Der Fernsehturm Dresden

Ob von der Elbe, vom Land oder von der Sächsischen Schweiz aus: überall sieht man den guten alten Dresdner Fernsehturm über unserer Stadt thronen. Das 7300 schwere Koloss ist für viele von der Dresdner Skyline gar nicht mehr wegzudenken- ähnlich wahrscheinlich wie der Berliner oder der Stuttgarter Fernsehturm. Wir von So Lebt Dresden haben uns für euch umgesehen und recherchiert- denn es gibt so einige Fakten über das beliebte Dresdner Wahrzeichen, welche euch doch noch überraschen könnten!

Ein paar Fakten vorneweg

Der Fernsehturm war mit seinen 252 Metern Höhe nach dem Berliner Fernsehturm der zweithöchste Fernsehturm mit touristischer Einrichtung. Aktuell belegt er den 57.Platz in der Liste der höchsten Fernsehtürme weltweit(!). Mit seiner Lage von rund 120 Metern über dem Elbtal ist er vom gesamten Talkessel aus sichtbar.

In nur fünf Jahren gebaut, wurde der Fernsehturm 1969 oben in Wachwitz eröffnet. Der Turmschaft hat einen Durchmesser von 21 Metern und ist 6 Meter tief im Lausitzer Granit verankert. Das Fundament ist ein Rundfundament aus Stahlbeton. 750 Stufen führen zum Turmkorb- einer der beiden Schnellaufzüge kann auch genommen werden- diese befördern einen mit 6 Metern pro Sekunde in weniger als einer halben Minute nach oben. Leider ist der Turm seit 1991 für die Öffentlichkeit geschlossen.

Ein übergroßes Sektglas

Ich gebe zu: direkt ist mir diese Assoziation nicht aufgefallen. Jedoch sollen die Architekten Nowotny, Rühle und Braune von der Form eines Sektglases inspiriert worden sein-so sagt man. Ein weiteres Vorbild war der erste Fernsehturm aus Stahlbeton weltweit- der Stuttgarter Fernsehturm.

Während des Baus gab es einige Probleme, wie die mehrfache Zerstörung von Schutzdächern oder die Verunglückung eines Monteurs 1966. Trotzdem wurde der Fernsehturm schließlich 1969 fertig gestellt und zum 20.Jahrestag der Republik feierlich eröffnet.

Die Inbetriebnahme im September 1969 war dringend nötig: die Versorgung der 600.000 Bewohner des Elbtalkessels mit Rundfunk und Fernsehen verhielt sich schwierig, ohne Sendeturm.

Der Fernsehturm ist fast überall in Dresden zu sehen.

Tourismus im Fernsehturm

Anfangs war der Plan ja, ein Restaurant am Fuße des Turms zu errichten. Rund 250 Leute sollten hier reinpassen. Auch sollte eine Seilbahn zum Fernsehturm errichtet werden. Beide Pläne wurden bald jedoch wieder verworfen, Gründe hierfür lagen im Finanziellen. Stattdessen wurde jedoch ein zweitstöckiges Turmrestaurant in 145 Metern Höhe mit 120 Sitzplätzen errichtet. Direkt darüber eine Aussichtsplattform, wovon man über geradzu ganz Dresden blicken konnte. 200.000 Gäste besuchten jährlich das Turmcafé. Aufgrund der starken Schwankungen im Turm funktionierten die Küchenwaagen in der Küche nicht richtig. Der Koch musste hier seine Erfahrung walten lassen!

Der Fernsehturm von der Haltestelle der 61 aus.

Nach der Schließung 1991 gab es zahlreiche Petitionen und Tagungen zugunsten einer Wiedereröffnung. 15,5 Millionen Euro würde eine einfache Sanierung des Cafés und der Besucherplattform kosten und ein Investor hat sich noch nicht gefunden. Zwar steht die Wiedereröffnung für die Öffentlichkeit immer noch in der Diskussion- wie es jedoch nun genau weitergeht ist fraglich.

2018 hat der Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages bereits zugesagt, finanzielle Mittel zur Denkmalförderung zur Verfügung zu stellen, genauso wie der Freistaat Sachsen und die Stadt Dresden. Wir sind gespannt, wie es mit dem Fernsehturm Dresden weitergeht. Wer weiß, vielleicht ist das beliebte Wahrzeichen bald wieder zugänglich?

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