Mit der Gründung eines eigenen Unternehmens geht für viele ein Traum in Erfüllung. Ob eine kleine Boutique in der Altstadt oder ein kleines Studentencafé in der Südvorstadt: Dresden als kulturell und wirtschaftlich vielseitige Stadt ist perfekt als Standort für einen eigenen Laden geeignet.

Fällt die Entscheidung auf die Eröffnung eines eigenen Ladens, müsst ihr einige Hürden nehmen. Ihr braucht einen passenden Standort und ein potenzielles Ladenlokal zur Miete und einen ausgeklügelten Businessplan. Ihr müsst verschiedene rechtliche Schritte machen sowie euch auf die Suche nach Lieferanten begeben. Worauf ihr im Einzelnen achten müsst, soll im Folgenden genauer erläutert werden.

Die richtige Standortwahl

Die Wahl des richtigen Standorts für das Geschäft ist von großer Bedeutung. Dresden vereint mehrere Vorteile in sich.

Mit der Technischen Universität, verschiedenen Instituten und Zentren sowie der Hochschule für Wissenschaft und Technik sind in Dresden mehrere technologiebasierte Bildungseinrichtungen in ansässig, was es zu einem idealen Standort für technikorientierte Unternehmen macht. Doch auch alle Geschäfte und Cafés rund ums Thema Studium und Campus sind in der Dresdner Südvorstadt ideal platziert.

In den letzten Jahren hat sich die Stadt zudem zu einem aufstrebenden Technologie- und Start-up-Hub entwickelt. Es gibt zahlreiche Gründerzentren, Wirtschaftsverbände, Netzwerke und Ressourcen, die dazu beitragen können, innovative Ideen voranzubringen und euer Business zu unterstützen.

Dresden ist außerdem eine kulturell reiche Stadt mit einer beeindruckenden historischen Architektur, Museen und kulturellen Veranstaltungen. Dies zieht nicht nur Touristen an, sondern bietet auch Geschäftsmöglichkeiten im Bereich Gastronomie, Einzelhandel, Kunsthandwerk und Tourismusdienstleistungen.

Die verkehrsgünstige Lage der Stadt in Mitteleuropa erleichtert die Erreichbarkeit für Kunden, Geschäftspartner und Lieferanten. Die gut ausgebaute Infrastruktur, einschließlich Autobahnen, Schienenverbindungen und Flughafen, erleichtert den Handel und die Logistik enorm.

Businessplan erstellen

Nachdem die Wahl auf einen Standort gefallen ist, müsst ihr einen detaillierten Businessplan erstellen. Er umfasst Folgendes:

• Executive Summary: In dieser kurzen Zusammenfassung sind die wichtigsten Informationen über das Unternehmen, das Produkt oder die Dienstleistung enthalten. Der geplante Absatzmarkt, die Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten, Finanzprognosen sowie das Geschäftsmodell finden ebenfalls Erwähnung.
• Unternehmensbeschreibung: Diese sollte so detailliert wie möglich ausfallen. Genannt werden in der Beschreibung die Geschäftsidee, die Vision, Ziele und Werte. Auch eine Erklärung, weshalb euer Unternehmen einzigartig ist, und welche Probleme es lösen kann, ist wichtig.
• Marktanalyse: Es muss eine gründliche Marktanalyse durchgeführt werden im Bezug auf die Zielgruppe, die Nachfrage, den Wettbewerb und die Trends in der Branche.
• Wettbewerbsanalyse: Wer seine Konkurrenz kennt, kann am besten hervorheben, wie sich das eigene Unternehmen davon abhebt und was das Alleinstellungsmerkmal ist.
• Marketing- und Vertriebsstrategie: Beides sollte bereits im Businessplan angesprochen werden, um von vornherein die besten Wege zur Vermarktung zu erkennen.
• Umsatzprognose: In diesem Unterpunkt wird das Geschäftsmodell beschrieben und die Preisstrategie beziehungsweise die Umsatzprognose für die kommenden Jahre offengelegt. Es ist wichtig, dass dies auf realistischen Annahmen basiert.
• Finanzplanung: Dies ist ein entscheidender Teil des Businessplans. Er umfasst die detaillierte Aufschlüsselung der Startkosten, laufenden Betriebskosten, Umsatzprognosen, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Cashflow-Prognosen. Verschiedene Szenarien finden Berücksichtigung und es wird sichergestellt, dass die Finanzierung ausreichend ist.
• Risikobewertung: Risiken und Herausforderungen können unerwartet auftreten. Sind euch diese im Vorfeld bewusst, reagiert ihr souveräner auf unvorhergesehene Ereignisse.  

Ein solider Businessplan dient als Leitfaden für die geschäftlichen Aktivitäten und ist oft notwendig, um Finanzierungen zu erhalten.

Rechtliche und bürokratische Schritte

Es gibt verschiedene rechtliche und bürokratische Schritte, die ihr durchlaufen müsst. Dazu gehört als erster Schritt die Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt. Damit wird das Geschäft offiziell registriert und es ermöglicht den Behörden, Informationen zu erfassen.

Danach müsst ihr eine Rechtsform wählen. Je nach Größe des Unternehmens bieten sich ein Einzelunternehmen, eine UG (haftungsbeschränkt) oder die beliebteste Rechtsform, die GmbH, an. Je nach Wahl hat es verschiedene Auswirkungen auf die rechtlichen Verpflichtungen und steuerlichen Aspekte.

Nach der Gewerbeanmeldung vergibt das Finanzamt die Steuernummer, die für alle steuerlichen Angelegenheiten und die Abrechnung der Umsatzsteuer benötigt wird.

Je nach Art des Geschäfts werden Lizenzen oder Genehmigungen notwendig. Zum Beispiel können Gastronomiebetriebe spezifische Genehmigungen benötigen. Dazu gehören:

• Gaststättenerlaubnis, die vom Gewerbe- oder Ordnungsamt ausgestellt wird,
• Lebensmittelhygienebelehrung für alle Personen, die in der Gastronomie mit Lebensmitteln arbeiten,
• Alkoholausschankgenehmigung je nach Art des Alkohols und Betriebsart,
• Musik- und Veranstaltungsgenehmigung inklusive Anmeldung bei der GEMA,
• Sondernutzungserlaubnis, wenn ihr Tische und Stühle zur Bewirtung im öffentlichen Raum aufstellen wollt,
• sowie die Betriebsanmeldung und Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft.

Handelt es sich bei dem Laden nicht um einen Gastronomiebetrieb, sondern um ein Handelsgewerbe wird möglicherweise eine Eintragung ins Handelsregister notwendig. Dies betrifft vor allem Unternehmen, die ein höheres Handelsregistervolumen erwarten.

Je nach Branche besteht die Pflicht, Mitglied der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu werden. Dies hängt von der gewählten Rechtsform und dem Geschäftstätigkeitsbereich ab.

Ethik und Nachhaltigkeit

Beide Themen spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Kunden legen immer mehr Wert auf Unternehmen, die ethisch einwandfreie und umweltfreundliche Praktiken unterstützen. Ehrlichkeit und Integrität sind die Grundpfeiler einer guten Geschäftsethik. Handlungen und Entscheidungen werden aufrichtig und transparent gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden kommuniziert. Eine faire Bezahlung ist selbstverständlich.

Auch in Sachen Nachhaltigkeit findet ein Umdenken statt. Kunden legen heute mehr Wert auf dieses Thema. Es ist entsprechend wichtig, auf den Energieverbrauch zu achten, Ressourcenverschwendung und Abfall soweit es möglich ist zu vermeiden und damit einen Schritt in Richtung Umweltschutz zu machen.

Die richtigen Verpackungsmaterialien und –behältnisse helfen dabei, den ökologischen Fußbadruck so klein wie möglich zu halten. Um den Durchblick im Verpackungswesen nicht zu verlieren, ist es ratsam, euch ein gewisses Grundwissen anzueignen. Mit den richtigen Grundkenntnissen rund um das Thema wird zum Beispiel der Unterschied zwischen Packung und Verpackung schnell klar. Auch ein Einblick in das Verpackungsgesetz kann euch helfen, die verschiedenen Verpackungstypen zu unterscheiden und die für das eigene Unternehmen passende zu finden.

Lieferanten und Inventar

Die Auswahl der richtigen Waren und Lieferanten spielt eine entscheidende Rolle bei der Geschäftseröffnung und -führung. Hierbei geht es nicht nur um die Produkte, die das Geschäft anbietet, sondern auch um die Qualität und die Verfügbarkeit der Rohstoffe und Waren.

Die Qualität hat direkten Einfluss auf die Kundenzufriedenheit und das Image des Geschäfts. Hochwertige Produkte schaffen Vertrauen und können eine loyale Kundenbasis aufbauen. Die Auswahl einer vielfältigen Produktpalette kann dazu beitragen, unterschiedliche Kundenbedürfnisse zu erfüllen und Ihre Attraktivität zu erhöhen.

Die Kosten für Waren sind spätestens dann wichtig, wenn es um das Thema Rentabilität geht. Die Wahl von Lieferanten, die wettbewerbsfähige Preise anbieten, kann dazu beitragen, die Margen zu erhöhen. Gleichzeitig muss jedoch sichergestellt werden, dass die Qualität der Produkte den Preis rechtfertigt. Die rechtzeitige Verfügbarkeit von Waren ist dabei ebenso entscheidend. Zu lange Lieferzeiten oder mangelnde Verfügbarkeit können zu enttäuschten Kunden und Umsatzeinbußen führen.

Marketing- und Vertriebsstrategien

Es ist wichtig, mittels einer guten Marketingstrategie das Geschäft bekannt zu machen. Je nach Zielgruppe variiert die Strategie. Die Nutzung von Dresdner Social-Media-Plattformen hilft, die Sichtbarkeit online zu erhöhen. Um gezielt potenzielle Kunden in Dresden anzusprechen, könnt ihr Online-Werbung auf verschiedenen Plattformen schalten, um die Zielgruppe basierend auf Standort, Interessen und Verhalten anzusprechen.

Kooperationen mit Festivals oder Märkten sind ebenfalls eine Überlegung wert. Dies hat den positiven Effekt, dass ihr nicht nur Kunden gewinnen könnt, sondern euch vernetzen könnt und Teil der Gemeinschaft werdet. Mittels Cross-Promotion wird die Reichweite mehrerer Unternehmen erhöht und alle Beteiligten haben etwas davon.

Neben all der Online-Möglichkeiten darf jedoch nicht die Macht traditioneller Mundpropaganda, Plakaten und Flyern vernachlässigt werden. Positive Bewertungen und Empfehlungen von zufriedenen Kunden sind besonders wichtig, um das Vertrauen potenzieller Neukunden zu gewinnen.

Die Eröffnung eines eigenen Ladens erfordert Engagement, Geduld und eine gründliche Vorbereitung. Indem ihr die genannten Aspekte berücksichtigt und euch sorgfältig vorbereitet, könnt ihr die Chancen auf Erfolg erhöhen und euer neues Dresdner Geschäft auf einer soliden Grundlage beim Wachsen zusehen.