Heute hat es uns in das Dresdner Barockviertel verschlagen. Hier mischt sich die „Essenz“ des alten Dresdens und seinem historischem Reiz mit einem modernem Lifestyle.
Was es hier alles zu entdecken gibt, verraten wir euch jetzt!
Lage
In Dresdens innerer Neustadt liegt das Barockviertel Königsstraße. Im Herzen der Inneren Neustadt stellt es Flächenmäßig ein fast gleichschenkliges Dreieck dar. Die barocke Königsstraße bildet eine zentrale Achse durch das gedachte Dreieck. Später erfahrt ihr noch mehr was es mit der Königsstraße auf sich hat.
Außerdem findet man im Barockviertel die letzten Zeugen mittelalterlicher Straßenführungen in Dresden. So sind die Rähnitzgasse, die Heinrichstraße, Obergraben, An der Dreikönigskirche und das Wallgäschen ursprüngliche Straßen aus dem Mittelalter.
Von der Haltestelle Albertplatz könnt ihr das Barockviertel mit fast allen Bahnen erreichen.
Straßenbahnlinien: 3, 7, 8, 6, 11
Buslinien: 261, 326, 328
Geschichte
Das barocke Viertel hat eine lange Geschichte hinter sich. Alles begann 1350 mit dem „Antiqua Dressdin“, Altendresden. So wurde dieser Teil Dresdens erstmals namentlich im Lehnbuch Friedrich des Strengen erwähnt. Im Jahr 1403 wurde dem Dorf das Stadtrecht von Markgraf Wilhelm I. von Meißen verliehen.
Kleiner Fun-Fact: Die Stadtrecht-Urkunde wurde nach dem zweiten Weltkrieg von einer Dresdnerin in den Trümmern des alten Rathauses gefunden. Sie bewahrte die Urkunde bis 1984 bei sich zu Hause auf, ohne zu wissen, welch wertvolles Dokument sie in ihren Händen besaß.
Am 06.08.1685 brach ein folgenschwerer Brand in der Meißner Gasse aus. Dabei sind 331 Häuser komplett niedergebrannt. Übrig blieben 18 unbeschädigte Häuser an der Elbe.
Dieses furchtbare Ereignis war aber zugleich auch der Auslöser für die Stadtneuplanung Altendresdens und der modernen Errichtung des Königviertels. Oberlandbaumeister Wolf Caspar von Klengel schmiedete große Pläne, um den Stadtteil modern zu gestalten. Jedoch stieß er auf Wiederstand der Bürger, denn diese konnten nach seinen Vorschlägen nicht mehr in ihre alten Gemäuer zurück. Der Bau ging bis zu seinem Tod nur schleppend voran.
1755 kam dann August der Starke ins Spiel, der die Pläne Klengels wieder aufnahm und das Projekt selbst in Angriff nehmen wollte. Der Kurfürst von Sachsen und König von Polen plant und entwirft die als breite Allee angelegte Königstraße selbst.
Beim Bau der Straßen und der Höfe gab er strenge vorgaben. Die Häuser der Straße durften in ihrer Größe das Japanische Palais nicht überragen. Alle Häuser mussten die gleiche Geschosshöhe und –anzahl aufweisen. Die Fassaden durften nur in hellen Farben erstrahlen. Die Gebäude mussten himmelsoffene Höfe haben.
Durch diese strengen Vorgaben entstanden prachtvolle Gebäude und der Name der „Königsstadt“ ist durch den Anblick der Straßen vollkommen berechtigt.
Viele geistige Größen und bedeutende Persönlichkeiten wurden von der Schönheit der Stadt angezogen.
Auch heute sind noch einige Häuser der Königstraße Zeugen der damaligen Bauauflagen.
Zu DDR-Zeiten wurde das Viertel zum Abriss vorgesehen, da es keine Mittel zur Eehaltung des Gebietes nach dem zweiten Weltkrieg gab. Das Viertel drohte dem Verfall, wodurch viele eingänge einfach verriegelt wurden.
In letzter Minute wurde das Gebiet von privaten Investoren gerettet. Sie verwandelten den verfallenen Stadtteil in das heutige schicke, denkmalgeschützte und vor allem beliebte Barockviertel, mit viel Aufwand und der Liebe zum Detail.
Wohnen im Barockviertel
Heute ist das Dresdner Barockviertel Königsstraße ein Wohn- und Geschäftsviertel in guter innerstädtischer Lage. Der gute Ruf des Viertels und die schicken Wohnräume sind auch ein Grund für etwas höhere Mietpreise.
Das besondere sind auch die wunderschönen, himmelsoffenen Innenhöfe. Tritt man in eine der vielen kleinen Passagen hat man immer freien Blick in den Himmel. Das gibt nicht nur helles Tageslicht, sondern wirkt sehr idyllisch.
Man hat einen sehr guten Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel, um jeden Stadtteil Dresdens schnellstmöglichst zu erreichen. Einzelhandel ist hier genauso vorhanden wie Branchen im Kultur-und Kreativbereich. Auch größere Hotelketten haben hier ihren Sitz.
Zentral, innerstädtisch und hochwertig- so lässt es sich leben.
Seit 2003 wird das Viertel durch den Verein „Dresdner Barockviertel Königstraße e. V.“ betreut. Grundstückseigentümer und Gewerbetreibende haben sich zum Ziel genommen diesen besonderen Standort in Dresden zu etablieren, insbesondere in den Bereichen Handel und Dienstleistung, Tourismus, Arbeit und Wohnen, Kultur und Freizeit.
Kultur im Barockviertel
Der moderne Lifestyle wird hier groß geschrieben. Kunst und Kultur stehen hier ganz oben auf der Liste. Museen, Galerien, Ateliers, Theater und Events findet man hier in allen Varianten. Aber auch an Kunsthandwerk fehlt es hier nicht. Kleine Läden mit Schmuck, Design, Töpferkunst und weiteres schmücken die Gassen.
Zwischen dem künstlerischem Aspekt gibt es aber auch jede Menge kleine Cafés und Restaurants im Dresdner Barockviertel. Internationale Spezialitäten halten Leckereien für jedermann bereit. Auch für die Schönheit ist gesorgt. Hochwertige Modelabel verkaufen hier ihre Designerrstücke. Nebenan könnt ihr euch beim Friseur oder unterschiedlichen Kosmetik- und Wellnesssalons für einen schicken Theaterabend aufstylen lassen.
Für das Dresdner Barockviertel gibt es sogar eine eigene Internetseite, welche euch stetig über aktuelle Veranstaltungen informiert. Schaut hier am besten einmal vorbei.
Der Reiz dieses Viertels liegt in der Individualität, der Vielfalt und dem typischen Charme Dresdner Lebensart.
Auch zur Weihnachtszeit lohnt sich ein Ausflug ins Barockviertel Königstraße. Ein Streifzug durch die liebevoll restaurierten Gassen und ein Blick in die himmelsoffenen Höfe verzaubert einen sicherlich bei einem gemütlichen Spaziergang.
Nehmt euch die Zeit und lasst euch auch von diesem Teil Dresdens überraschen. Bei Schnee wirken die schicken Gassen sicher noch eleganter.