Nun endlich scheinen die regnerischen Tage vorbei zu sein und das schöne sonnige und vor allem warme Wetter hat den Weg nach Dresden gefunden.
Jetzt ist wieder die Zeit gekommen, in der man wieder ein großes Verlangen nach einem tollen Softeis verspürt.
Heute möchten wir dir die besondere Dresdner Softeiskette Willy Vanilli in einem Interview vorstellen.
Willy Vanilli ist seit 20 Jahren ein fester Bestandteil von Dresden und führt mittlerweile hier insgesamt 5 Filialen.
An folgenden Standorten kannst du dir ein leckeres Softeis gönnen:
• in der inneren Altstadt, bei der Altmarkt-Galerie, Nähe der Haltestelle „Prager Straße“
• in der Altstadt am Georg-Arnhold-Bad auf der Straße Helmut-Schön-Allee 2b
• in Coschütz auf der Potschappler Straße 2
• in Striesen auf der Borsbergstraße 31
• in Laubegast am Laubegaster Ufer 22
Die besten Verbindungen findest du hier!
Interview mit Jörn Richter von Willy Vanilli
Können Sie mehr zu den Anfängen von Willy Vanilli erzählen?
Der Willy, wo auch der Name herkommt, hat 1997 zwei ältere DDR-Eismaschinen gefunden.
Er wollte damals erst mit ihnen handeln, er sagte sich dann aber: „nun ja, ich mach einfach mal eine Eisdiele auf“ und hat dann die erste Eisdiele am 1. April 1997 eröffnet. Das ist nun mittlerweile 20 Jahre her.
Welche Filiale ist die erste in Dresden gewesen?
Die erste Filiale war in Coschütz.
Woher kommt der Name Willy Vanilli?
Naja Willy, also Willy Ulrich ist der Name von dem Gründer sozusagen und Vanilli lag durch die Gruppe Milli Vanilli natürlich irgendwie nahe, diese Anspielung war damals ganz aktuell, daher die Kombination.
Warum wollten Sie gerade die Tradition des Softeises wie zu DDR-Zeiten aufleben lassen?
Was ist das besondere daran?
Das eigentlich besondere daran sind die Eismaschinen. Als Rohstoff wird noch Komet und Anona verwendet, wie auch damals zu DDR-Zeiten. Sie haben ihre Rezepte auch nicht wirklich verändert und es schmeckt noch genauso wie damals.
Auf der anderen Seite, hat die Eismaschine eine bestimmte Technologie, die zwar alt ist, aber wie man merkt, immer noch läuft. Sie ist aber auch störanfällig. Deswegen haben wir da auch immer wieder mal Probleme. Wir haben bisher noch keine andere Maschine gefunden, die diese Qualität rausholt.
Sie benutzen nur Original Softeismaschinen aus der ehemaligen DDR.
Ist es nicht schwierig diese noch zu bekommen, z.B. wenn eine Eismaschine ausfällt oder ein Ersatzteil gebraucht wird?
Das ist die Hölle. Das geht teilweise mit Selbstnachbauten los. Das ist wirklich so.
Wenn man im Frühling am Georg-Arnhold-Bad vorbei kommt, sieht man oft lange Schlangen vor Ihrer Eisdiele.
Wie erklären Sie sich die große Bekanntheit des Softeises von Willy Vanilli?
Schauen sie mal bei Regentagen vorbei, [Jörn Richter lacht] da sehen sie keine lange Schlange. Natürlich an schönen Tagen sieht jeder der gerade auch den Gedanken hat, ein Eis zu essen, diese Schlange und stellt sich an. Ja und Bekanntheit, wir versuchen eine gute Qualität rauszubekommen und natürlich zählt auch die Freundlichkeit unserer Mitarbeiter. Wir schulen unserer Mitarbeiter, wie man die Eismaschinen richtig bedient. Mehr machen wir nicht, dahinter steckt keine Zauberei. Ganz normale Standards also.
Ihr Angebot umfasst 40 Eissorten – welche ausgefallenen Varianten finden sich darunter?
Eigentlich haben wir keine ausgefallenen Sorten. Der Klassiker ist schlechthin Schoko und Vanille. Danach teilt sich dann alles, über Erdbeere, Himbeere, Pflaume, Sandorn, Marzipan und ähnliches auf. Kaktusfeige zum Beispiel ist einer der paar Exoten.
Eine Ihrer Spezialitäten ist Frosteis – was verbirgt sich dahinter?
Frosteis ist durch ein technologisches Manko entstanden. Bei heutigen Softeismaschinen kann man die Masse oben in den Behälter rein schütten, dieser wird gekühlt. Abends wird er sogar pasteurisiert, wird erhitzt, dann wieder gekühlt und kann so über Nacht stehen bleiben.
DDR-Eismaschinen haben den Nachteil, das sie das alles nicht haben. Da ist nichts mit über Nacht stehen lassen. Die Eismaschinen werden jeden Tag auseinander genommen, gereinigt und wieder zusammengesetzt. Aber wenn man jetzt einen Regentag hat und die ganze Eismasse da drinnen ist, ist natürlich ein Problem entstanden, was macht man mit der Eismasse. Man könnte sie wegschmeißen, aber irgendwann fing man an, diese abzubechern und hat das Frosteis entwickelt. Daraus ist dann ein beliebter Verkaufsschlager geworden.
Haben sie vor in weitere Städte zu expandieren?
Nein. Keine Expansionen. Das funktioniert mit den Eismaschinen nicht.
Und zu letzt, was macht für sie Dresden zu einer ganz besonderen Stadt?
Wir sind hier alle aufgewachsen, vielleicht liegt es daran.
Vielen Dank für das Interview.
Das Interview wurde von Danny Hermann geführt.
Solltest du nun Lust auf ein tolles Eis verspüren, schau am besten direkt bei einer der 5 Filialen von Willy Vanilli vorbei. Probiere auch unbedingt das bekannte Frosteis.
Erst beim Aufsuchen eurer Seite „Wir über uns“ bin ich dahintergekommen, warum ich bei diesem Artikel mit euch nicht mitgehen kann: Ich bin einfach älter! Denn was war das bekannteste, weil gutschmeckendste Softeis in Dresden? Haselbauer! Früher war deren Laden am Bahnhof „Fucikplatz“ der Pioniereisenbahn. Haselbauer-Eis gibt es auch heute noch, nur daß der eine (am Dr. Külz-Ring) den Namen gekauft hat und die andere (gegenüber Hotel Newa) das Rezept weiß und nutzt. Und nun dürft ihr… Nein, nicht dreimal, sondern nur einmal raten, wo es das beste Softeis in Dresden gibt!
Hallo Bernd von http://www.taxiblog-dresden.de,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Wir freuen uns immer wieder, wenn sich eingefleischte Dresdner aus älteren Semestern an unserem Blog beteiligen. Natürlich können wir das Wissen und die Erfahrung nicht vorweisen, aber dafür machen wir ja solche Interviews und unsere eigenen Erfahrungen 🙂
Es ist uns nicht bewusst in unserem Beitrag eine direkte Wertung abgegeben zu haben. Wir haben lediglich ein bisschen Nostalgie versprühen und Lust auf ein Eis machen wollen. Gegen Haselbauer gibt es natürlich nichts einzuwenden – das steht außer Frage! Aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache.