Dresdens schönste Brücken

Dresden hat so einige Sehenswürdigkeiten zu bieten: Semperoper, Theaterplatz, Zwinger, Yenidze, die Elbschlösser, Schloß Pillnitz, … um nur einige zu nennen. Oftmals geraten da die Dresdner Elbbrücken ein wenig in den Hintergrund – und dass, wo sie doch neben ihren sehr individuellen Erscheinungsbildern vor allem auch einen großen Nutzen für die Bewohner*innen der Stadt haben. Kommt mit uns auf eine Tour durch Dresden zu den schönsten Brücken der Stadt!

Augustusbrücke

Die Älteste: Augustusbrücke

Die wohl älteste und bekannteste Brücke der Stadt ist die Augustusbrücke. Schon Canaletto war von der Ansicht Dresdens mit dieser Brücke fasziniert und malte sie in seinen berühmten Bild von Dresden. Ihre erste urkundliche Erwähnung war 1230 – damals war sie wichtiger Bestandteil der Handelswege zwischen Prag und Leipzig. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Brücke mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Unter August dem Starken wurde die Augustusbrücke, wie sie bis heute heißt, 1727-1731 aufwendig im Stil des Barock umgebaut. Auch diese Brücke wurde an mehreren Stellen zerstört und wiederaufgebaut. Der Brückenbau, so wie er uns heute begegnet, wurde in den Jahren 1907-1910 erschaffen. Die Brücke ist eine Gewölbebrücke, deren Kern aus Stampfbeton besteht. Die Ansichtsflächen der Brücke sind mit Sandstein verkleidet. Auch der Name wurde dem damaligen König angepasst: Friedrich-Ausgust-Brücke. Im Volksmund bleibt sie aber die Augustusbrücke. Momentan wird die Augustusbrücke mühevoll saniert und restauriert. Sie ist nur für den Radverkehr und Fußgänger passierbar.

Blaues Wunder

Die Besondere: Blaues Wunder

Das Blaue Wunder ist die in den Jahren 1891 bis 1893 errichtete Elbbrücke zwischen Loschwitz und Blasewitz. Die Konstrukteure Prof. Dr. Claus Köpcke und Hans Manfred Krüger, schufen einen Brückentypus, den es so vorher in Europa nicht gegeben hatte: eine auf zwei Trägern gelagerte Hängebrücke ohne Strompfeiler. Die kühne Konstruktion und der blau-grüne Farbanstrich gaben der Brücke bald ihren Namen. Im Gegensatz zu fast allen anderen Dresdner Elbbrücken musste das Blaue Wunder nie neu- oder umgebaut werden. Dadurch hat sie heute einen Zustand erreicht, der aufgrund fortgeschrittener Alterungsprozesse den Anforderungen an den Kraftfahrzeugverkehr nicht mehr ganz genügt. Seit März 2019 wird sie nach umfänglichen Diskussionen nun generalsaniert, anschließend soll sie dann bis 2025 weiter rekonstruiert und renoviert werden, damit ihre Nutzung noch weiterhin für viele Jahre gewährleistet werden kann.

Albertbrücke

Die Einheitsbrücke: Albertbrücke

Zwischen dem Sachsenplatz und dem Rosa-Luxemburg-Platz wird die Elbe von der Albertbrücke überquert. Zu DDR-Zeiten wurde die Brücke auch Einheitsbrücke genannt, erinnernd an die Vereinigung der KPD und der SPD. Der Bau besteht aus 14 Steinbögen auf Pfeilern, wobei die Pfeiler im Wasser der Elbe 7,5 m breit sind. Nur zwei Jahre umfasste die Bauzeit der Brücke, von 1875-1877, benannt nach König Albert. Im Zweiten Weltkrieg wurden die auf Land liegenden Pfleiler gesprengt und etwas kleiner später wieder aufgebaut. Doch auch die Albertbrücke kam in die Jahre, so dass Untersuchungen um 2000 ihre Sicherheit in Frage stellten. In den folgenden Jahren wurde auch diese Brücke saniert, 2015 fertiggestellt. Übrigens ist die Albertbrücke mit 9000 Radfahrern täglich die für den Radverkehr bedeutendste Brücke Dresdens.

Carolabrücke

Die Geradlinige: Carolabrücke

Im Gegensatz zu den anderen in diesem Artikel aufgeführten Brücken ist die Carolabrücke eine, die keine Bögen aufweist. Der heutige Bau wurde 1967 bis 71 durch den VEB Brückenbau Dresden realisiert. Die Brücke ist 32 Meter breit. Neben ihrer Geradlinigkeit besticht diese Brücke mit noch einer Neuerung – sie hat nur einen Pfeiler, der im Strom der Elbe steht. Der Vorgängerbau, der 1892 bis 1895 erbaut wurde, hatte sowohl noch Bögen und zwei Pfeiler, die im Elbestrom die Brücke stützten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke jedoch so sehr zerstört, dass auf einen Wiederaufbau in der alten Form verzichtet wurde.

Waldschlößchenbrücke

Die Umkämpfeste: Waldschlößchenbrücke

Aufgrund der hitzigen Diskussionen um ihren Bau ist die Waldschlößchenbrücke wohl die bekannteste der Dresdner Elbbrücken – und die Neueste. Ihretwegen verlor das Dresdner Elbtal seinen Welterbetitel. Am 24. August 2013 wurde die Brücke eingeweiht (der erste Spatenstich fand 2000 statt) und wird heute auch von vielen damaligen Gegnern genutzt – sie ist und bleibt eine Entlastung für die weiter nördlich in der Neustadt gelegenen Brücken und eine Entlastung auch für die Neustadt selbst. Die Bogenbrücke hat eine Gesamtlänge von 636,1 Metern und 28,6 Metern Breite. Keiner der Pfeiler, die diese Brücke tragen, steht im Elbestrom.

Dresden hat noch viele weitere Brücken zu bieten. Neben weiteren großen Elbbrücken, gibt es viele kleinere, die Wassergräben und Bächlein überspannen. Ihr könnt euch in der Dresdner Innenstadt genauso auf die Suche begeben, wie in der Dresdner Heide. Welche ist für euch die Schönste?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.