Fähre Johannstadt in Dresden

Die fliegenden Brücken- der Fährbetrieb in Dresden

Der Flair Dresdens wird getragen von dem riesigen Fluss, welcher sich durch diese Stadt bahnt: die Elbe. Was wäre unsere Stadt ohne die Elbwiesen, über welche man ausgeweitete Spaziergänge machen kann und welche ein Treffpunkt für viele junge Leute im Sommer sind? Was wäre unsere Stadt ohne ihre schönen Brücken und die großartigen Aussichten von den Elbhängen auf das Tal? Doch auch wenn die Elbe so viel Schönes und Positives an sich hat, kann sie vor allem im Alltag manchmal schon ganz schön „im Weg sein“- und das im wahrsten Sinne des Wortes. Jeder hatte das schon einmal: man ist quasi richtig nur genau auf der gegenüberliegenden Elbseite als wo das eigentliche Ziel ist und eine Brücke ist natürlich auch nicht in Sicht. Doch auch für diese Situation hält die Infrastruktur Dresdens eine Lösung bereit: ein gut ausgebautes Fährbetriebssystem. Und genau darum soll es heute gehen: wir haben für euch die Fähren Dresdens hier zusammengetragen, als Übersicht wie und wo was fährt.

Die drei Fähren in Dresden auf der Karte.

Schon seit jeher wurde versucht die Elbe zu überqueren. Anfangs mit Floßen, gebaut aus riesigen zusammengebundenen Baumstämmen, wurde die Elbe bereits von den ersten hergezogenen Völkerstämmen befahren. Später wurde die Elbe unter anderem mithilfe kleiner (Fischer-)Boote überquert, auch wenn sich der Gebrauch von Floßen noch lange und hartnäckig hielt. So gab es beispielsweise einen Floßanlegeplatz namens „Plauen“ zwischen Pillnitz und Söbrigen. Später wurden Schiffe mit Leinzug von sogenannten „Schiffsknechten“ oder „Bomätschern“ gezogen(Treideln genannt)- eine harte, mühselige Arbeit. Dabei gehörten die Schiffsknechte zur Schiffsmannschaft dazu und kümmerten sich auch um die Be- und Entladung der Schiffe. Die Bomätscher hatten jeweils einen Teil des Stromes, welchen nur sie zogen. Daher kommt auch der Name des „Treidelpfades“, welcher in Dresden noch gut erhalten ist. In Loschwitz pflegten die Bomätscher damals zu leben. An der Albertbrücke erinnert ein Relief an die harte Arbeit.

Das Bomätscher-Relief an der Albertbrücke

Als die Schiffe größer wurden, wurden Pferde für das Treideln eingesetzt. Dadurch konnten größere Lasten gezogen werden. Jedoch verloren dadurch viele Bomätscher ihre Arbeit.

Das Ende der Zeit der Segelschiffe und des Leinzugs war mit Erfindung und Einführung der Kettenschleppschifffahrt endgültig besiegelt. Bald bekam auch die Dampfschifffahrt Aufwind und fasziniert bis heute noch die Menschen in und um Dresden. Schließlich kann man immer noch mit den beliebten historischen Dampfern die Elbe auf- und abfahren.

Der Fährbetrieb von heute

Heutzutage kann man auf dem Dresdner Stadtgebiet mit drei Fähren die Elbe überqueren. Das wäre die Fähre zwischen Johannstadt und Neustadt, Niederpoyritz und Laubegast und die zwischen Kleinzschachwitz und Pillnitz.

Die Autofähre in Pillnitz. Bild:DVB/presse

Die Fähre zwischen Johannstadt und der Neustadt findet man direkt auf der Höhe des Biergartens Fährgarten Johannstadt die Anlegestelle. Eine Überfahrt lohnt sich: sie bietet einem den idealen Blick auf das Panorama der Altstadt.

Auch die Fähre zwischen Niederpoyritz und Laubegast spielt für viele Dresdner auf ihren alltäglichen Wegen eine wichtige Rolle. Zum Fähranleger am linkselbischen Ufer gelangt man mit der Linie 6 oder 12 von der Haltestelle Alttolkewitz. Auf der anderen Elbseite ist die Anlegestelle direkt in der Nähe der Haltestelle Moosleite.

Nicht zu vergessen: die Schlossfähre! Vor allem angenehm für Besucher des Schlossparks Pillnitz. An dieser Fährstelle legt auch die Autofähre (die einzige Dresdens!) an.

Die Schloßfähre wird vor allem von Besuchern des Pillnitzer Schloßes genutzt. Bild:DVB/presse

Es gibt insgesamt fünf Fährboote in Dresden und diese sind keinesfalls beliebig: die „Gesichter“ der Dresdner Fähren haben Charakter, denn es sind keineswegs alle gleich! Jede der 5 „fliegenden Brücken“ sieht anders aus als die anderen und trägt dazu auch einen eigenen Namen. So gibt es da Caroline, Erna, Johanna, die Fähre „Elbflorenz“ und die bereits erwähnte Schlossfähre hinten in Pillnitz. Die Elbflorenz kann auch privat für Befahrungen der Elbe gebucht werden.

Dank der vielen Brücken in Dresden (siehe dazu auch unser Artikel über Brücken in Dresden) und der hervorragenden verkehrsmitteltechnischen Infrastruktur (hier geht es zu unserem Artikel über die Dresdner Verkehrsbetriebe) ist die Elbe viel mehr eine großartige Bereicherung für diese Stadt, als ein Hindernis. Dank der Fähren wird die Überquerung der von uns allen geliebten Elbe zu einem ungefährlichen Erlebnis.

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