Prager Straße mit Laufkundschaft

So gewinnt ihr mehr Laufkunden in Dresden

Volle Ladengeschäfte, ausgebuchte Friseur-Salons und gut besuchte Cafés sind kein Zufall! Dahinter steckt sehr oft eine ausgefeilte Marketing-Strategie. Wer im stationären Gewerbe tätig ist, der weiß, wie schwierig es sein kann, eine breite Kundschaft anzuziehen. Damit sich nicht nur regelmäßige Stammkunden, sondern auch Passanten mehr oder weniger spontan für euer Geschäft entscheiden, könnt ihr so einiges tun. Hier erfahrt ihr, wie’s geht.

Was versteht man eigentlich unter Laufkundschaft? Und warum ist diese so wichtig?

Nach einer Definition des Gabler Wirtschaftslexikons sind Laufkunden Käufer, die ‚im Vorübergehen‘ oder ’nach Prüfung des Marktangebots‘ ihren Bedarf bei euch decken. Im Gegensatz zu Stammkunden sind diese Käufer also nicht emotional oder gewohnheitsbedingt an euer Geschäft gebunden und entscheiden sich entweder intuitiv für einen Ladenbesuch oder vergleichen euer Angebot zuvor mit anderen Händlern und Dienstleistern im Internet. Wie wichtig die Laufkundschaft speziell für den Handel der Innenstädte ist, zeigt ein Artikel der FAZ aus dem Jahr 2020. Aufgrund der Corona-Krise und der dadurch fehlenden Laufkundschaft verloren die Frankfurter Einkaufsstraßen bis zu 50 Prozent Umsatz. Auch die Gewerbetreibenden der Dresdner Innenstadt blieben in dieser Zeit laut einer Pressemitteilung des Dresdner Rathauses vom 9. Juni 2021 nicht von Umsatzeinbußen verschont. Eine ausreichende Laufkundschaft trägt somit eindeutig zum Erfolg eures Geschäfts bei.

Du möchtest mehr Laufkundschaft für dein Geschäft?

Durch stimmiges Corporate Design und Außenwerbung Kundenvertrauen wecken

Damit Passanten Lust dazu bekommen, in euren Laden zu treten, müsst ihr schon vor der Tür positiv auffallen. Neben einer astreinen Fassade und glänzenden Schaufenstern sollte auch euer Corporate Design stimmen. Ein professionelles Ladenschild mit interessantem Logo, eine ordentliche Beleuchtung für den Abend, nachhaltige, in den Geschäftsfarben designte Stofftaschen, mit denen eure Kunden nach dem Ladenbesuch durch die Straßen spazieren, ein passender Kundenstopper, den ihr mit euren aktuellen Angeboten schmückt und vielleicht noch ein Prospektständer mit kostenlosen Werbeprospekten, welche auch außerhalb eurer Öffnungszeiten zugänglich bleiben. Wesentlich ist, dass ihr ein kohärentes, modernes und vertrauenerweckendes Dekor bietet. Manche Laden- und Restaurantbesitzer zählen auch auf sogenannte ‚Promoter‘, die mit Werbeflyern und Vergünstigungsscheinen ausgestattet potenzielle Kunden von der Straße ins Geschäft locken. Hier ist es sehr wichtig, dass die Promoter nicht zu aufdringlich auf die Menschen zugehen und auch bei verärgerten, offensiven Passanten die Fähigkeit besitzen, höflich und wohlwollend zu bleiben.

Ladenkundschaft gewinnen durch attraktive Schaufenster
Attraktive Schaufenstergestaltung zieht Laufkundschaft an.

Gestaltung von sicheren Parkplätzen mit Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge

Außer wenn sich euer Geschäft in einer autofreien Zone befindet, solltet ihr auch geräumige, sichere Parkplätze schaffen, die im Idealfall Ladesäulen für Elektrofahrzeuge besitzen. Nur so könnt ihr vorbeifahrende Gelegenheitskunden dazu animieren, euch einen spontanen Besuch abzustatten. Denn erstens möchte beim Shoppen niemand im Parkverbot stehen und einen Strafzettel kassieren, und zweitens lieben es Kunden, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden: Eine Studie des Marktforschungsunternehmens Uscale ergab, dass knapp die Hälfte der befragten E-Auto-Besitzer ihre Einkäufe gezielt in Geschäften macht, welche über Ladesäulen verfügen. Darüber hinaus würden die Kunden aufgrund des Ladevorgangs auch länger im Geschäft einkaufen. Zudem ist es ratsam, auf eine eindeutige, sichtbare Beschilderung, sowie eine normgerechte Einteilung eures Parkplatzes zu achten. Laut sächsischem Baugesetz müssen Läden und Geschäftshäuser mindestens zwei PKW-Stellplätze vorsehen, wobei ein Stellplatz pro 30 bis 40 Quadratmeter Verkaufsnutzfläche vorgeschrieben wird. Nach der sächsischen Garagen- und Stellplatzverordnung sollten PKW-Stellplätze mindestens 5 m lang sein. Die Breite hängt von mehreren Faktoren ab: Plant 2,30 m ein, wenn der Stellplatz seitlich nicht durch Bauteile begrenzt ist, 2,40 m, sollte nur eine Längsseite begrenzt sein, 2,50 m bei einer beidseitigen baulichen Beschränkung und 3,50 m für einen Behinderten-Parkplatz. Weitere Informationen zur Gestaltung eurer Kundenparkplätze findet ihr beim örtlichen Bauamt oder in diesem Fachartikel.

Parkplatz mit Symbol einer Ladestation
Gute Parkmöglichkeiten sind das A und O.

Attraktive Öffnungszeiten

Großzügige Öffnungszeiten tragen ebenso zum Gewinn einer breiteren Laufkundschaft bei und helfen, die trendgemäße Verlagerung zum Onlinekauf etwas zu unterbinden. Bei einer Umfrage, welche 2021 auf dem Internetportal Statista veröffentlicht wurde, stellte sich Folgendes heraus: 71 Prozent der regelmäßigen Online-Käufer bevorzugen das Shoppen im Internet gegenüber dem stationären Kauf deshalb, weil sie so unabhängiger von festen Öffnungszeiten sind. Gemäß dem Gesetz über die Ladenöffnungszeiten im Freistaat Sachsen könnt ihr von Montag bis Samstag von 6 bis 22 Uhr öffnen. Backwaren dürfen übrigens schon ab 5 Uhr morgens verkauft werden. Nicht immer ist es möglich oder lohnt es sich für ein Geschäft, seine Öffnungszeiten die ganze Woche über auszuweiten. Jedoch kann es von Vorteil sein, sich etwas flexibler nach den Bedürfnissen der Kunden zu richten. Habt ihr beispielsweise einen kleinen Supermarkt mit Sandwichverkauf in der Nähe vom Bahnhof und kommen schon am sehr frühen Morgen Pendler vorbei, ist es wahrscheinlich sinnvoll, unter der Woche früher zu öffnen. Und wenn Kunden am Freitag nach getaner Arbeit und stressiger Woche auf ihrem Feierabendspaziergang noch bis 21 Uhr in eurem Mode- oder Dekogeschäft stöbern dürfen, werden sie vielleicht am Sonntag weniger Onlinekäufe woanders tätigen.

Ladenschild mit Öffnungszeiten.
Passe deine Öffnungszeiten an.

Laufkundschaft im Internet abholen

Ob es sich um Touristen handelt, die nur kurzweilig in der Stadt sind und auf ihrem Smartphone nach einer Dienstleistung oder nach Produkten suchen, ob alteingesessene Dresdner Kunden die besten Angebote der Stadt einholen möchten, bevor sie sich für euer Geschäft entscheiden, mit einer wettbewerbsorientierten Internetpräsenz könnt ihr Suchende und Unentschlossene in euer Ladengeschäft lotsen. Lasst euch am besten vom Fachmann beim Erstellen einer suchmaschinenoptimierten Webseite helfen und gebt den Kunden einen virtuellen Zugriff auf Artikel, die ihr aktuell auf Lager habt. So können sie ganz bequem von unterwegs oder von zu Hause aus eure Produkte und Serviceleistungen einsehen, die Preise vergleichen, gegebenenfalls einen Artikel online reservieren und kommen somit nicht umsonst in euer Geschäft. Immer mehr Ladenbesitzer kombinieren heute auch einen eigenständigen Online-Shop mit ihrem stationären Laden, um verschiedene Kundenprofile zu erreichen und konkurrenzfähig zu bleiben. Denn immerhin belief sich der Umsatz des deutschen E-Commerce 2021 laut Statista auf 86,7 Milliarden Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um zirka 19 Prozent gestiegen.

Printmailing und individualisierte Anfahrtsbeschreibungen

Dank fortschreitender Technik geht das Online-Marketing noch ein Stück weiter. Anstatt nur mit sogenanntem ‚Inbound-Marketing‘ darauf zu warten, dass ein Laufkunde bei seiner Produkt- oder Servicesuche selbst auf euren Geschäftslink klickt, könnt ihr euch durch ‚Outbound-Marketing‘ direkt an eure Zielgruppe wenden. Wie funktioniert das bei der Lauf- und Neukundenwerbung? Zum Beispiel könnt ihr über verschiedene Social-Media-Kanäle publik machen, dass ihr kostenlose Proben von Produkten an die ersten fünfzig Kunden vergebt, welche sich auf eurer Webseite über ein Kontaktformular mit Namen, Anschrift und Mailadresse einschreiben. Beim Versenden der Proben könnt ihr dann einen persönlichen Vergünstigungsgutschein beilegen, auf dem ein QR-Code aufgedruckt ist, welcher beim Scannen mit dem Smartphone die individuelle Anfahrt zwischen der Kundenanschrift und eurem Geschäft auf einer Navigations-App öffnet. So sieht der Kunde sofort die Entfernung und weiß, wo ihr anzutreffen seid. Möchte er später bei euch einkaufen, muss er nicht lange nach der Adresse suchen. Den Personen, die sich nach den ersten fünfzig Interessenten eingetragen haben, könnt ihr euren Werbebrief mit Anfahrtsbeschreibung einfach per Mail zuschicken. Ihren Gutschein können sie sich dann entweder ausdrucken oder auf ihrem Smartphone beim Besuch eures Ladens vorzeigen.

Fazit: Laufkundschaft und Neukunden fürs stationäre Gewerbe gewinnen geht mit den richtigen Tools auch noch im digitalen Zeitalter. Wir hoffen, unsere Tipps haben euch bei euren Businessplänen weitergeholfen und wünschen euch florierende Geschäfte in Dresden!

Beitragsbild: adobe.stock | ArTo | 89569640

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.