stock.adobe.com © Davide Angelini

Arbeitsreiches erstes Jahr: Das steht alles für Neu-Hausbesitzer auf der Agenda

Mit dem Einzug ist das Gröbste überstanden? Leider nein – zumindest nicht ganz. Tatsächlich ist das erste Jahr in eurem Eigenheim von einer Vielzahl von Aufgaben geprägt. Sie alle legen einen wichtigen Grundstein dafür, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten angenehm und sorgenfrei leben zu können.

Egal, ob gebaut oder gekauft: Das Projekt Eigenheim ist immer stressig. Allein das Verlegen eines ganzen Hausstandes ist ein Kraftakt. Und der Komplexitätsgrad steigt mit der Entfernung zum bisherigen Zuhause. Wenn ihr dieser Tage in ein eigenes Häuschen zieht, dann ist die Freude darüber zweifellos angebracht. Ganz am Ende seid ihr jedoch noch nicht. Wir zeigen euch, welche Aufgaben ihr im ersten Jahr keinesfalls aufschieben solltet.

1. Versicherungsschutz herstellen

Selbst ein in die Jahre gekommenes Haus stellt einen beträchtlichen Wert dar – von den Sachen darin völlig zu schweigen. Das alles vor Unbilden zu schützen, sollte nicht nur in der Reihenfolge dieses Artikels euer vorderstes Anliegen sein.

Häuslebauern dürfte das Thema Versicherungen wahrscheinlich etwas näherliegen als denjenigen, die gekauft haben – wer baut, der schließt meist spezielle Versicherungen für die Bauphase ab. Beide Hausbesitzergruppen finden jedoch nach der Schlüsselübergabe wieder zusammen.

Hochwasser an Häusern
stock.adobe.com © Wildcat

Das solltet ihr beachten

Zeitnah nach dem Einzug oder sogar schon vorher solltet ihr euch mit einem Versicherungsberater zusammensetzen. Was ihr primär braucht, ist schnell erklärt:

  • Wohngebäudeversicherung: Sie umfasst das Haus und alles, was darin an- und eingemauert ist – quasi das bezugsfertige, aber nicht eingerichtete Gebäude. Der Schutz erstreckt sich typischerweise auf Blitzschlag, Feuer, Explosionen, Stürme, Hagel, Leitungswasser(!) und Überspannungen.
  • Hausratversicherung: Sie liefert einen ähnlichen Schutz für all das, was ihr an Einrichtung und anderen Gegenständen ins Haus gebracht hat – ergänzt um die Versicherung von Einbruch- und Diebstahlschäden.
  • Elementarschadenversicherung: Die beiden genannten Versicherungen decken vieles aus der Kategorie „Extremwetter- und sonstige äußere Ereignisse“ nicht ab. Gegen Starkregen, Überschwemmungen, Schnee, Lawinen, Erdrutsche und Erdbeben benötigt ihr deshalb die Elementarschadenversicherungen. Klingt übertrieben? Keineswegs: Dresden liegt in einem durchaus erdbebengefährdeten Bereich. Und sowieso nehmen die Extremwetter erwiesenermaßen zu.
  • Hausbesitzerhaftpflichtversicherung: Sie ist euer Schutz, wenn auf eurem Grundstück oder dadurch jemand zu Schaden kommt. Sei es ein Gast, der stolpert oder ein Dachziegel, der vom Sturm aufs Nachbarsauto geweht wird.

Seid hierbei bitte keinesfalls falsch sparsam. Lest euch dazu durch, was Nadja Feder zu sagen hat. Sie ist Versicherungs-Expertin beim Vergleichsprofi Verivox:

„Hauseigentümer sollten zwingend korrekte Angaben zur Wohnfläche machen und auch Nebengebäude wie Garagen und die Kellerfläche mit bedenken. Auch, wenn durch eine höhere Versicherungssumme die Preise steigen. Bei einer zu niedrig angesetzten Summe kürzt der Versicherer nämlich womöglich seine Leistung im Schadenfall – und Hausbesitzer bleiben auf den restlichen Kosten sitzen.“

Kalkuliert daher mit realistischen Werten und lasst euch nicht von geringen Wahrscheinlichkeiten blenden. Das ist reine Statistik, die schon sehr oft von der Realität ausgehebelt wurde.

Wichtig!
Sollte euer Haus eine Solaranlage aufweisen, dann fragt unbedingt nach, wie es sich dabei mit der Versicherung verhält. Vielfach ist es nötig, die Photovoltaik gesondert abzusichern; sie ist nicht automatisch in einer der anderen Versicherungen integriert.

2. Fristen für Ummeldungen berücksichtigen

Jeder Umzug ist mit einer Adressänderung verbunden. Dadurch wird euer Einzug ins Eigenheim nicht nur für diverse Ämter relevant, sondern ebenso verschiedene Unternehmen und andere Institutionen. Im Kern benötigen sie alle eure neuen Wohndaten; teilweise noch mehr.

Frauen im Büro, die lachen.

stock.adobe.com © Jacob Lund

Das solltet ihr beachten

Wir empfehlen hierbei, euch zunächst auf Ämter zu fokussieren. Denn sie können euch als einzige Strafzahlungen auferlegen. Grundsätzlich gelten sowohl in Dresden als auch ganz Sachsen dieselben Bedingungen:

Innerhalb von zwei Wochen nach dem Umzug müsst
ihr zumindest bei der Meldebehörde vorstellig werden.

In Dresden selbst könnt ihr dafür online einen Termin buchen. Zieht ihr in eine Gemeinde ins Umland, dann ist entweder die dortige Verbandsgemeinde- oder Kreisverwaltung typischerweise eure Anlaufstelle. Mit dem Anmelden selbst ist es jedoch noch nicht getan:

  • Ihr müsst die Adresse im Personalausweis ändern lassen – oft geht das zusammen mit der Ummeldung.
  • Falls ihr in den Zuständigkeitsbereich eines anderen Finanzamts gezogen seid, müsst ihr eurem „neuen“ Amt eure Adresse mitteilen.
  • Ihr müsst eventuell bei der Kommunalverwaltung zur Familie gehörige Hunde anmelden.
  • Sofern ihr den Zulassungsbezirk wechselt, müsst ihr mit der neuen Adresse im Personalausweis bei der Kfz-Zulassung vorstellig werden, um dort die Adresse in den Fahrzeugpapieren ändern zu lassen. Fragt aber vorher auf dem Einwohnermeldeamt nach. Manche Ämter erledigen das mit dem Fahrzeugschein in einem, weshalb ihr dann nicht gesondert zur Zulassungsstelle müsst. Übrigens: Alte Kennzeichen könnt ihr grundsätzlich behalten.

Ist das erledigt, kommen die Firmen an die Reihe. Richtet eure Aufmerksamkeit zuvorderst auf die Strom- und Heizenergieversorger; auch damit ihr dort nicht mehr im oftmals teuren Basistarif bleibt. Ebenfalls wichtig sind euer Arbeitgeber, die Bank, Kreditkartenanbieter sowie die Internet- und TV-Versorger.

Danach kommen all die anderen Anlaufstellen dran, die eure neue Adresse benötigen. Etwa Krankenkasse oder verschiedene andere Versicherungen. Vergesst zudem Onlineshops nicht, sonst kommen die ersten Bestellungen immer stark verzögert an.

Wichtig!
Vergesst zudem nicht, euch gegebenenfalls einen neuen Haus- und andere Ärzte suchen zu müssen. Googelt dazu Kassenärztliche Vereinigung Sachsen + Arztsuche. Damit kommt ihr auf ein Tool, in dem ihr euch alle Ärzte im Freistaat nach Region und Fachgebiet anzeigen lassen könnt.

3. Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn aufbauen

Euer Zuhause ist aus psychologischer Sicht ein unglaublich wichtiger Ort. Wenn ihr frisch eingezogen seid, wird es zwar etwas dauern, bevor ihr euch darin wirklich heimisch fühlt. Ist dieser Punkt aber irgendwann überschritten, dann sieht euer Gehirn es als zentralen Rückzugsort an.

Rings um dieses Zuhause sollte es möglichst nichts geben, was euch irgendwie belastet oder bedrückt. Andernfalls übt euer neues Heim seine Rolle als Rückzugsort nicht mehr aus, weshalb euch beispielsweise Ärger deutlich mehr belastet.

Diesbezüglich gibt es nur weniges, was das heimelige Gefühl so nachhaltig schädigt wie der berühmte „Kleinkrieg am Gartenzaun“. Also Stress mit euren Nachbarn, womöglich sogar Gerichtsprozesse. Der wichtigste Schritt, um dem vorzubeugen, besteht darin, frühzeitig ein gutes Verhältnis anzustreben.

Nahcbarn unterhalten sich am Zaun.
stock.adobe.com © caftor

Das solltet ihr beachten

Wie bekommt man ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis? Als Häuslebauer im typischen Neubaugebiet habt ihr es diesbezüglich etwas einfacher. Denn hier sind alle gleichermaßen neu, wohingegen ihr als Käufer die einzigen Neulinge in einer vielleicht seit Jahrzehnten gewachsenen Nachbarschaft seid.

Was also tun? Hier einige Tipps:

  • Stellt euch frühestmöglich wenigstens den unmittelbaren Nachbarn persönlich und einzeln vor. Vielleicht überreicht ihr dazu eine kleine selbstgemachte Leckerei – es muss nichts Großes sein, die Geste zählt.
  • Wenn ihr eine Einweihungsfeier veranstaltet, ladet entweder die Nachbarn ein oder macht eine getrennte kleine Veranstaltung nur mit ihnen. Erneut gilt: Das muss nicht ausufern. Schon ein Nachmittagskaffee oder Grillabend reicht völlig.
  • Zeigt euch hilfsbereit. Wenn um euch herum beispielsweise Senioren wohnen, könnt ihr vor Einkäufen fragen, ob ihr etwas mitbringen sollt. Und wenn euch Hilfe angeboten wird, dann nehmt sie gerne an, selbst wenn es eigentlich ohne ginge.
  • Haltet euch in der ersten Zeit ein wenig zurück, was Lautstärke und ähnliche typische Streitauslöser anbelangt. Seid etwa bei den sächsischen tageszeitbezogenen Lärmschutzvorgaben sehr genau und achtet darauf, dass im Garten nichts zum Nachbarn herüberwächst.
  • Zeigt, wenn ihr gestört werdet, eine lockere Einstellung. Vieles solltet ihr zunächst generell tolerieren und selbst in Ausnahmefällen lediglich freundlich bitten.

Die Quintessenz: Wen man zumindest halbwegs kennt, dem bringt man meistens mehr Wohlwollen entgegen als einem völlig Fremden. Bedeutet, wenn eure neuen Nachbarn rasch mehr als nur eure Gesichter kennen, gibt es erfahrungsgemäß dauerhaft deutlich weniger Reibungspunkte.

Achtet jedoch darauf, dieses gute Verhältnis nicht einschlafen zu lassen, nur weil ihr danach bekannt seid. Wenigstens mit den Nachbarn, die direkt an euer Grundstück grenzen, solltet ihr dauerhaft durch Freundlichkeit und kleine Gesten „Beziehungspflege“ betreiben. Denn mit ihnen Streit zu haben, wirkt sich am stärksten negativ aus.

Wichtig!
Falls ihr in eine bestehende Nachbarschaft zieht und es auf Anhieb nicht so recht funktionieren will, dann lasst euch nicht entmutigen. In einer Firma, einem Verein oder einem Freundeskreis braucht ein neu Hinzukommender oftmals ebenfalls ein bisschen Zeit, bis er als Mitglied anerkannt wird.

4. Zurechtfinden im neuen Umfeld

Selbst, wenn ihr nur in ein anderes Stadtviertel umzieht, verlasst ihr eine Umgebung, in der ihr von den besten Restaurants bis zur Lage bestimmter Waren in den Supermarktregalen alle möglichen Dinge des täglichen Bedarfs sehr gut kennt. Je weiter euer Eigenheim von eurem bisherigen Lebensmittelpunkt entfernt liegt, desto größer kann daher der Bruch sein.

Anfangs fühlt sich das vielleicht noch ein bisschen wie im Urlaubsort an. Und natürlich machen Maps und ähnliche Karten-Tools auf dem Handy euch vieles einfacher. Dennoch solltet ihr euch ein bisschen anstrengen, um die Umgebung so kennenzulernen wie es jemand, der dauerhaft darin lebt, wirklich benötigt.

Frau im Supermarkt beim Einkaufen.
stock.adobe.com © _KUBE_

Das solltet ihr beachten

Dazu hilft es zunächst, sich mit den besagten Karten-Apps erst einmal einen wirklich umfassenden Blick von der Umgebung zu machen. In der Stadt reicht dafür ein Radius von ein bis zwei Kilometern. Seid ihr in den „Speckgürtel“ gezogen, sollten es besser zehn Kilometer sein. Und draußen auf dem Land schadet es nichts, einen Radius von bis zu 25 Kilometer in Augenschein zu nehmen.

Dabei lasst ihr Folgendes anzeigen:

  • Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken
  • Autobahnauffahrten und Ähnliches
  • Fastfood- und herkömmliche Restaurants
  • Geschäfte des täglichen Bedarfs
  • Geschäfte für eure Hobbies und ähnliche Dinge
  • Kitas und Schulen
  • ÖPNV-Linien und Fahrzeiten
  • Postämter und Paketannahmestationen
  • Werkstätten und Handwerker

Also alles, was im Alltag immer wieder wichtig wird. Vergesst zudem nicht, eine möglichst praxistaugliche Route auf die Arbeit zu finden. Dann versucht ihr, mehr über diese Dinge zu erfahren. Etwa welcher Supermarkt das frischere Gemüse hat oder wo es günstiger ist. Zu sowas solltet ihr nicht nur Online-Reviews lesen, sondern ebenso eure neuen Nachbarn für Infos aus erster Hand ansprechen.

Anschließend begebt ihr euch auf die Straße. Verschafft euch einen genauen Eindruck des unmittelbaren Umfelds eures Hauses. Fahrt die Strecken, speziell zu den Geschäften des täglichen Bedarfs und den Ärzten/Krankenhäusern, gerne mehrfach ab und zu unterschiedlichen Tageszeiten. Checkt dabei nicht nur den direkten Rückweg, sondern ebenso Querverbindungen; etwa von der Post zum Supermarkt oder vom Arzt zur Kita.

Habt ihr auf diese Weise eine „Grundorientierung“ erhalten, könnt ihr bei den Geschäften schwerpunktmäßig beginnen, Preise anzuschauen und zu vergleichen. Auf diese Weise entsteht fix ein gutes Gefühl dafür, was ihr wo zu welchen Preisen bekommen könnt.

5. Übersicht über die neuen Nebenkosten erhalten

Viele der Aufgaben in diesem Text gehören zwar ins erste Jahr in eurem neuen Eigenheim, sind jedoch in der Praxis oft schon nach einigen Monaten zu einem Gutteil abgehakt. Gänzlich anders sieht es beim Thema Strom, Wasser und Heizenergie aus. Diese Aufgabe dauert in der Tat ein volles Jahr.

Ganz einfach: Um zu wissen, was euer neues Haus und das Leben darin verbraucht und somit, wo ihr sparen könnt, müsst ihr für ein ganzes Jahr ganz normal darin leben.

Notizen werden geschrieben
stock.adobe.com © Evgen

Das solltet ihr beachten

Zunächst bedeutet das folgendes: Selbst, wenn es vielleicht schwerfallen mag, haltet euch nicht künstlich zurück.  

  • Heizt alle Räume ganz normal, so wie es Experten vorschlagen. Das gilt selbst dann, wenn ihr mitunter manche Zimmer noch nicht bewohnt und umfasst ebenso das Kühlen.
  • Lüftet regelmäßig, selbst wenn damit erwärmte/gekühlte Luft aus dem Haus verschwindet. Das gilt doppelt, wenn durch Bau oder Umbau Wasser ins Gebäude gebracht wurde (Stichworte Mauerwerk, Innenraumputze und Estrichböden). Andernfalls droht sehr schnell Schimmel!
  • Nutzt alle Haushaltsgeräte, Beleuchtungen und andere Stromverbraucher auf eine Weise und zu denjenigen Zeiten, wie es eurem neuen Leben am besten entspricht.
  • Falls ihr eine Solaranlage habt, dann beobachtet genau, welchen Ertrag sie liefert.

Für das Thema Strom, Wasser und Heizenergie empfehlen wir euch, beim Einzug die Zählerstände zu notieren. Prüft anschließend nach Ablauf je eines Monats erneut die Werte. Nach einigen Monaten könnt ihr hochrechnen, verlasst euch aber nicht zu stark darauf. Erst nach dem ersten vollen Jahr habt ihr wirklich realistische Zahlen über eure Verbräuche.

Da ihr diese wahrscheinlich bei den Versorgern erst einmal nur schätzen konntet, solltet ihr dann zudem a) auf Nach- oder Rückzahlungen bzw. Änderungen gefasst sein und b) dringend vergleichen und gegebenenfalls die Anbieter wechseln.

Und wo ihr jetzt wisst, was ein Leben in eurem Eigenheim ohne große Rücksicht auf Kosten so verbraucht, könnt ihr im zweiten Jahr damit beginnen, gezielt sparsamer zu leben.

6. Grundsätzliche Außengestaltungsmaßnahmen betreiben

Der Außenbereich eures Hauses ist beim Einzug bereits fix und fertig? Dann könnt ihr dieses Kapitel überspringen und zum nächsten vorrücken. Sieht es vor, neben und hinter dem Haus jedoch noch aus wie in einem Urwald oder auf einer Baustelle, dann solltet ihr zeitnah etwas Muskelschmalz und einige Euros investieren.

Was eure Nachbarn dabei denken könnten, ist hierbei nicht so sehr der Fokus. Vielmehr, wie ihr selbst euer neues Heim langfristig wahrnehmt.

Familie sammelt Müll im Garten
stock.adobe.com © Ольга Рязанцева

Das solltet ihr beachten

Denn wenn ihr draußen immer nur Unfertiges seht, dann geschieht folgendes:

  • Es fällt eurem Geist schwerer, wirklich anzukommen, denn für ihn wirkt es einfach noch nicht wie euer Traumhaus, weil es noch nicht ganz fertig ist.
  • Erfahrungsgemäß gewöhnt man sich an diesen halbfertigen Zustand. Dadurch wird es irgendwann schwierig, die Motivation zu finden, um alles fertigzustellen.

Nicht falsch verstehen: Wenn euer Budget es einfach nicht hergibt, den Außenbereich fertigzustellen, dann lässt sich daran nichts rütteln. Aber dennoch könnt ihr einiges tun, das wenig bis gar nichts kostet:

  • Entfernt alle Paletten und sonstige Dinge aus dem Außenbereich, die nach Baustelle aussehen. Wenn ihr Baumaterialien übrighabt und sie später noch benötigt, dann verlagert sie in einen nicht einsehbaren Bereich und deckt sie sorgsam mit Planen ab.
  • Bekämpft Wildwuchs, Moos und Unkraut mit Handsäge, Astschere, Hochdruckreiniger und anderen Werkzeugen. In Sachsen könnt ihr zwischen 1. Oktober und 28./29. Februar alles fällen und auf den Stock setzen (erfragt vorher jedoch mitunter strengere lokale Vorgaben). Selbst außerhalb dieser Phase sind Rückschnitte in gewissen Grenzen stets gestattet.
  • Überlegt euch, wie man nötige Provisorien verschönen kann. Eure Außentreppe vor der Haustür ist grob aus Holz gezimmert, weil die endgültige Steintreppe noch zu teuer ist? Dann könnt ihr die Bretter wenigstens glattschleifen und wetterfest anstreichen.
  • Zieht Boden, Lavalit und ähnliche Untergründe, die später unsichtbar sein werden, mit Schaufel und Rechen halbwegs glatt. Schaut euch auf Kleinanzeigen um, dort werden oftmals Beton-Gehwegplatten kostenlos angeboten. Mit ihnen könnt ihr taugliche provisorische Wege legen, ja sogar regelrechte Sitzecken, wo später die „richtige“ Terrasse sein wird. Mitunter findet ihr auf diesem Weg noch weitere Provisorien für sehr schmales Geld.

Unterm Strich: Selbst ein notgedrungen unfertiger Außenbereich kann zumindest aufgeräumt und ordentlich aussehen. Als Nebeneffekt bekommt man bei diesen Arbeiten oft völlig neue Ideen für die endgültige Gestaltung.

7. Wartungs- und Reparaturbudget anlegen

An einem brandneuen oder wenigstens sorgsam sanierten Haus wird höchstwahrscheinlich so schnell nichts kaputtgehen und ganz sicher nichts vom Zahn der Zeit zerstört werden. Allerdings werden solche Fälle mit absoluter Sicherheit irgendwann eintreten – selbst die robustesten Baumaterialien und Installationen sind nicht für die Ewigkeit.

Da sich hierbei rasch hohe Summen auftürmen können, empfehlen Experten schon seit Jahren, ab dem ersten Tag Geld beiseitezulegen.

Eine Frau arbeitet am Rechner.
stock.adobe.com © Sheremetio

Das solltet ihr beachten

Grundsätzlich empfehlenswert ist es, dafür ein Tagesgeld- oder ähnlich kurzfristig nutzbares Zusatzkonto mit halbwegs guten Zinsen anzulegen und das Geld per Dauerauftrag automatisch von eurem Girokonto zu überweisen. Auf diese Weise wird der „Topf“ stets befüllt und es besteht keine Gefahr, ihn irrtümlich anzutasten.

Doch von welchen Summen sprechen wir hier? Hierzu kursieren verschiedene Formeln im Netz. Der Verband privater Bauherrn (VPB) empfiehlt unabhängig vom Hausalter

1 Euro pro Monat pro Quadratmeter Fläche

Andere Experten schlagen vor, dies bei Häusern älter als 25 Jahre auf zwei Euro aufzustocken oder sprechen von etwa neun Euro pro Jahr – allerdings wird dabei häufig von unsanierten Gebäuden ausgegangen.

Mit der Ein-Euro-Formel liegt ihr sicherlich nicht verkehrt. Achtet jedoch darauf, dieses Geld wirklich nur für Instandhaltungen und Reparaturen zu nutzen – nicht den weiteren Ausbau des Hauses.

Einziehen, Tür schließen, fertig? Ganz so einfach ist es leider nicht, selbst wenn die (Um-)Bauphase noch so anstrengend war. Hier zeigt sich, wie viel Verantwortung ihr als Hausbesitzer auf den Schultern tragt. Doch selbst, wenn die zurückliegenden Punkte nach viel Arbeit wirken, so lassen sie sich mit der richtigen Planung und Herangehensweise innerhalb eines Jahres gut erledigen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.