlich auf sie zurück. Da die Anschaffung und vor allem Beratungen in Babyausstattungsläden noch nicht sehr gängig ist, ist der Trageladen des Kalebs für viele Eltern ein Segen. Hier kann man sowohl Tragen und Zubehör erwerben und leihen als auch eine professionelle Beratung bei ausgebildeten Trageberaterinnen buchen. Zusätzlich werden auch Workshops angeboten.
Informiert euch hierzu gerne auf deren Website.

Der Trageladen auf der Bautzner Straße 52.

Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag, Mittwoch: 9:30-12 Uhr
und nach Vereinbarung
*Sonderregelung bzgl. Corona

Angebote für werdende Eltern

Werdende Mütter oder Mütter, die ein Kind im ersten Lebensjahr begleiten, können an dem deutsch-arabischen Familienkurs teilnehmen. Gemeinsam werden Themen wie Alltagsorganisation, Stillen und Beikost sowie Schlaf und Gesundheit besprochen. Dieser Austausch gibt vielen Müttern einen sicheren Umgang mit ihren Neugeborenen und Babys.

Neben dem Familienkurs gibt es das hilfreiche Angebot der Sozialberatung. Diese Beratung ist kostenlos und unterliegt der Schweigepflicht. Sowohl werdende Eltern als auch Eltern mit Kindern bis drei Jahre dürfen an der Beratung teilnehmen. Da um die Geburt herum viele Anträge gestellt werden müssen und können, verlieren Eltern oft den Überblick und finden hier Informationen über gesetzliche Ansprüche, wie Mutterschutz, Elternzeit, Unterhalt und Sorgerecht. Die Beratung ist vielseitig und bietet von Informationen zu Familienplanung und Verhütung bis hin zur Begleitung nach dem Verlust eines Kindes viele Unterstützungen an.

Ein besonderer Zweig der Angebote, stellt das Angebot für minderjährige (werdende) Eltern dar. So gibt es auch für Minderjährige die Möglichkeit für Sozialberatung und  sie können an speziell für Jugendliche konzipierte Kurse, wie Eltern-Kind-Gruppen und ein Geburtsvorbereitungskurs, teilnehmen.

Außerdem wird ein Stoffwindelworkshop angeboten. Viele Eltern suchen nach einer Alternative zu Einmalwindeln und können hier alles zur Nutzung sowie zum vielfältigen Angebot lernen.

Symbolisch: Werdende Eltern.

Unterstützung in Belastungssituationen

Jeder kennt es: manchmal wächst einem der Alltag über den Kopf und der Wunsch, sich klar zu strukturieren, wird immer größer. Anstatt ihn zu erfüllen, kommt aber der altbekannte Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt und nichts geht mehr. Auch hier ist es möglich, sich an das KALEB zu wenden und nach Unterstützung zu fragen. Hier kann man schnell, unbürokratisch und kostenlos eine*n ehrenamtliche*n Mitarbeiter*in vermittelt bekommen, die/der bei der Kinderbetreuung unterstützt oder bei auswärtigen Terminen begleitet. Die Entlastung im Alltag, um die eigenen Kräfte wieder zu aktivieren, steht hier im Fokus. Natürlich unterstützen die Mitarbeitenden auch um ggf. weiterführende Hilfen zu finden. 

Weitere Angebote

Ein wundervolles Angebot sind speziell für Schulklassen entwickelte Kurse bzw. Workshops. Hier unterscheidet sich das Angebot in Projekte für die Grundschule und in Workshops für Mädchen- bzw. Jungen zwischen 9 und 13 Jahren. Letztere geben den Heranwachsenden die Möglichkeit, sich einen positiven und gesunden Zugang zu dem eigenen Körper zu verschaffen. Da dieser sich in dem Alter zu verändern beginnt und viele  Kinder und Jugendliche keine altersentsprechende Erklärung von außen bekommen, ist eine Heranführung mittels eines Workshops für viele sehr hilfreich.

Außerdem findet man im KALEB Unterstützung bei der Verarbeitung nach dem Verlust eines Kindes durch Tot- oder Fehlgeburt. Hier haben Mütter und Väter die Möglichkeit, andere Eltern (-paare) mit ähnlichem Schicksal kennenzulernen und gemeinsam über den Verlust zu sprechen. Es erleichtert das Wiederfinden in den Alltag und neuen Mut zum Leben zu finden, ohne das tote Kind zu vergessen.
Auch für frühverwaiste Eltern in der Folgeschwangerschaft wird eine Selbsthilfegruppe angeboten. Hier können die Gefühle gegenüber des vorher verlorenen Kindes aufgearbeitet werden, um mit positivem Gefühl und Mut die neue Schwangerschaft zu genießen.

Das Angebot des KALEBs ist wirklich sehr umfangreich, sodass man gar nicht weiß, was man als erstes vorstellen soll. Wer interessiert ist und mehr erfahren möchte, schaut am  besten auf deren übersichtlichen Internetseite nach.

Dennoch gibt es ein Angebot, welches wir hier nicht unerwähnt lassen möchten und als unabdingbar gilt:

Die Babyklappe 

Man möchte meinen, dass es kaum ein Elternteil gibt, welches jemals darüber nachgedacht hat, das eigene Kind abzugeben. Sehr wahrscheinlich ist es auch eher selten der Fall und umso wichtiger, über das Vorhandensein einer solchen Notfall-Lösung zu berichten. Denn schließlich kann sie aus verzweifelten Situationen helfen und sowohl den Eltern als auch dem Kind das Leben lebenswert machen. Niemand sollte sich schämen müssen, Hilfe dieser Art anzunehmen.
So besteht am KALEB die anonyme Möglichkeit, ein Baby über eine Tag und Nacht zu öffnende Klappe in ein sicheres Wärmebettchen zu legen. Wird die Klappe bedient, löst es gleichzeitig ein Signal aus, welches die Mitarbeitenden sofort informiert, dass ein Baby in das Bettchen gelegt wurde. Nach außen hin ist die Klappe dann nicht mehr zu öffnen, sodass niemand unbefugt an das Baby gelangen kann. Hier gibt es weitere Informationen bezüglich der Nutzung der Babyklappe in Dresden.

Der Eingang zur Babyklappe.

Natürlich berichteten wir heute nicht nur von der leichten Kost Dresdens. Schließlich möchte man sich am liebsten niemals mit Themen wie Fehlgeburt, Babyklappe und Selbsthilfegruppen befassen müssen. 
Dennoch ist es wichtig genau über diese Themen zu informieren, um selbst zu wissen, wo man Hilfe bekommen kann oder vielleicht im Freundes- oder Bekanntenkreis diese nützlichen Informationen weitergeben zu können. Wir möchten allgemein darauf hinweisen, dass es wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass es für schwierige Zeiten auch offizielle Hilfen in der eigenen Stadt gibt, die man immer in Anspruch nehmen kann.
Trotzdem bleibt abschließend nochmals zu betonen, dass das KALEB auch ein Zentrum für sehr unbeschwerte Themen ist und ebenso diverse Eltern-Kind-Kurse, Stillberatungen oder ein regelmäßig stattfindendes „offenes Frühstück“ anbietet.

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