Große Regenbogenflagge auf einem CSD

Dresden wird wieder bunt: Der 32. Christopher Street Day

In wenigen Wochen ist es wieder soweit: Ende Mai verwandelt der Christopher Street Day (CSD) die Landeshauptstadt zum 32. Mal in eine bunte, aber auch laute und entschlossene Bühne für Vielfalt, Akzeptanz und Gleichberechtigung. Begonnen als kleine Demonstration vor über 30 Jahren ist der CSD Dresden heute einer der größten queeren Veranstaltungen in Sachsen – mit einem vielfältigen Programm, einer großen Demonstration, politischen Forderungen und einer klaren Botschaft: “Wir sind hier. Und wir bleiben“. Wer hinter dem CSD Dresden steckt, was dieses Jahr auf dem Programm steht und weshalb es die Menschen jedes Jahr überhaupt in Regenbogenfarben auf die Straße zieht, erfahrt ihr in diesem Beitrag!

Die, die alles ins Rollen bringen: Der CSD Dresden e.V.

Hinter dem Christopher Street Day in Dresden steht der „CSD Dresden e.V.“, ein engagierter Verein mit fast 120 Mitgliedern, der das Programm des CSD‘s seit seiner Gründung im Jahr 2001 jährlich organisiert. Der Verein ist dabei jedoch nicht nur Veranstalter, sondern auch ein wichtiges Sprachrohr für politische Forderungen der LGBTQ*-Community in Dresden und Sachsen. Er setzt sich aktiv gegen Diskriminierung und für die gesellschaftliche Teilhabe queerer Menschen ein, arbeitet dafür eng mit anderen Organisationen zusammen und plant auch unabhängig des Politischen Straßenfestes andere, punktuelle Veranstaltungen in der Stadt. Mit dem Ziel, Vorurteile abzubauen und sich entschieden gegen Rassismus und jede Form von Extremismus zu stellen, tritt der CSD Dresden e.V. ganzjährig für Akzeptanz, Aufklärung und Solidarität ein.
Ein weiteres, besonderes Anliegen des Vereins ist Inklusion: Menschen mit Behinderung sollen aktiv an der Gestaltung des CSD‘s beteiligt werden. Gemeinsam mit dem eigens dafür einberufenen Bereichsleiter für Menschen mit Behinderung arbeitet der Verein daran, Barrieren zu erkennen, abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen – immer in enger Zusammenarbeit mit Betroffenen und der Inklusionsbeauftragten der Stadt Dresden.

Das Team des CSD Dresden mit Politikern bei der Eröffnungsveranstaltung des CSD Dresden
Das Team des CSD Dresden e.V. bei der Eröffnungsveranstaltung 2024. | Foto: Philipp Grafe, www.csd-dresden.de

Seit wann gibt es den CSD Dresden?

Der erste Christopher Street Day fand 1994 in Dresden statt – damals noch ohne Demo und lediglich mit Infoständen und einem kleinen Kulturprogramm auf dem Altmarkt. Nur ein Jahr später zog dann aber die erste Demonstration mit rund 100 Teilnehmenden durch die Dresdner Innenstadt und setzte erstmalig ein buntes Zeichen für Sichtbarkeit, Toleranz und Vielfalt, reichte aber auch die erste politische Forderung an den sächsischen Landtag weiter: eine Petition für das Antidiskriminierungsgesetz. In den folgenden Jahren wuchs die bunte Veranstaltung stetig, verzeichnete immer mehr Teilnehmendenzahlen und erweiterte das Rahmenprogramm um immer mehr Punkte. Seit 2023 läuft der CSD Dresden unter dem Motto „100% Mensch. Ohne Wenn und Aber!“ und zieht jährlich bis zu 30.000 Menschen in die Stadt, die sich für Solidarität, Vielfalt und Toleranz, aber auch gleichzeitig gegen Diskriminierung und Rassismus einsetzen.

Welche politischen Forderungen vertritt der CSD Dresden e.V.?

Trotz lauter Musik, guter Laune und bunt gekleideten Menschen bleibt der CSD ein politisches Ereignis, das mit seinem Politischen Straßenfest wichtige Forderungen in Sachen Menschenrechte, Menschenwürde und Vielfalt vertritt. So fordert der Verein den Erhalt und den Ausbau von queerer Infrastruktur, also eine verlässliche Förderung von queeren Beratungsstellen, Projekten und Schutzräumen in Sachsen für Menschen der Community, die mit Problemen zu kämpfen haben. Darüber hinaus wird sich für die Gleichstellung und feste Verankerung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Politik, Gesellschaft und Bildung sowie der Bekämpfung queerfeindlicher Gewalt eingesetzt – ganz nach dem Motto „Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?“. Diese politischen Forderungen stehen dabei nicht nur hinter der großen CSD-Demonstration, die jährlich durch Dresden zieht, sondern auch hinter vielen anderen Veranstaltungen, die in den CSD-Wochen vom Verein organisiert werden. Welches Programm euch dieses Jahr erwartet, erfahrt ihr jetzt:

Eine Bühne am Terrassenufer zum politischen Straßenfest des CSD 2023
Die Bühne zum Politischen Straßenfest des CSD. | Foto: Inge Jann, www.csd-dresden.de

Veranstaltungen zum 32. CSD Dresden

Die diesjährigen CSD-Programmwochen finden bereits ab dem 17. Mai 2025 statt und endet am 01. Juni 2025. Hierbei erwartet euch ein vielseitiges und buntes Programm vieler Vereine, Initiativen, Parteien und Szenelocations, das neben Kultur, Austausch und Unterhaltung vor allem eins bietet: politische Bildung. Ob Podiumsdiskussionen, queere Filmabende, Workshops oder künstlerische Performances – über die gesamten CSD-Programmwochen hinweg könnt ihr euch informieren, sensibilisieren und vernetzen! Das gesamte Programm der CSD-Wochen findet ihr hier.

Herzstück des Christopher Street Days in Dresden ist dann natürlich das dreitägige Politische Straßenfest, das dieses Jahr wieder auf dem Altmarkt stattfindet und mit einem großen Bühnenprogramm aus Musik, Kunst, Diskussionen und Shows für Sichtbarkeit und Austausch sorgt. Begleitet wird das Ganze von Info- und Aktionsständen bekannter Vereine, Initiativen, Parteien und Organisationen, die eure Fragen beantworten, aufklären und zum Mitmachen einladen. Auch hier steht die Barrierefreiheit zudem im Fokus: Das Bühnenprogramm wird in Gebärdensprache übersetzt, es gibt barrierefreie Zugänge und auch ein Rollstuhl-Podest sind fester Bestandteil der Veranstaltung.

Am 31. Mai findet schließlich die laute und bunte Demonstration durch die Innenstadt statt, bei der tausende Menschen in bunter Kleidung und mit Regenbogenfahnen auf sich aufmerksam machen. Um 12 Uhr startet die Parade am Altmarkt und zieht anschließend mit Demo-Trucks, lauter Musik und allerlei Kundgebungen durch die Dresdner Altstadt und Neustadt. Die Teilnahme an der Demo steht allen offen – egal, ob ihr selbst queer seid, als Unterstützer:innen dabei sein wollt oder euch mit den Zielen und Forderungen des CSD e.V. identifiziert. Alle aktuellen Infos zur Demo am 31. Mai findet ihr hier.

Die CSD-Parade am Terrassenufer
Die große CSD-Demo unterhalb des Terrassenufers. | Foto: Philipp Grafe, www.csd-dresden.de

Zum letzten Mai-Wochenende wird Dresden also nicht nur laut und bunt, sondern setzt auch ein wichtiges Zeichen für Gleichberechtigung, Vielfalt und gegen jede Form von Ausgrenzung! Eine gute Möglichkeit, um sich politisch zu engagieren, denn: Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir?

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