Die interessantesten Fakten über die eigene Stadt erfährt man oftmals nebenbei, speichert sie dafür aber fest im Wissensschatz ab. Wir haben fünf wissenswerte Tatsachen herausgesucht und aufgeschrieben. Ganz nebenbei. 😉
Wusstest du, dass…
1. …Gottfried Semper, Architekt der Semperoper, in Dresden verfolgt wurde?
1834 kam der grandiose Architekt Gottfried Semper nach Dresden und nahm einen Lehrstuhl an der Kunstakademie in Dresden an. Sein Wirken in Dresden war sehr angesehen. Die Stadt mochte ihn und er mochte die Stadt. Auch privat ließ er sich in Dresden nieder, heiratete seine Frau Bertha Thimmig und bekam mit ihr sechs Kinder. Als Semper sich 1849 aktiv am Dresdner Maiaufstand beteiligte, wurde er auf die Liste der verfolgten Personen gesetzt. Ihm blieb letztlich nur die Flucht. Er kehrte Dresden den Rücken zu.
2. … „Odol“ Mundwasser, das Lingnerschloss und das Hygienemuseum eine Gemeinsamkeit haben?
Sie alle haben engen Bezug zu Karl August Lingner. Der Fabrikant entwickelte über Umwege Hygieneprodukte und wollte diese auf den Markt bringen. Schließlich entstand dabei das bekannte Mundwasser seiner Marke „Odol“. Das machte den einst armen Mann zu einem der reichsten Bewohner des Kaiserreichs. Er lebte oberhalb der Elbwiesen in einem der drei Schlösser, dem nach ihm benannten Lingnerschloss. Er liebte den Luxus und lebte ihn in vollen Zügen. Der Erfinder investierte nicht nur in sein Privatleben, auch sein Mundwasser sollte in alle Munde. Also gab er sehr viel Geld für Werbekampagnen aus, sodass er weltweit bekannt wurde. Er wurde finanziell unabhängig und wurde durch sein erfolgreiches Produkt zum Hygieneaufklärer. 1911 veranstaltete er in Dresden die erste „internationale Hygieneausstellung“ und trug damit immens zur Hygienebildung der Bevölkerung bei. Kurz darauf gründete er eine Initiative: das Deutsche Hygienemuseum in Dresden als Volksbildungsstätte für Hygieneaufklärung.
Zynisch aber wahr: Lingner starb im Jahr 1916 an den Folgen von Zungenkrebs im Alter von 55 Jahren.
3. …die Brühlsche Terrasse auch „Balkon Europas“ genannt wird?
König Friedrich II. von Preußen gab der Brühlschen Terrasse den schönen Beinamen „Balkon Europas„. Obwohl er ein Erzfeind Sachsens war, erwähnte er die große Terrasse positiv. Damals trafen sich hier Reisende aus ganz Europa. Die Brühlsche Terrasse ist etwa 500 Meter lang und befindet sich in der Altstadt zwischen Carola- und Augustusbrücke.
4. … August der Starke 354 Kinder gehabt haben soll?
Tatsächlich ging das Gerücht schon zu seinen Lebzeiten die Runde. Jedoch ist die Zahl schlichtweg ausgedacht und stark übertrieben. August der Starke war verheiratet und hatte einen ehelichen Sohn, Friedrich August II.. Das hielt ihn jedoch nicht von vielen Affären und Liebesbeziehungen ab. Er soll zwölf Mätressen gehabt haben bei denen er neun nachgewiesene außereheliche Kinder gezeugt haben soll. Sieben davon bekam er mit der Gräfin Cosel (Anna Constantia), der Bekanntesten seiner Mätressen. Nach einer Auseinandersetzung trennte sich der Kurfürst von seiner einstigen Lieblings-Mätresse und sperrte sie ihr restliches Leben ein. 49 Jahre lang lebte Gräfin Cosel auf der Burg Stolpen bei Dresden in Gefangenschaft.
5. …in Dresden die Milchschokolade erfunden wurde?
Die erste Milchschokolade wurde tatsächlich in Dresden hergestellt. Das Dresdner Unternehmen Jordan&Timaeus bewarb 1839 erstmalig ihr neues Produkt mit einer Werbeanzeige in einer Zeitung: Schokolade aus Milch. Zwar wurde für diese Schokolade keine Kuhmilch verwendet, sondern Eselmilch, fällt aber trotzdem ganz eindeuting unter „Milchschokolade“. Damit war das Unternehmen gleichzeitig das erste, welches die Kakaobohne nicht als Trinkschokolade weiterverarbeitete, sondern sich in etwas Neuem versuchte. Und das mit Erfolg.
Wem von euch konnten wir mit den fünf Tatsachen über Dresden nichts neues erzählen?
Den allermeisten passt der ein oder andere Fakt sicherlich gut ins Wissens-Repertoire über Dresden.
Was sind eure liebsten Fakten, die man einfach wissen sollte? Schreibt sie gerne in die Kommentare! 🙂
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