Barock in Dresden

Gerade das Zeitalter des Barocks brachte in Dresden seine bedeutendsten und prächtigsten Bauwerke hervor. Nicht umsonst wird Dresden auch als Barockstadt bezeichnet. Sei es der Dresdner Zwinger, die Frauenkirche oder auch die Einflüsse von August dem Starken, welche prunkvolle Schätze und monumentale Bauten hinterließen. Der Barock ist mitunter der Haupteinfluss, welcher Dresden zu einer kulturellen Metropole heran wachsen ließ.

Merkmale und Geschichte

Das Zeitalter des Barocks währte von etwa 1600 bis 1750. Der in Europa vorherrschende Kunststil ging von Italien aus und verbreitete sich von da an über ganz Europa. Der Begriff „Barock“ leitet sich vom portugiesischen „barroca“ oder dem italienischen „barocco“ ab und bedeutet soviel wie „schief“ oder „eigenartig“ und wird auch in Verbindung mit der „pérola barroca“ , einer unregelmäßig geformten Perle gesehen. Im Zeitalter des Absolutismus sah der Monarch seine Herrschaftsansprüche von Gott gegeben und legitimiert. Gewaltige Bauten wie das Schloss Versailles traten zu dieser Zeit hervor.

Auch in Dresdens finden wir anhand des Zwingers ein exemplarisches Beispiel für den unverkennbaren barocken Stil. Schwingende verschnörkelte Formen, Schmuck und Verzierungen an Wänden, Kuppeln und Säulen sollen den Betrachter beeindrucken. Oft finden sich Motive aus der Antike, Historie und Göttergestalten wieder. Dresden wurde zur Zeit des Barocks vom Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen – auch bekannt als „August der Starke“ regiert. Zusammen mit seinem Sohn nahm er sich Ludwig XIV. von Frankreich zum Vorbild und ließ prächtige barocke Gebäude und Gärten in Sachsen errichten. Das Dresdner Kunstleben und die wertvollen Kunstsammlungen der Residenzstadt Dresden fanden in ganz Europa Bewunderung. Kursachsen gehörte zu den größten und wirtschaftlich angesehensten deutschen Ländern.

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Der Goldene Reiter zeigt das Reiterstandbild des sächsischen Kurfürsten August des Starken, welcher Dresden im Barock regierte.

Barocke Architektur in Dresden

Die Frauenkirche als Wahrzeichen Dresdens

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Die Dresdner Frauenkirche – Wahrzeichen Dresdens

Kaum ein anderes Bauwerk wird in Dresden öfter besucht als die Dresdner Frauenkirche. Der 91 Meter hohe barocke Zentralbau zieht zahlreiche Touristen und Einwohner in ihren Bann. Das beeindruckende Sakralbauwerk wurde zwischen 1726 und 1743 von George Bähr erbaut. Nach den Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs konnte die Frauenkirche nicht stand halten und stürzte in sich zusammen. Der mühsame Wiederaufbau dauerte über Jahre hinweg, bis sie schließlich im Jahr 2005 wieder eingeweiht wurde. Etwa 45% des historischen Steinmaterials einschließlich der Ruinenteile wurden für den Wiederaufbau verwendet. Nach dem Wiederaufbau wurde die Frauenkirche zu einem weltweiten Wahrzeichen für Toleranz und Frieden.

Der Dresdner Zwinger

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Dresdner Zwinger

Der Dresdner Zwinger ist neben der Frauenkirche wohl das bekannteste Baudenkmal Dresdens und mitunter auch eines der berühmtesten barocken Bauwerke Deutschlands. In der Zeit von 1710 bis 1728 wurde der Dresdner Zwinger als Orangerie und höfischer Festspielplatz angelegt. Seine beeindruckende und prunkvolle Architektur spiegelt den Geschmack der ehemals regierenden Kurfürsten und die Einflüsse August des Starken wieder.
Heute befinden sich im Zwinger verschiedene Museen, wie die Porzellansammlung, die Gemäldegalerie Alte Meister und der Mathematisch-Physikalische Salon. Besonders zur warmen Jahreszeit empfiehlt sich ein Besuch der Gartenanlagen, Springbrunnen und Galerien. Weltweite Schätze, wie Raffaels Sixtinische Madonna, die sich in der Gemäldegalerie „Alte Meister“ befindet, ziehen Besucher in ihren Bann.

Barocke Bürgerhäuser in Dresden

Besonders in der Inneren Neustadt und Friedrichstadt finden wir zahlreiche barocke Bürgerhäuser, welche mit ihrer klaren Bauweise sehr elegant wirken. Schmuckelemente und Details, welche sich am Adel orientierten, wurden bei den meisten Bauten dezent angebracht.

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An der Dreikönigsstraße 10 befindet sich ein barockes Bürgerhaus mit einer edlen Modeboutique

Das Krankenhaus Friedrichstadt als ehemaliges Palais

Auf dem Grundstück des Krankenhaus Friedrichstadt befand sich ehemals das Palais Brühl-Marcolini mit einer prachtvollen barocken Gartenanlage. 1845 wurde der Entschluss gefasst das Palais zu erwerben, aufgrund der unzulänglichen Krankenhausverhältnisse in Dresden.

In den ehemaligem französischen Garten befindet sich auch der Neptunbrunnen, einer der bedeutendsten barocken Brunnen Dresdens.

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Das Krankenhaus Friedrichstadt, ehemals Palais des Graf Marcolini

Weitere barocke Bauwerke in Dresden:

  • Japanisches Palais
  • Coselpalais
  • Dreikönigskirche
  • Gewandhaus
  • Kügelgenhaus
  • Schloss Pillnitz

Aus dem Zeitalter des Barocks gingen zahlreiche prachtvolle Bauwerke in Dresden hervor. Darunter gehören bekannte Sehenswürdigkeiten, wie die Frauenkirche oder der Dresdner Zwinger, welche Dresden einen unverkennbaren Stil verliehen. Die wertvollen Kunstsammlungen und barocken Meisterwerke ließen Dresden zu einer Kunst- und Kulturmetropole heran zu wachsen, die aus der ganzen Welt gern besucht wird.

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