Slow Up Studio – das junge Modelabel aus Dresden

Der Fast Fashion Industrie etwas entgegen setzen – das möchte das Dresdner Modelabel „Slow Up Studio“. Das kleine Label kreiert Streetwear, Clubwear und Upcycling-Ohrringe für jedes Geschlecht. Frische Farben, weiche bis transparente Materialien und puristische Schnitte rufen nach Frühling, Sonne und ausgelassenen Tanzabenden.

Mode mit einem Augenzwinkern

Magdalena Hornig und Susanna Geißler kennen sich vom Tanzkurs. Seit 2020 teilen sie sich ein Atelier. Der Plan für ein gemeinsames Label hegten sie seither schon länger. Vorher studierten Magdalena in Schneeberg und Susanna in Dresden Modedesign. Beide begannen unabhängig voneinander mit ihren jeweiligen Labels Pippuri sowie Sasuli. Magdalena führte ihr Label Pippuri ganze 10 Jahre. Vorher sammelte sie Erfahrung bei Kaviar Gauche in Berlin und bei Betina Lou in Montreal. Sie arbeitete außerdem bei Modeunternehmen in Finnland und Frankfurt am Main sowie beim Kostüm an Dresdner Theatern. Susanna probierte sich bis zur Gründung des aktuellen Labels mit verschiedensten Textilprodukten, Fotografie, Kostüm und Mode- sowie Kreativkursen aus. In Berlin machte sie ein Praktikum beim Modelabel „Icke Berlin“. Beiden ist der nachhaltige Umgang mit Mode schon immer sehr wichtig gewesen. Bei einem großen Modeunternehmen zu arbeiten, war für sie letztendlich keine Option. Der Name „Slow Up Studio“ leiteten sie von dem Wort Slow Fashion, Upcycling und der vorwärtsgewandten positiven assoziativen Bedeutung des Wortes „Up“ ab. Das Positive und der Humor treibt die Designerinnen in der Gestaltung an. 

Slow Fashion – viel Herzblut und viele Arbeitsschritte bis zum fertigen Kleidungsstück

Die Schattenseiten der Modeindustrie sollten mittlerweile vielen bekannt sein. 90 % der Kleidung, die wir durchschnittlich in Deutschland kaufen, werden aus fernen Ländern importiert, wie z.B China, Bangladesch und aus der Türkei. Dort wird unsere Kleidung meist unter unwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt. Weite Transportwege zwischen den Produktionsschritten, Chemikalien bei der Textilherstellung, Überproduktion etc. schaden der Umwelt und den Menschen. Unlängst entwickelt sich deswegen schon der Trend zur „Slow Fashion“ – nachhaltigem Modekonsum. 

Magdalena und Susanna wollen mit ihrem Label eine Alternative zum Fast Fashion bieten. Alles designen und produzieren sie in ihrem Atelier in Dresden mit viel Zeit und Liebe. Seit der Gründung jüngst im März 2023 machen die zwei Modedesignerinnen noch alles selbst: Webseite, Grafik, Fotos, Social Media, Werbung etc. Bei der Umsetzung der Kleinserien bekommen sie Unterstützung von einer Schneiderin. Jedes Teil gibt es nur in kleinen Stückzahlen, manches nur ein einziges Mal. Bis auf die Materialien (Stoff, Garn, etc) entstehen die Kleidungsstücke komplett regional in Dresden.  Wie viele Arbeitsschritte hinter so einem Designerteil liegt, gerät bei den günstigen Preisen von Fast Fashion fast in Vergessenheit. Alles beginnt mit dem Entwurf – ein langer künstlerischer Prozess aus ersten Ideen, Moodboard, Stoffrecherche, Zeichnungen, dann die Schnittmodellierung und die Probeteile. Stoffe finden die Designerinnen vor allem bei Großhändlern aus der Niederlande oder bei Deadstock-Stoffhändlern. Auch Stoffreste nutzen sie für kreative Designs. Inspiration für die erste Kollektion fanden die Designerinnen im Urlaub und dem Meer. 

Upcycling-Ohrringe – Aus Abfall wird Schmuck

Auch einzigartige Upcycling-Ohrringe entspringen der Feder Slow Up Studios. Man munkelt, sie tanzen, wenn man sie trägt und sie würden aussehen wie Edelsteine. Die Ohrringe werden von den Designerinnen aus alten Plastikflaschen hergestellt. Dazu dienen ihnen z.B durchsichtige Shampoo-Flaschen, Wasserflaschen und Seifenfläschchen. Jeder Ohrring ist ein Unikat. Für den Schmuck nutzen die Beiden fertige Teile aus Edelstahl. Der überzeugt mit seiner Stabilität, welcher auch nach langem Tragen seinen Glanz nicht verliert und die Haut nicht reizt.

Ohrringe aus Plastikflaschen

Wo findet man diese Mode?

Finden könnt ihr das Label aktuell online unter www.slowupstudio.de, auf Märkten und nach Absprache in ihrem Atelier an der Pöppelannstraße 2 in der Dresdner Johannstadt. Auf der Webseite, Instagram und Facebook könnt ihr euch immer auf dem Laufenden halten. 

Die Mode und der Schmuck kann man in Zukunft auch in der Neustadt kaufen. Ein paar Kleidungsstücke hängen ab Juli in der Galerie Projektwechsel an der Bautzner Straße 75. Außerdem wird es eine Auswahl Klamotten, Schmuck und Accessoires im neuen Laden-Atelier NEUST; ART an der Alaunstraße geben. Dieser eröffnet feierlich am 06. Juli an der Alaunstraße 58. Dort könnt ihr dann neben den Slow Up Studio Designs weitere spannende Produkte von regionalen Künstler*innen und Designer*Innen entdecken.

Im Oktober 2024 planen Lena und Susanna zusammen mit der Kostümdesignerin Britta Jansen ein zweiwöchiges Slow Fashion Festival. Viele Projektideen schwirren in ihren Köpfen, die sich leider nicht alle umsetzen lassen. Dazu fehlt die Zeit und manchmal auch das Geld. Doch das lässt die beiden nicht unterkriegen. Wir dürfen also gespannt sein, wo die Reise noch so hingeht.

Wie kann man kleine Unternehmen wie Slow Up Studio unterstützen?

Auf Instagram folgen, Sachen kaufen, weiterempfehlen und gut fühlen.

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