Wie so oft im Leben, kennen wir Dinge nur aus einem Blickwinkel und sind auch oftmals ohne Bemühungen, jenes zu ändern. So ging es mir mit den drei berühmten Elbschlössern Dresdens: Schloss Albrechtsbuerg, das Lingnerschloss und Schloss Eckberg. Bewundert habe ich sie schon seitdem ich in Dresden lebe, dennoch von der anderen Seite, dem Käthe-Kollwitz-Ufer. Bis auf ein Glas Wein auf der schönen Terrasse der Lingnerschlosses vor ein paar Jahren, hatte mich fortan nichts auf das Gelände der Elbschlösser gelockt bis der Frühling 2021 eintraf und mit ihm der Wille, die schönen Orte Dresdens besser kennenzulernen. Fangen wir also heute mit dem Parkgelände der drei Schlösser an.
Ein Eindruck
Sonntagmorgen habe ich mir meine Freundin geschnappt und wir sind relativ zeitig, ich schätze so gegen 10 Uhr, auf dem Parkplatz des Schloss Alberchtsburg angekommen. Entgegen meiner Erwartungen war die Parksituation wirklich optimal. Es waren genügend Plätze für unser Auto frei und die waren auch alle unmittelbar vor dem Eingang des Schlossgeländes gelegen. Natürlich erreicht man die Schlösser nicht nur mit dem Auto. Die Straßenbahn Linie 11 hält ziemlich genau vor der Anlage. Die Haltestelle nennt sich „Elbschlösser“. Das Schloss Albrechtsberg begrüßt einen sehr offensichtlich und versteckt sich nicht hinter Bäumen und Büschen, wie dessen benachbarten Bauten. Durchschreitet man das Tor und tritt auf den Vorhof, erübrigt sich direkt die Frage, wo sich die Natur versteckt. Neben dem imposanten Schloss erstreckt sich ein wirklich wunderschöner Park, den man sozusagen ohne Überlegungen bewandert. Immer wieder gibt es etwas neues zu entdecken, wo man „eben noch mal schnell gucken muss“. Und ehe man sich versieht ist man den ganzen Park durchwandert.
Seitlich des spätklassizistischen Schlosses, welches zwischen 1850 und 1845 erbaut wurde, erstreckt sich ein kleiner Seitenhof, welcher eine kleine Gastronomie anbietet. Auch während der Coronazeit kann man dort köstliche Speisen zum Mitnehmen kaufen. Getränke werden ebenfalls angeboten.
Außerdem sind wir auf ein Schild gestoßen, welches verrät, dass es hier auch eine Keramikwerkstatt geben muss, diese ist wahrscheinlich momentan geschlossen. Das Wissen darum lässt uns aber wiederkommen. 🙂
Auf unserer weiteren Erkundungstour des Schlossparks stießen wir auf einen wirklich wunderschönen Teich, welcher von Grünfläche und Bäumen umgeben ist. Ein schöner Platz zum Verweilen.
Ganz besonders schön fanden wir die kleinen Wege, die sich den Hügel entlang schlängeln und ab und zu sogar einen kleinen Dorfcharakter verschafften. Der Mix aus alten Steintreppen, der Natur und den engen Gängen zwischen den Gebäuden des Schlossgeländes machen es besonders urig.
Nachdem wir das Schloss Albrechtsberg halb umrundeten, wurden wir mit einem wunderschönen Elbblick belohnt. Der Frühling zeigt sich hier so langsam und der Blick in die Ferne lohnt sich auf jeden Fall.
Doch nicht nur der Fernblick begeistert, auch das prächtige Schloss Albrechtsberg lässt sich von der Elbseite wundervoll bestaunen. Kein Wunder, dass das Schloss eines der beliebtesten Trauungsplätze Dresdens ist.
Läuft man die Terrasse weiter und verlässt sie auf der gegenüberliegenden Seite, steht man schon wieder mitten in einem gemütlichen Park. Auch hier schmückt besonders ein kleiner Teich das Bild. Im Hintergrund ist die Silhouette der Stadt zu sehen. Mit dem Schloss Albrechtsberg zur rechten und dem Lingnerschloss zur linken Hand kann man sich plötzlich ganz leicht vorstellen, wie das Leben sich wohl vor fast zwei Jahrhunderten angefühlt haben muss.
Natürlich lädt auch die Terrasse des Lingnerschlosses zum Bestaunen des wundervollen Elbblicks ein. Auch hier ist während der Coronazeit die Gastronomie geöffnet. Alle Getränke und Speisen werden hier zum Mitnehmen angeboten.
Von hier aus hat man die Möglichkeit die Weinberge des Schlosses, welche sich fast bis ans Ufer der Elbe strecken, zu begehen. Ein Ort, welchen wir im Spätsommer unbedingt erneut besuchen möchten.
Von hier aus kann man auch schon ein Stückchen weiter Richtung Schloss Eckberg blicken und bekommt direkt Lust auch noch den Weg auf sich zu nehmen. Wobei hier „Weg auf sich zu nehmen“ etwas weiter weg klingt als es tatsächlich ist. In nur wenigen Minuten durch den Park des Lingnerschlosses und dessen Parkplatz, kann man den Eingang zum Schloss Eckberg erreichen.
Hier begrüßte uns der Frühling nun gänzlich und wir konnten gar nicht aufhören die schönen Blumen vor dem alten Kavalierhaus zu bewundern. Auch das Gewächshaus lässt einen kleinen Einblick zu und erinnert an einen kleinen botanischen Garten. Wirklich wunderschön!
Geht man die Einfahrt zum Schloss Eckberg nach oben, kommt man wieder an einem idyllischen Teich vorbei, der das Bild auf das schöne Schloss abrundet.
Wer den Frühling in diesem Jahr noch nicht so richtig gefunden hat, sollte schnellstens hier einen Spaziergang machen, denn es strahlen Frühblüher wo das Augen hinreicht.
Das Schloss Eckberg wird als Schlosshotel genutzt und lädt in traumhafter Atmosphäre seine Gäste zum Entspannen ein.
Wir hoffen, wir konnten euch einen kleinen Einblick in die Grünanlagen der drei Elbschlösser geben und vielleicht sogar dafür begeistern, selbst einen kleinen Ausflug dorthin zu unternehmen. Wir sind uns sicher, dass der großzügige Park nicht nur im Frühling seine Reize versprüht, sondern jede Jahreszeit ganz eigenen Charme um die Schlösser legt.
Edit: Auf dem Rückweg zum Auto, ich schätze so gegen 12 Uhr, wartete schon eine lange Schlange an Autos, um meinen Parkplatz zu ergattern. – Zeitig da sein lohnt sich also doch. 😉