Schwibbogen Bergmann

Fensterbeleuchtung – Advents-Deko Dresden vs. Erzgebirge

Im winterlichen Dresden erstrahlen die Fenster hell und funkeln mit ihrer Dekoration in die Nacht hinaus. Die festliche Fensterbeleuchtung darf in der Adventszeit für viele nicht fehlen und dient dem weihnachtlichen Geschenkelieferanten vielleicht auch als Hinweis darauf, wo er die Präsente abliefern muss. Ihren Ursprung hat die Tradition im Erzgebirge, in dem wir uns auch ein paar tolle Beispiele für Schwibbögen, Fensterbeleuchtungen und Lichterketten angeschaut haben. Kommt mit, auf eine farbenfroh leuchtende Reise!

Die Autorin dieses Textes schaut gerade Nothing Hill – die romantische Komödie, in der sich Hugh Grant (William) als bescheidener Buchhändler in Julia Roberts (Anna) verliebt. Mit vielen Wirrungen, emotionalen Leiden und schließlich dem entscheidenden Satz . „Ich bin nur ein Mädchen, das vor einem Jungen steht und ihn bittet, es zu lieben.“. Hach, Herzschmerz. Auch beim Thema weihnachtliche Beleuchtung geht es manchmal um Liebe und Herzschmerz. Vor allem aber möchte ich darauf hinweisen, dass durch meine aktuelle Filmauswahl mit einer erhöhten Rate an Emotionalität und Schnulzigkeit im nachfolgenden Text zu rechnen ist. Ihr seid also gewarnt!

Dresden von oben bunt beleuchtet.

Wo die Fensterbeleuchtung herkommt

Fensterbeleuchtung – ein wunderschöner Anblick zur Adventszeit. Meistens. Ihren Ursprung soll sie im Erzgebirge haben, irgendwann im 18. Jahrhundert. Es war ziemlich dunkel im Winter, da es kein elektrisches Licht und keine Straßenbeleuchtungen gab. Die kamen erst ca. um 1900 als Petroleumlaternen in die Dörfer der Berge. Kalt waren die Tage, noch kälter die Nächte…

Kalt waren die Tage… (Hier Nähe Fichtelberg).

Traditionelle Fensterbeleuchtung im Erzgebirge

Nun ranken sich verschiedene Sagen um die Bräuche des Beleuchtens. Etwa dass der Bergmann den ganzen Tag im Stollen (das Bergwerk, nicht das Gebäck mit Rosinen) gearbeitet hat und durch die Beleuchtung in den Fenstern doch noch etwas Licht erleben konnte, was er sonst unter Tage schmerzlich vermisste. Es ist eine Geschichte von Entbehrung, Sehnsucht und davon, dass man sich oft genau das wünscht, was gerade schwer zu bekommen ist. Ein Winter ohne Licht war ziemlich deprimierend – so traurig, wie der im Film gerade melancholisch seiner „Anna“ nachtrauernde Hugh Grant.

Die Tradition wurde von vielen aufgegriffen und so gehört es heute für viele in der Adventszeit dazu, die Fenster zu beleuchten, aber auch so manchen Baum, den Vorgarten, den Balkon, Sterne aufzuhängen oder blinkende Rentiere aufzustellen, an einem Seil hochkletternde Weihnachtsmannpuppen aufzuhängen oder eine blinkende Lichterkette an der Dachrinne anzubringen. Die letzteren drei Dinge wären zumindest in den kleineren Orten des Erzgebirges verpönt und würden dort zu ernsthaften Gesprächen mit dem Bürgermeister führen. Schließlich soll es hier klassisch sein und das Licht an seinen Ursprung – die Kerze – erinnern. Da diese sanft schimmert, ein romantisches Licht in zartem Gelb besitzt, aber nicht grün-blau-lila blinkt, mag man es im Gebirge also lieber etwas ruhiger.

Traditionell wird im Gebirge auch gern geschnitzt, gedrechselt, vielleicht auch mal gehobelt oder gar gesägt. Dabei kann vielerlei entstehen, nicht selten sind es Figuren jeder Art, wie etwa die weihnachtliche Krippe im Wald bei Lengefeld. Der Vorbeifahrende sieht die Krippe am Tage in schönem hölzernen Design und bei Nacht mit Lichterkette und Stern beleuchtet.

Dresden beleuchtet bunt im Advent

Nun mag es Dresden etwas bunter. Hier habe ich beispielsweise – an einem Ort in Dresden, der nicht genau verraten wird – das Gefährt des Weihnachtsmannes gefunden. Mir war sofort klar, dass er angesichts des Mangels an Schnee nicht mit dem Schlitten reisen kann, sondern stattdessen per Quad unterwgs ist und dieses mit Reisig und Lichterkette verschönert hat. Es war eine bunt blinkende Lichterkette. Santa Claus will schließlich auffallen. Aus Gründen des Datenschutzes können wir Santas Quad aber nicht komplett zeigen. Das hätte er uns vorher erlauben müssen. Allerdings ist er aktuell schwer zu erreichen.

Natürlich kann Dresden auch romantisch, wie etwa der liebevoll dekorierte und beleuchtete romantische Weihnachtsmarkt beweist. Hier gibt es unter anderem die beliebten Weihnachtssterne, die dann ihren Weg an die Balkone und Fenster der Stadt finden.

Romantisches Licht.

Um dem Weihnachtsmann den Weg zur Geschenkeablage zu weisen, setzt man in Dresden also auf bunte Weihnachtsbeleuchtung. Diese zeigt Santa, wo er hin muss. Die Mieter dieses Wohnblocks haben sich zur besseren Koordinierung vorher abgesprochen, damit keine Sternfarbe doppelt vorkommt.

Gleich mehrere Sterne auf den Balkonen.

Bei einem wegen gewissen Brückenproblemen notwendigen weihnachtlichen Umweg entdeckte ich diesen Block. Hier wurden Lichterketten an den Balkonen angebracht. Möglicherweise wird Santa Claus aber etwas dadurch verwirrt, dass er sich fragt, was wohl dieses intensive blaue Licht in der Mitte des Gebäudes macht? (Es leuchtet blau!).

Block bei Carolabrücke
Beleuchteter Block nahe der Carolabrücke.

Gästen aus dem Erzgebirge wird in Dresden manchmal eine besondere Freude gemacht, indem ein traditioneller Schwibbogen ins Fenster gestellt wird. Dieser (unten links im Bild) soll angeblich die Einfassung eines Bergwerk-Eingangs darstellen und daher seine charakteristische Bogenform besitzen. Hier kann allerdings vermutet werden, dass sich hinter dem mit Schwibbogen geschmückten Fenster kein Bergwerk befindet. Obwohl, genau wissen kann man es nie…

Auch hier ein Schwibbogen.

Rote Adventsbeleuchtung in Meißen

Zum Schluss werfen wir einen Blick in das weihnachtliche Meißen. Das Wappen der Stadt zeigt einen roten Turm. Das könnte irgendwelche tiefgründigen historischen Ursachen haben, die mir nicht bekannt sind und die selbst Wikipedia nicht offenbart. Oder die Meißener mögen einfach die Farbe Rot sehr gern. Das wird es sein! Darum wird in Meißen vor Weihnachten auch in Rot beleuchtet. Nicht ganz zufällig trägt ja der Weihnachtsmann auch einen roten Mantel. Und Rentier Rudolph eine rote Nase. Obwohl die auch vom Glühwein kommen könnte. Den gibt es hinter den rot beleuchteten Bäumen auf dem Meißner Markt.

Bald ist es so weit und Santa Claus schaut vorbei. Wir wissen nun, dass er per Quad unterwegs ist und dort besonders viele Geschenke hinterlässt, wo alles gut beleuchtet ist. Darüber hinaus hat die Fensterbeleuchtung eine symbolische Bedeutung, weil sie die Sehnsucht nach dem Licht verdeutlicht. Und sie sieht einfach schön aus. Meistens. Wie habt ihr eure Wohnung beleuchtet?

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