10 Fakten über das Kugelhaus in Dresden

Wer kennt es nicht? Das Kugelhaus direkt am Dresdner Hauptbahnhof ist nur schwer zu übersehen. Die für ein Einkaufs- und Restaurantgebäude ungewöhnliche Architektur begrüßt die in Dresden Anreisenden direkt beim 1. Schritt aus dem Bahnhofsgebäude. Dass es sich hier jedoch um ein Relikt einer umfassenden Hintergrundgeschichte, welche bis in die Anfänge des letzten Jahrhunderts hineinreicht handelt, wissen nu die wenigsten. Wir haben für euch 10 spannende Fakten über das Kugelhaus in Dresden zusammengesucht!

1.Nicht ganz so jung, wie es scheint

…zumindest die Idee eines „Kugelhauses“. Das erste Kugelhaus wurde 1928 anlässlich des 100.Geburtstages der Technischen Hochschule gebaut. Peter Birkenholz wurde damit beauftragt, entwickelt wurde es jedoch von Claude-Nicolas Ledoux, ein französischer Revolutionsarchitekt.

2.Es stand zuerst ganz woanders

…nämlich am Stübelplatz in der Nähe des Großen Gartens. Damals befanden sich Ausstellungsräume und ein Restaurant in der Kugel. Hier drinnen gab es 6 Ebenen und sogar einen Personenaufzug, das war damals höchstmodern!

3.Das Kugelhaus als Präsentationsraum

Da es sich auf dem damaligem Ausstellungsgelände befand, war es durch seine einzigartige Form und Bauweise als Ausstellungsort quasi prätistiniert. Zahlreiche Industriefirmen, meistens aus dem Bereich Elektrotechnik und Energie, stellten hier aus.

4.Es war das 1.Kugelhaus weltweit!

Natürlich gibt es inzwischen noch so einige andere Kugelhäuser auf der Welt. So gibt es Kugelhäuser in den USA, in Japan, in Indien und so weiter. Dieses eine in Dresden war jedoch das 1. seiner Art!

5.Das Kugelhaus wurde 1938 wieder abgerissen

1938 fand das Kugelhaus am Stübelplatz  keinen Nachkäufer und wurde wieder abgerissen. Grund hierfür könnte sein, dass es zuvor in der nationalsozialistischen Presse als „entartete Technik“ erklärt worden war.

6.Das neue Kugelhaus entstand auf einem städtebaulichem Wettbewerb im Jahr 1993

Bei einem städtebaulichem Wettbewerb 1993 gewann das Kölner Architekturbüro Mronz den den 1. Preis mit der Idee, einen quaderförmigen Bau parallel zu den Gleisen aufzustellen. Diese Idee wurde durch ein Dresdner Architekturbüro (Siegbert L. Hatzfeldt) überarbeitet und das Konzept des ehemaligen Kugelhauses wieder aufgegriffen und eingearbeitet. Nur, dass in dem neuen Entwurf die Kugel nicht allein und frei steht, sondern von zwei kubischen Gebäuden flankiert ist.

7.Eine nicht ganz billige Investition

…denn der gesamte Bau kostete insgesamt 16 Millionen Euro. Die Kugel allein bedeutete eine Investition von 2,5 Millionen Euro. 2004 entstand letztendlich das beeindruckende Gebäude am Hauptbahnhof.

8.Höchstens Verwandte- keine Zwillinge

Wie bereits erwähnt, hat das neue Kugelhaus mit dem altem nicht viel zu tun. Nur die Form ist gleich.

9.Zwischen Kritik und Zuspruch

Das neue Kugelhaus ist (ähnlich wie das alte) eine eher umstrittene Angelegenheit unter den Dresdnern. Ein Hauptkritikpunkt an dem Glaskugelhaus am Hauptbahnhof ist, dass es ihm an Transparenz und Präsenz fehle, dadurch dass es so versteckt liegt. Außerdem wurden die Geschossdecken im Inneren direkt an die Glasflächen geführt(um eine effektivere Nutzung des kommerziellen Raums zu gewähren), wodurch die Wirkung des sphärischen Raums verloren geht.

10.Die Idee hinter dem Kugelhaus: Die Welt ist rond

Und ein letzter Fakt, den ich persönlich noch sehr interessant fand: hinter der ganzen Kugelhausgeschichte steckt eine richtige Philosophie! Der Verein Kugelhaus e.V. schreibt auf seiner Internetseite:

 „In einer seit jeher globalisierten Welt kann ein Haus, das genau das verkörpert, Einheit bewirken (statt Polarisierung). Die Kugel verkörpert und vermittelt Dynamik, Energie und Harmonie – wie die Sonne, der Mond, die Erde. Kurz gesagt: Es geht um die Mitte, um Lebendigkeit, ums Zuhausesein.“

Wie gefällt euch das Kugelhaus am Dresdner Hauptbahnhof? Und was haltet ihr davon, dass und auch wie die Idee des alten Kugelhauses wieder aufgegriffen wurde? Schreibt es doch gerne in die Kommentare!

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