AUF DEN SPUREN VON HISTORISCHEN PERSÖNLICHKEITEN DRESDENS – TEIL 2

Nachdem wir letztens die Künstler Caspar David Friedrich, Johan Christian Clausen Dahl , Erich Kästner und Carl Gustav Carus vorgestellt haben, soll es heute mit den drei K(C)arls von Dresden weitergehen. Heute begeben wir uns auf die Spuren von Karl Friedrich May, Karl August Lingner und Carl Maria von Weber. Wir werden dir zeigen wo du Orte dieser Personen in Dresden und Radebeul finden und besuchen kannst.

Karl Friedrich May

Karl Friedrich May wurde im Jahr 1842 in Ernstthal in Sachsen geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen als Sohn eines Webers auf. Karl May erblindete für eine gewisse Zeit in seinen jungen Jahren und kam oft mit dem Gesetz in Konflikt, unter anderem durch Diebstähle. Im Jahr 1875 begann seine Dresdner Geschichte. So wurde er Redakteur zweier Wochenblätter. Wie du sicherlich weißt war er ein Schriftsteller und schuf bekannte Figuren wie Old Shatterhand und Winnetou. Mit seinen Winnetou Romanen hatte er schließlich seinen Durchbruch als Schriftsteller erreicht. Karl May war ein unglaublich guter Schriftsteller. Wie kaum ein anderer schaffte er es die Welten Wirklichkeit werden zu lassen, obwohl er viele davon selbst gar nicht besuchte. Ein Großteil der Orte die er in seinen Romanen beschreibt sind ihm nur aus Reiseberichten anderer bekannt gewesen. Im Jahr 1912 verstarb Karl May. Sein Grab findest du heute auf dem Friedhof Radebeul-Ost.

26. Radebeuler Karl-May-Festtage am 28. Mai 2017 im Radebeuler Lößnitzgrund. Foto: André Wirsig
26. Radebeuler Karl-May-Festtage am 28. Mai 2017 im Radebeuler Lößnitzgrund.
Foto: André Wirsig

Wenn du dich auf die Spuren von Karl May begeben möchtest, so kannst du in Radebeul sein Wohnhaus von damals „Villa Shatterhand“ besuchen. Diese ist heute ein sehr interessantes Museum, im welchem auch hin und wieder verschiedenste Sonderausstellungen präsentiert werden. Zur Dauerausstellung gehört natürlich das Leben und Werk des Karl May. So kannst du unter anderem originale Schriftstücke aus seiner Feder bestaunen, triffst Figuren aus seinen Romanen, kannst dir sein originales Forschungs- und Arbeitszimmer anschauen, siehst eine große Sammlung von Souvenieren des Karl Mays aus dem Orient und von Nordamerika und vieles mehr. Wir können das Museum sehr empfehlen. Passend zu Karl May gibt es noch eine zweite Dauerausstellung mit den „Indianern Nordamerikas“. Gerade auch für Kinder ist diese sehr zu empfehlen. Du kannst 16 lebensgroße Figuren betrachten, siehst Kleidungen und Waffen der Indianer, ein Gemälde „Indianerschlacht am Little Bighorn“ von Elk Eber und eine ganze Menge mehr. Das Museum hat von Dienstags bis Sonntags immer von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet und kostet für Erwachsene 9,- € und für Kinder 3,- € Eintritt.

Wenn du schon immer mal zu den Karl-May-Festtagen gehen wolltest, dann kannst du dich freuen, denn schon bald beginnen sie wieder in Radebeul. Vom 31.05. – 02.06. 2019 findet die Feierlichkeit dieses Jahr statt. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, dann lies doch unseren Artikel vom letzten Jahr!

Karl August Lingner

Auch Karl August Lingner kommt dir sicher durch einen unserer früheren Artikel bekannt vor. Sicher warst du auch schon einmal im Lingnerschloss bei den Elbschlössern gewesen. Karl August Lingner wurde 1861 als Sohn eines Kaufmanns in Magdeburg geboren. Er arbeitete in einem Warenladen als Gehilfe, studierte in Paris Musik und versuchte sich als Handelsvertreter. Alles in allem war er nicht sehr erfolgreich gewesen und zog wieder zurück nach Deutschland. Später fand er in Dresden eine Anstellung in einer Nähmaschienenfabrik und 1888 gründete Lingner mit einem Bekannten die Firma Lingner & Kraft. Kurz darauf war endlich ein Erfolg für ihn in Sicht. Richard Seifert, ein Chemiker, hatte ein antiseptisches Mundwasser erfunden. Dieses bot er Karl August Lingner zur Vermarktung an. Der Zeitpunkt war günstig, da sich viele Menschen vor inneren Krankheiten fürchteten. Im Jahr 1892 brachte er das Produkt, welches er „Odol“ taufte, auf den Markt. Dieses Mundwasser verkaufte sich in kurzer Zeit auch im Ausland sehr gut und Lingner wurde ein reicher Mann. Im Jahr 1906 erwarb Lingner die „Villa Stockhausen“ welche dir als das mittlere der drei Elbschlösser bekannt sein sollte. 1961 verstarb Karl August Lingner in Berlin.

Das Lingnerschloss - eines der 3 Elbschlösser Dresdens.
Das Lingnerschloss – eines der 3 Elbschlösser Dresdens.

Wie bereits erwähnt kannst du seine Villa heute noch anschauen. Erreichen kannst du sie am besten mit der Straßenbahnlinie 11 von der Haltestelle „Elbschlösser“ aus. Die Villa Stockhausen ist heute als das Lingnerschloss bekannt. Heute kannst du im Lingnerschloss an Veranstaltungen teilnehmen, Hochzeiten feiern, Tagen, in der Gastronomie köstliche Speisen zu dir nehmen oder du genießt einfach den herrlichen Ausblick über Dresden. Auch findest du im Schloss noch viele Spuren des „Odolkönigs“.

Das Highlight war natürlich das große Feuerwerk!
Das Highlight vom letzten Jahr war natürlich das große Feuerwerk!

Hier findet auch die bekannte Dresdner Schlössernacht statt. Wir waren bereits für dich letztes Jahr vor Ort gewesen. Den Artikel dazu findest du hier! Die diesjährige Schlössernacht kannst du am 13.07.2019 besuchen. Lass dir dieses atemberaubende und einmalige Spektakel nicht entgehen!

Carl Maria von Weber

Die letzte historische Person aus Dresden, welche wir dir heute vorstellen möchten, ist Carl Maria von Weber. Sicher sind dir verschiedenste musikalische Stücke von ihm bekannt. Carl Maria von Weber wurde im November 1786 in Eutin geboren. Dieser Ort liegt in Holstein. Sein Vater war Leiter einer wandernden Theatergesellschaft und seine Mutter war Opernsängerin und Schauspielerin. Wie du siehst, wurde Carl Maria von Weber sehr durch seine Eltern musikalisch geprägt. Dieser komponierte bereits, nachdem er viel in Musik unterrichtet wurde, mit 12 Jahren seine erste eigene Oper.

Bereits das zweite Stück von ihm, eine Vertonung von dem Singspiel „Das stumme Waldmädchen“ wurde 1800 in Freiberg uraufgeführt. 1807 besuchte Carl Maria von Weber zum ersten Mal Dresden und hielt verschiedene Konzerte ab. Nach seinem kurzen Aufenthalt im Elbflorenz, zog es ihn nach Prag, wo er von 1813 bis 1816 als Operndirektor am Ständetheater arbeitete. Nach einer erst nicht so erfolgreichen Bewerbung, wurde er später im Jahr 1817 Kapellmeister am königlichen Hoftheater in Dresden. Sein Ziel war es die deutsche Oper in Dresden zu etablieren. Bisher wurde die französische und italienische Oper in Dresden favorisiert, weswegen er immer wieder auf Widerstand stieß. Später gründetet Carl Maria von Weber einen Opernchor. Dies geschah erstmalig in der Operngeschichte.

1821 lies er sein wohl berühmtestes Werk „Der Freischütz“ in Berlin uraufführen. Im Jahr 1826 reiste der todkranke Carl Maria von Weber nach London, um bei seiner Uraufführung der Oper „Oberon“ dabei zu sein. Carl Maria von Weber verstarb noch im selben Jahr in London und seine Gebeine wurden 18 Jahre später im katholischen Friedhof in Dresden-Friedrichstadt bestattet.

Carl-Maria-von-Weber-Museum in Stadtteil Dresden Hosterwitz
Carl-Maria-von-Weber-Museum in Stadtteil Dresden Hosterwitz

Heute findest du in Dresden die Hochschule für Musik, mit dem Namen Carl Maria von Weber.
Wir haben dir bereits einen Artikel zu Hochschulen in Dresden geschrieben. Wenn du mehr zu den Hochschulen wissen möchtest, dann schau doch mal hier vorbei!

Weiterhin kannst du in Dresden das Museum zu Carl Maria von Weber finden. Dieses befindet sich im Stadtteil Hosterwitz. Du erreichst es am besten über die Bushaltestelle „Van Gogh Straße“ mit der Buslinie 63. Das Museum hat von Mittwoch bis Sonntag von 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet und kostet 4,- € pro Person. Kinder unter 7 Jahren müssen keinen Eintritt bezahlen. In dem heutigen Museum entstanden damals die musikalischen Werke „ Der Freischütz“ , „ Euryanthe“ und „Oberon“ sowie die „ Aufforderung zum Tanz“. So kannst du in dem ehemaligen Wohn und Arbeitszimmer von Carl Maria von Weber Notenstücke, Texte und Bilddokumente anschauen. Auch findest du in Dresden das Denkmal zu Carl Maria von Weber. Dieses befindet sich unmittelbar vor dem Dresdner Zwinger auf dem Theaterplatz.

Wir hoffen das du heute wieder einige spannende Dinge erfahren konntest. Jetzt wünschen wir dir viel Spaß bei den kommenden Events und Ausstellungen rund um Karl Friedrich May, Karl August Lingner und Carl Maria von Weber. Sei schon gespannt auf unseren nächsten Beitrag über historische Persönlichkeiten aus und in Dresden.

*Die im Artikel genannten Preise entsprechen dem Stand vom 19.05.2019.

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