Dresden in Bewegung-die DVB

Wir nutzen es täglich, ohne jedoch genauer darüber nachzudenken…die Dresdner öffentlichen Verkehrsmittel! Wir haben das beliebteste Verkehrsmittel Dresdens unter die Lupe genommen und erzählen euch heute welche spannende Geschichte dahinter steckt und welche wichtigen Meilensteine dazu geführt haben, dass sich die DVB so entwickelte, wie wir sie heute kennen.

Was war davor?

Während vor der Gründung des Dresdner Nahverkehrs im 18.Jahrhundert noch Sänften zum Mieten „angesagt“ waren, prägten Anfang des 19.Jahrhunderts Droschken das Stadtbild, welche bei weitem billiger und schneller waren. Ab 1938 verkehrte die erste Pferdeomnibuslinie, welche ein erster Vorläufer des öffentlichen Personenverkehrs war. Im Laufe der folgenden Jahre wurde ein richtiges Liniennetz von Pferdeomnibussen ausgebaut, welches auch einige Orte, die etwas außerhalb der Stadt waren mit dem Zentrum verbanden. Im Jahr 1978 baute Arnold von Ettlinger die erste Pferdestraßenbahnlinie von Blasewitz nach Plauen. Schnell wurden viele Pferdeomnibusse von Pferdestraßenbahnen abgelöst. Die letzten Pferdeomnibuslinien wurden 1913 dann endgültig eingestellt.

Die „Gelbe“ und die „Rote“

Die erste Straßenbahnlinie verband den Pirnaischen Platz mit Blasewitz, wurde aber bald bis Plauen verlängert. 1879 wurde sie von der Tramways of Germany Ltd., welche ihren Sitz in London hatte und den weiteren Ausbau der Linie ansetzte. Da die Wagen allesamt gelb waren, erhielt diese Linie im Volksmund den Namen „die Gelbe“.

Es kam zu Meinungsverschiedenheiten zwischen der englischen Gesellschaft und der Stadt Dresden, weshalb im Jahre 1889 die sogenannte Deutsche Straßenbahngesellschaft ermächtigt wurde. Im Gegensatz zu den Wagen der englischen Gesellschaft waren diese Wagen rot, was ihnen den Namen „die Rote“ bescherte. Anfangs war „die Rote“ stark benachteiligt, da sie nicht dieselben Strecken wie „die Gelbe“ nutzen durfte. Das änderte sich 1893 mit der Eröffnung der ersten elektrischen Straßenbahn Sachsens, welche vom Schloßplatz bis nach Blasewitz fuhr. So blieb den englischen Tramways nur die Durchführung der elektrischen Linie von Blasewitz bis nach Laubegast-eine sogenannte Vorortstrecke also. Grund hierfür war, dass die Stadt Dresden ausländischen Gesellschaften keine Ermächtigung für den elektrischen Straßenbahnbetrieb innerhalb der Stadt erteilte. So wurde ein Jahr später die gelbe Gesellschaft aufgelöst und die Dresdner Straßenbahngesellschaft gegründet.

Vereinigung zweier Straßenbahngesellschaften: die Städtischen Straßenbahn und später die Dresdner Straßenbahn AG

1905 wurden schließlich die beiden Straßenbahngesellschaften endgültig von der Stadt Dresden übernommen und zur Städtischen Straßenbahn vereinigt. 1912 wurden hier dann auch die beiden Bergbahnen, die Standseilbahn und die Schwebebahn in Dresden Loschwitz, integriert. Zwei Jahre später wurde die erste Kraftbuslinie vom Bahnhof Dresden Neustadt bis zur Nürnberger Straße eingerichtet. Aufgrund des Beginns des ersten Weltkrieges wurde diese jedoch ein paar Monate später wieder stillgelegt.

1930 wurde das Unternehmen wieder privatisiert und in Dresdner Straßenbahn AG umbenannt. Von ihm wurde auch die DRÜVEG (Dresdner Überlandverkehr GmbH) übernommen.

Wiederaufbau nach dem Krieg

Bei den Bombardierungen 1945 war das Gleisnetz der Dresdner Straßenbahn AG erheblich zerstört worden. Dieses wurde jedoch innerhalb von einigen Monaten wiederhergestellt. Auch das Omnibusnetz fiel für längere Zeit aus, da die Fahrzeuge als Lastwagen benutzt wurden. Erst 1947 fuhr der erste Bus wieder: die sogenannte Linie C, ein Oberleitungsbus vom Körnerplatz bis zum Münchner Platz, welcher entlang der uns heute als Linie 61 bekannten Strecke im 20-Minuten-Takt fuhr.

Verstaatlicht wurden die Verkehrsbetriebe dann 1951 als VEB (Verkehrsbetriebe der Stadt Dresden). Seitdem wurden die in den Nachkriegszeiten zugeteilten Aufgaben wie Kranken- oder Lasttransport vollständig herausgelöst.

In den 60ern wurde der Straßenbahnbetrieb auf „OS“(Ohne Schaffner) umgestellt. Nun gab es hier nur noch mechanische Lochentwerter und die Tickets mussten im vor der Fahrt gekauft worden sein. Typisch für diese Zeit waren die berühmten Tatra-Bahnen aus der Tschechoslowakei. Diese werden heutzutage immer noch bei Großveranstaltungen eingesetzt. Während die Tatra-Bahnen früher rot-beige waren, wurden Ende der 1980er alle Fahrzeuge in den Stadtfarben Schwarz und Gelb lackiert.

Eine der berühmten Tatra-Bahnen.

Nach der Wende wurden die Dresdner Verkehrsbetriebe als DVB rechtskräftig umgewandelt und im Handelsregister eingetragen.

Die DVB heute

So sehen die Straßenbahnen heute aus.

Heute verfügt die DVB über ein Straßenbahnliniennetz von 212,9 Kilometern und einem Busliniennetz von 308,2 Kilometern Länge. Dresden ist bekannt für den hervorragenden Ausbau des öffentlichen Verkehrsmittelnetzes, vor allem auch was den Nachtverkehr betrifft. Mit verschiedenen mobilen Apps wie Faplino, DVB mobil und Co. können Fahrgäste Verbindungen problemlos im Voraus heraussuchen. Ab 2020 sollen völlig neue Straßenbahnen die älteren ablösen.

Wer sich weiter über die Dresdner Verkehrsbetriebe und deren Geschichte informieren möchte, schaut am besten auf www.dvb.de vorbei. Ein weiterer Anlaufpunkt ist das Straßenbahnmuseum Dresden e.V., zu finden in der Trachenberger Straße 38.

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