Sicher kennt jeder diesen Moment, wenn man am Steuer plötzlich von einem kurzen roten Licht erschreckt wird und dann verunsichert auf seine Tempoanzeige schaut, um festzustellen, dass man doch etwas zu schnell unterwegs war. Erwischt! Sehr ärgerlich! Welche Blitzer am häufigsten für ein solch unangenehmes Gefühl in Dresden sorgen und wie viel sie damit schon verdient haben erfahrt ihr heute von uns.
5. Radeburger Straße
Auf Platz 5 der erfolgreichsten Blitzer unserer Landeshauptstadt liegt jener auf der Radeburger Straße stadtwärts an der Einmündung zur Meinholdstraße. Im Jahr 2018 wurden hier satte 14.345 Fotos geschossen und damit 348.632€ eingenommen. Häufig haben die Fahrer unweit der Autobahn A4, Abfahrt Hellerau, noch ordentlich Geschwindigkeit drauf und tappen somit regelmäßig in die Falle der stationären Überwachungsanlage. Erlaubt sind hier 60 km/h, doch so richtig möchte sich diese Zahl in den Köpfen der Autofahrer nicht einprägen, denn jährlich kommen neue fotogene Raser dazu.
4. Waldschlösschenbrücke
Auf dem vierten Platz der gierigsten Blitzer Dresdens liegt der Waldschlösschen-Blitzer. Auf unserer umstrittenen Brücke zählt die Anlage jährlich 12.875 Bilder – in eine Richtung. Fahrer die aus der Neustadt kommen und sich auf die Seite der Altstadt begeben haben 2018 eine gigantische Summe von insgesamt 405.940€ gezahlt. Dazu kommen noch 113.095€ vom Blitzer aus der Gegenrichtung, welcher mit nur 4.051 Fotos zwar deutlich unter der Anzahl der zügigen Autofahrer der anderen Seite liegt, aber trotzdem eine gehörige Einnahmequelle für die Stadt ist.
Doch warum entstehen hier so viele Blitzerfotos? Das gemeine an dieser Brücke ist, dass man tagsüber 50 km/h fahren darf, aber nachts, sobald die Dämmerung einsetzt nur noch 30 km/h, um die seltene Fledermausart „Kleine Hufeisennase“ zu schützen. Das ist aber noch nicht alles.
Im April dürfen Kraftfahrer zwischen 19 und 7 Uhr, im Mai und Juni zwischen 20 und 6 Uhr und im Oktober zwischen 18 und 7 Uhr nur mit 30 km/h über die Brücke „rasen“. Das soll sich mal einer merken! Der genaue Grund ist, dass die Dämmerungsaktiven Fledermäuse Insekten fressen, welche vom Licht der Brücke angezogen werden und sich so in deren Nähe aufhalten. Wenn die Autos zu schnell fahren, könnten sie damit die Tiere gefährden. Also: immer schön vorsichtig fahren!
Lange Zeit war dieser Blitzer Einnahmequelle Nummer 1 unserer Stadt, jedoch wurde dieser nun abgelöst. Weiter geht´s!
3. Pirnaer Straße OT Eschdorf
Als nächstes folgt ein gemeiner Blitzer in Eschdorf, welcher der Stadtverwaltung ein breites Lächeln ins Gesicht zaubert. Seit Oktober 2018 befindet sich auf der Pirnaer Straße OT Eschdorf in Richtung Radeberg eine fiese Fotoanlage. Vorletztes Jahr hat dieser rund 460.000€ durch zu schnell fahrende Bürger eingenommen. Das Ordnungsamt teilte mit, dass allein in der ersten Stunde nach Installation des Blitzers 97 Passbilder entstanden sind, nach 5 Tagen waren es schon 650 Fotos. Das lohnt sich!
Mit Hilfe der stationären Anlage soll der Durchgangsverkehr in der 30er Zone ausgebremst werden und somit Unfälle vermieden werden.
Nach Beschwerden von Anwohnern, wegen zu hoher Geschwindigkeit vieler PKW-Fahrer im Ort, wurde der Blitzer erfolgreich in Einsatz genommen.
2. Pillnitzer Landstraße
Einige Tage nach Installation des Eschdorf-Blitzers im Oktober 2018 folgte ein weiterer, welcher viele erschrockene Gesichter ablichtet. Auf der Pillnitzer Landstraße in Richtung Blaues Wunder versteckt sich hinter einem großen Gebäude, ebenfalls in der 30er Zone, der Fiesling. Ja, fies ist er wirklich. Nach Aufbau schoss er innerhalb drei Tage bereits 510 Fotos von Temposündern. Summiert auf ein Jahr ergeben das mehr als 500.000€. Gerade Ortsfremde Leute drängeln hier häufig oder versuchen ständig haltende Busse schnell zu überholen.
Mit diesem heimtückischen Blitzer sollen Kinder der 62.Grundschule im Ort besser geschützt werden, und die Raserei entlang der Elbstrecke eingedämmt werden. Wurdet ihr hier schon einmal vom nicht-einsehbaren-Blitzer überrascht?
1. Bergstraße
Auf Platz Nummer 1 hält sich seit seiner Aufstellung im Februar 2019 der Blitzer auf der Bergstraße landwärts auf Höhe des Hauses Nummer 80. Er hält den absoluten Foto-Rekord, indem er bereits in seiner ersten Woche auf 1500 Bildern von Rasern kam. Das sind pro Tag etwa 200 Bilder – da hat er ganz schön was zu tun. Grund für die Installation auf der Bergstraße an der TU Dresden, in der 50er Zone war nicht etwa die Gefahr eines Unfallschwerpunktes oder zur Sicherheit von Schlukindern, sondern ein wissenschaftlicher Aspekt ist der Verursacher. Jahrelange Stickoxidbelastungen oberhalb der zulässigen Grenzwerte wurden von Wissenschaftlern der Technischen Universität und des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie auf dieser Straße nachgewiesen, welche der hohen Geschwindigkeiten zu Schulden kamen.
Ob sich nun an der Luft des Straßenabschnitts etwas verändert hat bleibt zu bezweifeln – jedenfalls bringt dieser Blitzer das meiste Geld ein, womit etwas für die Umwelt getan werden könnte. In Zahlen gesprochen: ca. 550.000€ pro Jahr von fast 30.000 Rasern werden an diesem Standort jährlich eingenommen. Seid ehrlich: Hat es euch hier auch schon erwischt?
Na, habt ihr schon Bekanntschaft mit diesen fiesen Blitzern gemacht und habt somit zu den erfolgreichen Umsatzzahlen beigetragen oder seid ihr immer vorbildlich unterwegs? Schreibt uns gern in die Kommentare wo es euch schon erwischt hat.
Die Daten beziehen sich aus der Statistik zu stationären Überwachungsanlagen und deren Verstöße im Jahr 2018 der Stadt Dresden.