Die Blätter färben sich herbstlich bunt, die Luft riecht nach Laub und Pilzen, in den Baumkronen rauscht der Wind. Ein Spaziergang in der Heide lohnt sich und ist ein Genuss für alle Sinne. Gerade jetzt, wo die Temperaturen sinken, die Tage kürzer werden und die Erkältungsviren um sich schlagen, kann ein Waldspaziergang besonders gut tun. Wir stellen euch heute drei Ausflugsziele in der Dresdner Heide vor, die sich wunderbar mit einem Spaziergang verbinden lassen.
Ausgangspunkt Albertpark – Wildtiergehege und Spielplatz
Der Albertpark befindet sich am Rand der Dresdner Heide und ist schnell und einfach mit der Linie 11 von der Haltestelle „Wilhelminenstraße“ oder mit dem Bus 74, Haltestelle „Jägerpark Heideblick„, zu erreichen. Dieser Ort eignet sich perfekt für Familien mit Kindern, ist aber bei jeder Generation beliebt. Hier kann man Damwild und Mufflons in dem für sie eingerichteten großen Gehege beobachten. Direkt daneben befindet sich ein toller Spielplatz und ein kleiner Fußballplatz.
Von hier aus kann man richtig gut Spaziergänge starten. Unser Spaziergang geht am Obelisk von König Albert vorbei bis zur Ruine des Wolfshügelturms, wo man mit einem tollen Blick auf Dresden belohnt wird. Die meiste Strecke ist sehr einfach. Nur beim Wolfshügel geht es ein kleines Stück sehr steil nach oben.
Der Obelisk von König Albert
Vom Wildtiergehege Albertpark aus kommt man recht schnell zum Obelisk von König Albert. Dort führt auf Höhe des Spielplatzes aus ein gut ausgeschilderter Weg hin. Man kann aber auch einen spannenderen Weg über schmalere Waldwege nehmen. Der Obelisk wurde zu Ehren von König Albert von Sachsen errichtet und 1904 eingeweiht. Er besteht schlicht aus einer Sandsteinsäule auf einer Plattform und einem Porträt des Königs. An diesem Ort lässt es sich gut Rast machen auf einer Bank.
Wir empfehlen, mal so richtig in den Wald einzutauchen, ihn wahrzunehmen, zu horchen, zu riechen und zu beobachten. Im Herbst kann man wunderbar die unterschiedlichsten Färbungen der Blätter beobachten, verschiedene Pilzarten entdecken und allerhand Gerüche wahrnehmen. Das aufmerksame Wahrnehmen des Waldes mit allen Sinnen nennt man auch Waldbaden und ist eine wunderbare Möglichkeit, Körper und Geist zu regenerieren. Süße inspirationen zum aufmerksamen Wahrnehmen der Umgebung findet ihr in unserem letzten Artikel: Herbst in Freital – Farben der Natur
Aussicht beim Wolfshügelturm
Wenn man vom Obelisken aus weitergeht, läuft man nur noch ein paar Schritte, bis man vor dem Hügel steht. Einst wurden hier auf dem Wolfshügel Wölfe für die Jagt gehalten. Daher kommt dessen Name. Ein gerader Trampelpfad führt steil hoch zur Ruine des Wolfshügelturms. Hier kann man einen schönen Blick auf Dresden genießen. Auf die Ruine klettern ist aber nicht erlaubt. Der 1911 aus Stahlbeton von Hans Erlwein errichtete Turm war einst ein toller Aussichtspunkt. 1945 sprengte ihn die SS, da die Angst bestand, dass die Sowjets den Turm als Beobachtungspunkt nutzen könnten. Unglaublich, dass das einen Tag vor Kriegsende geschah und es sich wohl nur um Stunden handelte, wo das Schicksal des Turmes anders hätte verlaufen können.
Der Verein Wiederaufbau Wolfshügelturm e.V. arbeitet seit 2018 auf den Wiederaufbau des Aussichtsturmes hin. Sie sammeln Spenden und machen Pläne, um das Ziel irgendwann Realität werden zu lassen. Spendenkonto und weitere Infos findet ihr hier.
Vom Wolfshügelturm aus machten wir uns auf den Weg geradewegs zurück zur Haltestelle Wilhelminenstraße. Man kann auch wunderbar den Spaziergang im am Albertpark nahe gelegenen Fischhaus an der Fischhausstraße mit leckerem Essen und Getränken ausklingen lassen. Das rustikale Gasthaus hat Dienstag bis Sonntag geöffnet. Auch wandern kann man in der Gegend wunderbar. Ein paar Wanderrouten findet ihr hier.
Insgesamt hat unser Spaziergang mit vielen Pausen und kleinen Umwegen ein und eine halbe Stunde gedauert. Die Sehenswürdigkeiten kann man aber auch bei zügigem Schritt und direktem Weg innerhalb von 20 Minuten abklappern. Es lohnt sich aber, sich die Zeit zu nehmen, wirklich in den Wald einzutauchen – Geräusche wahrzunehmen, Flora und Fauna zu erkunden und Tiere zu beobachten. Je weiter wir in die Heide rein liefen, desto weniger Leuten begegneten wir. Hier kann man wirklich dem Alltagsstress entfliehen.
Was ist dein Lieblingsort in der Heide für einen Waldspaziergang? Wo kannst du mal so richtig zur Ruhe kommen? Schreib es gern in die Kommentare.
Das könnte dich auch interessieren: