Plauenscher Grund – Eine Wanderung entlang des Bienertwegs

Jeder der schon einmal auf der gut bereisten Strecke zwischen Tharandt und Dresden unterwegs war, dürfte sich sicher schon einmal gefragt haben, welche Felsenlandschaft plötzlich da vor seinen Augen erscheint. Als Plauenscher Grund wird das Durchbruchstal der Weißeritz bezeichnet. Sie verbindet das Freitaler Becken mit dem Dresdner Elbtal und reicht bis Altplauen.
Doch lasst uns einmal genauer umsehen, was sich innerhalb der Felsenlandschaft entlang der Weißeritz so alles verbirgt.

Lage

Der Plauensche Grund verbindet Dresden- Plauen mit der schönen Stadt Freital. Entlang der Weißeritz verkehrt die Tharandter Straße, die eine schnelle Verbindung garantiert. Diese Strecke wird täglich viel befahren.

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Verkehrsanbindung

Sehr markant sind hier die Gleisanlagen, welche parallel zur Weißeritz angelegt wurden. Hier verkehrt die S3 zwischen Tharandt und Dresden sowie die Regionalbahn Richtung Zwickau. Nächster Halt ist hier der S-Bahnhof Dresden-Plauen. Die Buslinie A verkehrt zwischen Freital und Dresden und hält in der Nähe des Felsenkellers.
Vom Felsenkeller aus sind es nur 10 Minuten bis zur Autobahn. 1991/92 wurde der „Ingrid-Tunnel“ mit einer Länge von 121 Meter als erster Straßentunnel Sachsens eingeweiht.

Weitere Informationen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln findest du hier.

Die S- Bahn Strecke zwischen Tharandt und Dresden über Freital wird gern genutzt
Die S- Bahn Strecke zwischen Tharandt und Dresden wird gern genutzt

Guter Ausblick vom Hohen Stein

Der beste Weg, um den Plauenschen Grund zu Erkunden ist der Bienertweg! Dieser wurde nach dem Müllermeister Gottlieb Traugott Bienert benannt. Den Wanderweg beginnst du am besten oberhalb des Hohen Steins, der an einem kleinen Seitenweg beginnt und uns an allen sehenswerten Punkten vorbei führt.

Vom Hohen Stein aus kannst du das Gebiet um den Felsenkeller gut überblicken Vom Hohen Stein aus kannst du das Gebiet um den Felsenkeller gut überblicken

Sehr positiv fallen die vielen Infotafeln auf, mit denen du dich zu allen Stationen gut belesen kannst.

Die Felsenkellerbrauerei und das Eiswurmlager

Unsere erste Station führt uns entlang einer wundersamen langen Treppe hinab ins riesige Felsenkeller Areal, welches als Gewerbegebiet genutzt wird. Bis zum Jahr 1991 wurde hier die bekannte Felsenkellerbrauerei betrieben. Das ehemalige Dresdner Felsenkeller Pilsner wird heute im nahe gelegenen Feldschlösschen Brauhaus in Coschütz hergestellt.
Nahe des Felsenkellers befindet sich das Eiswurmlager. Der Herkunft nach soll 1862 ein Eiswurm in den Lagerkellern sein Unwesen getrieben haben. Dieser brachte Unruhe, indem er das Kühleis von den Fässern leckte und so das Bier verdorben haben soll.

Gewerbegebiet am Felsenkeller

Hegereiterbrücke und ehemaliges Wasserwerk

Die Hegereiterbrücke am ehemaligen Wasserwerk ist eine wirklich sehenswerte Station! Hier hast du einen idealen Blick auf eine beeindruckende Felsenlandschaft, welche du in Dresden nicht vermutet hättest!- was wiederum einmal die Vielseitigkeit unserer schönen Stadt zeigt. Gegenüber dem Wasserwerks befindet sich eine Kunstglaserei und die Tischlerei „sinnesmagnet.“.

Das Wasserwerk nahe des Felsenkellers lohnt sich zu Bestaunen!

„Das Wandern ist des Müllers Lust“

Der Bienertweg  führt uns weiter entlang eines idyllisch gelegenen Waldstücks, vorbei am alten Bienertschen Garten.
Nicht umsonst war der Plauensche Grund im 17. und 18. Jahrhundert bei Dichtern und Malern ein sehr beliebtes Motiv. In der ehemaligen Villa Grassi verweilte der deutsche Dichter Wilhelm Müller.
Wusstest du schon dass durch ihn genau hier das bekannte Volkslied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ entstand? 1823 wurde das Gedicht erstmals von Franz Schubert vertont. Von da an entwickelte es sich zu unserem heutig beliebten Volks- und Wanderslied.

Der Bienertweg führt dich zu allen wichtigen Punkten und verläuft bis Altplauen

Mit Beginn des 19. Jahrhundert wurde das Verkehrsnetz mit der Einweihung der Albertbahn weiter ausgebaut und das Gebiet für wirtschaftliche Zwecke genutzt. Zahlreiche Steinbrüche fanden hier statt, wodurch der Anreiz der malerische Landschaft litt. Im Tal ließen sich früher zahlreiche Mühlen, wie die Garnisonsmühle und die Hofmühle in Altplauen vorfinden.
Der Bienertweg endet bei der alten Hofmühle in Altplauen, welche leider nicht mehr erhalten blieb. An gleicher Stelle befindet sich heute ein Museum nahe der Ruine.

Weitere Informationen zu Dresden-Plauen und den Hinterlassenschaften Bienerts findest du hier.
Mehr zur schönen Kreisstadt Freital kannst du hier erfahren.

Wie du siehst lohnt es sich ab und zu auch mal, sich in den Randgebieten Dresdens nach schönen Gegenden umzuschauen. Vielleicht hast du ja auch Lust aufs Wandern bekommen und begehst dich demnächst auf eine kleine Reise durch Dresden und Umgebung? Das Gebiet um den Plauenschen Grund und den Hohen Stein bietet dir eine einmalige Aussicht auf die Felsenlandschaft. 

2 comments

  1. Eine alte Dresdnerin – auch wenn sie schon 1954 Dresden verlassen musste, oder vielleicht gerade deshalb, hängt ihr Herz an der geliebten Stadt – freut sich auf jeden neuen Beitrag und entdeckt dabei sogar noch neue Ecken! So kann ich meinen auf Dresden neugierigen Freunden wieder Vorschläge für neue Entdeckungen machen, auch abseits der üblichen Routen. Ich freue mich natürlich auch über Dinge, die noch neu sind für mich! Danke für die wunderbare Idee des so-lebt-Dresden und danke für die Mühe, mit der liebevoll die Feinheiten „ausgegraben“ werden. Macht weiter so!

    1. Hallo!
      Vielen dank für deinen netten Kommentar. Es freut uns sehr das dir so-lebt-Dresden so gefällt und wir dir auch unbekannte Dinge zeigen können.
      Wir sind selbst immer wieder überrascht was wir in unserer schönen Stadt noch so entdecken.
      Liebe Grüße!

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