Fünf lohnenswerte Wanderungen in und um Dresden

Dresden begeistert nicht nur mit seinen tollen Barockgebäuden, Parks und Sehenswürdigkeiten, sondern lässt auch Wanderherzen höher schlagen! Die nahegelegene Sächsische Schweiz, das Elbsandsteingebirge oder allein schon die Dresdner Elbhänge und Weinberge eignen sich perfekt für große Spaziergänge und Wanderungen. Dabei haben sie alle etwas gemeinsam: grandiose Ausblicke und beeindruckende Natur. Damit ihr das auf keinen Fall verpasst, stellen wir euch heute fünf Wanderungen in und um Dresden vor – von seichtem Anstieg bis anspruchsvollen Höhenpfad ist für Familien mit Kindern bis hin zu erfahrenen Wanderern etwas dabei.

Historisch: Über die Elbhänge zum Schloss Pillnitz

Wir beginnen mitten in Dresden mit einer leichten und kindgerechten Wanderung, die uns vom Körnerplatz aus durch den Wachwitzgrund am Fernsehturm vorbei zum Schloss Pillnitz führt. Bei Zwischenstopps wie der Agneshöhe oder der Rockauer Höhe bieten sich zudem tolle Panoramablicke über der Stadt.

Vom Startpunkt Körnerplatz aus wandern wir in Richtung Veilchenweg und folgen ab hier durchgängig der gelben Markierung, wobei schon nach ein paar Gehminuten die Loschwitzer Bergschwebebahn, ein technisches Denkmal, unterquert wird. Am Ende des Aufstiegs biegen wir linksseitig in den zweiten Steinweg ein und folgen anschließend der Krügerstraße bis zur Bushaltestelle Kotzschweg. Hier befindet sich auf der rechten Seite ein Waldpfad, der uns über den Kuckucksteig und die Karpathenstraße zu einem Steilhang führt, hinter dem es auf der linken Seite den Eichendorffstieg hinab in den Wachwitzgrund geht. Orientierung bietet dabei immer noch die gelbe Wegmarkierung.

Im Tal des Wachwitzgrunds begegnen uns im Anschluss zwei alte Torsäulen, die den Weg hinauf zur Wachbergschänke eröffnen, welche die erste Möglichkeit zum Einkehren bietet. Auf der angrenzenden Waldmüllerstraße gehen wir weiter bis zum Oberwachwitzer Weg, folgen dem kurzen Abstieg und gelangen so zum Dresdner Fernsehturm. Danach verlassen wir das Wahrzeichen der Stadt und wandern linksseitig bis zur Agneshöhe, von der ein Pfad den Hang hinab nach Pappritz bis zum ehemaligen Restaurant Pappritzer Hof führt. Wir folgen nun dem Wanderweg nach Helfenberg durch den Helfenberger Grund und Park und nehmen am Wartehäuschen die Straße auf der rechten Seite in Richtung Rockau bis zum Rockauer Ring mit dem angrenzenden Aussichtspunkt Rockauer Höhe. Weiter geht es zum Dorfplatz, an dem wir aus einer Gasse kommend den Höhenpfad bis zur Keppmühle einschlagen und nachfolgend durch den Keppgrund nach Hosterwitz wandern. Hier treffen wir schließlich auf die Dresdner Straße, an der wir nun auch die gelbe Markierung verlassen.

Am Weberhaus, dem ehemaligen Sommersitz des Komponisten Carl Maria von Weber, gehen wir links den Eichbuschweg hinab bis zur Pillnitzer Landstraße, von der aus unser Ziel nicht mehr weit entfernt liegt. Nach ca. 100 Metern wechseln wir die Straßenseite und biegen auf die Leonardo-da-Vinci-Straße Richtung Parkplatz des Schlosspark Pillnitz ab. Nun folgen wir nach ca. 20 Metern nur noch dem Weg auf der linken Seite und erreichen so über den Friedrichsgrundbach und die Heckengärten schließlich den Pillnitzer Schlosspark mit dem dazugehörigen Barockschloss. Von hier aus kann man sowohl die Buslinie 63 zurück zum Parkplatz als auch den Weg an der Elbe entlang zu Fuß nehmen.

Länge: 10 km

Dauer: ca. 3 Stunden

Level: leicht

Anfahrt: mit dem Auto über das Blaue Wunder zum Körnerplatz oder mit der Buslinie 61/63 bis Körnerplatz

Das Barockschloss Pillnitz mit begrüntem Schlosspark.
Unser Ziel: das Barockschloss Pillnitz mit bepflanztem Schlosspark.

Spannend: Wehlener Steinbruchpfad mit Wilkeaussicht

Die nächste, ebenfalls familienfreundliche Wanderung führt uns in die Sächsische Schweiz und hält mit der sogenannten Wilkeaussicht ein wundervolles Panorama über das Dresdner Elbtal bereit, kreuzt aber auch einen alten Steinbruch mit dazugehörigen Überbleibseln und das Miniaturland „Kleine Sächsische Schweiz“, an dem es für Kinder viel zu staunen gibt.

Unsere Wanderung startet vom Parkplatz aus am Ortseingang von Dorf Wehlen. Hier folgen wir ein paar Meter der Straße in Fahrtrichtung und biegen an der Kurve rechts auf den Teichweg ab, an dem auch die „Kleine Sächsische Schweiz“ ausgeschildert ist. Diesen Weg geht es nun am Ortsrand entlang bis kurz vor die große Hauptstraße, an der wir allerdings die Vorwerkstraße nehmen. An deren Ende ist schon die erste Panoramaaussicht linksseitig ausgeschildert, die einen weiten Blick in die Sächsische Schweiz freilegt. Auf der Steinbruchstraße Richtung Elbe zum Anfang eines Waldgebietes nähern wir uns nun dem alten Steinbruch. Vor dem Steinbruchgelände befindet sich zwar eine Schranke, trotz dessen kann man das Ganze gut einsehen. Danach geht es wieder ein kleines Stück zurück in Elbrichtung auf einen kleinen Pfad, der nach ein paar Metern mit dem Logo des Steinbruchpfades auf einem Sandstein ausgeschildert ist. Diesem folgen wir weiter bis zu einem steinernen Sockel, welcher noch aus der Zeit der Steinbrucharbeiten stammt, und wandern weiter geradeaus zu einer Ruine, dem ehemaligen Sommerhaus des Malers Pol Cassel.

Zurück am Steinsockel nehmen wir nun die Stufen hinab zum Steinbrecherweg und erreichen hier nach ca. 500 Metern eine schräge Trasse, welche wir überqueren. Neben der Trasse befinden sich erneut Stufen, welche uns nach oben bis zum Rand des Steinbruchs leiten. Dort biegen wir nach rechts ab und gelangen so zu einem Picknickplatz mit steinerner Sitzgruppe und Aussicht auf das Elbtal. Nach der Picknickpause geht es rechtsseitig weiter zur nächsten Ruine, dem Haus der Malerin Elfriede Lohse-Wächtler, in welchem sie von 1921 bis 1922 lebte. Dem Steinbruchpfad folgen wir danach weiter, passieren die Schwedenhöhle und erreichen nun die große Wilkeaussicht, von der aus das Elbtal, die Stadt Wehlen, die Weißen Brüche und der Rauenstein einzusehen sind.

Von hier aus machen wir uns auf den Rückweg, nehmen weiter den Steinbruchpfad geradeaus Richtung Dorf Wehlen und biegen nach knapp 400 Metern wieder rechtsseitig auf die alte Steinbruchstraße ein. Ein paar wenige Meter auf der Hauptstraße bleiben uns anschließend nicht erspart, jedoch geht es danach gleich links hinein auf den Mittelweg, die Dorfstraße. Diese führt uns weiter durch Dorf Wehlen an einem Sackgassenschild vorbei, hinter dem es zum Parkplatz geht.

Länge: ca. 7 km

Dauer: ca. 3 Stunden

Level: leicht

Anfahrt: mit dem Auto auf A17 Abfahrt 6-Pirna nehmen und Basteistraße bis Schulstraße Stadt Wehlen folgen oder mit der S-Bahn S2 bis Pirna Bahnhof und dort in Buslinie 238 bis Haltestelle Dorfplatz Dorf Wehlen

Herbstlicher Blick von der Wilkeaussicht auf das Elbtal.
Das Panorama der Wilkeaussicht auf das Elbtal und Stadt Wehlen. ©Ralph Mühle

Sportlich: Vom Rauenstein zum Bärenstein

Nun eine Tour für die sportlichen Wanderer unter uns: von der Stadt Wehlen geht es in vielem Auf und Ab über den Rauenstein zum Bärenstein mit atemberaubenden Blicken auf Kletterfelsen, die Bastei und den Königstein.

Wir starten vom Parkplatz des Bahnhofs der Stadt Wehlen aus auf die Robert-Sterl-Straße, die uns durch Pötzscha führt. Ab hier folgen wir der gelben Strichmarkierung den steilen Rauensteinweg entlang hinauf bis zum Rauenstein. Unterwegs treffen wir auf viele Treppen, Holzstiegen, Steinplateaus und Felsengstellen, bis uns der Weg durch die Lehmannsschlucht hoch zur Gaststätte auf dem Felsen führt. Hier lässt es sich gut einkehren und die angrenzende Aussichtskanzel liefert tolle Panoramablicke auf das Umland mit dem Königstein in der Ferne, der Bastei mit dem Mönchstein und dem Kletterfelsen „Nonne“.

Nach der Verschnaufpause geht es von der Gaststätte nach rechts weiter über die langen Treppen zum Abstieg, an deren Ende wir der Markierung mit dem roten Strich folgen. Dem angrenzenden Weg am Waldrand unterhalb des Rauensteins folgen wir nun bis zum Anfang des Waldes, auf dem wir nach knapp 200 Metern linksseitig auf ein Tal mit einer großen, alten Eiche stoßen. Hier halten wir uns rechts und erreichen so die Senke zwischen dem Kleinen und dem Großen Bärenstein.

Weiter geht es der roten Strichmarkierung nach über eine bergige Wiese bis nach Naundorf. Dort nehmen wir den 20-minütigen Aufstieg auf den Großen Bärenstein in Angriff und folgen dabei den Wegweisern. Haben wir das geschafft, geht es am Privatgrundstück „Bergesruh“ zurück Richtung Bahnhof Wehlen und Parkplatz.

Länge: 11 km

Dauer: 3 – 4 Stunden

Level: anspruchsvoll

Anfahrt: über A17 bis Ausfahrt 6 nach Pirna auf B172 bis Parkplatz Stadt Wehlen; S2 Pirna bis Pirna Bahnhof in Buslinie 238 bis Karl-Marx-Platz und Übersetzen mit Elbfähre

Blick von der Aussichtsplattform Rauenstein auf den Lilienstein.
Blick von der Aussichtsplattform auf dem Rauenstein.

Klein aber fein: über den Pfaffenstein zur Barbarine

Wir bleiben in der Sächsischen Schweiz mit einer Wanderung, die nicht zu lang ist, aber trotzdem voller Besonderheiten steckt. Vor allem Kinder werden hier viel Spaß haben beim Entdecken, Kraxeln und Klettern, wobei die Ausblicke unbezahlbar sind.

Unser Ausgangspunkt ist diesmal der bekannte Wanderparkplatz Pfaffenstein. Von hier aus gehen wir bergauf Richtung Felsen und biegen am letzten Wohnhaus links auf den Feldweg ein, der uns bis zum Wald unterhalb des Pfaffensteins mit einer Steinhöhle, der sogenannten „Steinernen Scheune“, bringt. Diesen Weg geht es weiter, vorbei an der unteren Station der Lastseilbahn, welche zur Bergbaude gehört, bis hin zur Weggabelung, an der wir den rechten Pfad einschlagen. Wir passieren eine Wildwiese, an der es sich anbietet, auch einmal auf die andere Seite zu gehen, um hier den tollen Blick von unten auf Pfaffenstein und Barbarine zu erhaschen.

Anschließend geht es im Uhrzeigersinn einmal rund um den Fuß des Pfaffensteins bis zum breiten Wanderweg, der mit der roten Punktmarkierung gekennzeichnet ist, welcher uns zum hinteren Zugang des Tafelberges bringt. An der nächsten Weggabelung halten wir uns rechts, vorbei an der Informationstafel und weiter bis zum Felsenkessel mit einer in den Stein gehauenen Bank und einer Gedenktafel an den Entdecker des Pfaffenstein. Ab hier widmen wir uns dem Aufstieg: über Stufen und Treppen geht es durch eine Felsschlucht bis nach oben zur Sommergaststätte Pfaffenstein, an die sich eine wahnsinnig schöne Aussichtsplattform anschließt. Bevor wir hier eine Pause einlegen, bietet es sich allerdings an, erst einmal an der Bergbaude nach rechts durch eine enge Felsgassen zu wandern, um zur Barbarine zu gelangen. Dort erleben wir eine tolle Aussicht auf die Felsnadel und das Umland.

Nach dem Rückweg zur Gaststätte mit einer kurzen Picknickpause knicken wir dahinter links ab, um einen Abstecher zu einer weiteren, sehenswerten Felsformation zu machen. Am Ende des Weges erwarten uns die Steine „Briefbeschwerer“, „Rittersitz“ und die „Opferkessel“, die ihren Namen alle Ehre machen; zudem bietet sich ein schöner Blick Richtung Festung Königstein. Danach geht es den Pfad zurück auf den Hauptweg, links davon gibt es noch die Möglichkeit, den Aussichtsturm zu besteigen. Ansonsten bleiben wir weiter rechtsseitig und steigen auf zum Aussichtspunkt, an dem wir einen weiten Blick nach Osten genießen können. Möchte man davor noch etwas mehr entdecken, kann man kurz vor der Aussicht links den Abstieg in eine Felsschlucht nehmen, an dessen Ende sich die sogenannte Goldschmidthöhle befindet, ein ehemaliges Versteck eines aufgeflogenen Goldfälschers, der vom Wirt der Bergbaude mit Essen versorgt wurde. Neben der Höhle formieren sich außerdem weitere Höhlen, Grotten und Spalten zum Kraxeln.

Um auf den Rückweg zu gelangen, klettern wir die Felsschlucht wieder hinauf zum Aussichtspunkt auf den Hauptweg, bleiben dort auf der rechten Seite und steigen anschließend durch das Nadelöhr über die Treppen bis zum Fuße des Felsens ab. Wir kommen schließlich auf einem Platz an, an dem es erneut Rastplätze gibt. Danach folgen wir dem Wegweiser, der uns zurück zum Parkplatz führt.

Länge: 5 km

Dauer: ca. 2 Stunden

Level: leicht

Anfahrt: mit dem Auto über A17 und B172 durch Königstein bis Pfaffendorfer Straße

Blick auf die Felsnadel "Barbarine"
Der tolle Blick auf die bekannte Felsnadel „Barbarine“.

Botanisch: Durch die Weinberge

Die letzte Wanderung, die wir euch vorstellen möchten, führt uns vom schon bekannten Schlosspark Pillnitz hindurch über die Weinberge bis nach Heidenau-Großsedlitz. Vorbei an der Rysselkuppe und der Weinbergkirche bietet diese Tour nicht nur schöne Botanik, sondern auch tolle Blicke auf das Elbtal.

Wir beginnen im Schlosspark Pillnitz, laufen zu dem darin gelegenen Palmenhaus und von dort aus über die Orangeriestraße aufwärts bis zur Weinbergschänke. Über die Wünschendorfer Straße geht es weiter bergauf, entlang an der Weinbergmauer bis zum Leitenweg. Ab hier folgen wir der gelben Markierung und kommen so schließlich oben auf den Weinbergen an, von wo aus wir toll über Dresden und auf Pöppelmanns rote Weinbergkirche blicken können.

Anschließend geht es weiter zur Rysselkuppe, die ebenfalls eine großartige Aussicht parat hält. Der gelben Markierung geradeaus folgend gelangen wir dann zur Markierung mit einem roten Punkt, die uns zum Abstieg durch den Tiefen Grund nach Graupa leitet. Dort treffen wir auf einen Betonpfahl und wechseln wieder zur gelben Markierung, wandern auf der Borsbergstraße nach rechts und landen auf der Professor-Gaßmeyer-Straße. Wir überqueren darauffolgend die Lohmener Straße, gelangen so ins Pillnitzer Tännicht und gehen weiter der gelben Punktmarkierung nach über einen breiten Waldweg bis nach Birkwitz.

Auf dem Schmiedeweg angekommen, nehmen wir die Söbrigener Straße in Richtung Elbfähre und laufen hier linkselbisch den Elberadweg stromaufwärts. Nach dem Überqueren der Müglitzmündung halten wir uns rechts und folgen erneut der gelben Markierung zum Barockgarten Großsedlitz. Hinter der Kreuzung geht es danach links auf der Waldstraße weiter, an deren Ende wir die Treppen hinauf steigen und anschließend einen Rundgang durch den Park machen. Um am Ende zum S-Bahnhof Großsedlitz zu gelangen, von dem wir die Rückfahrt zurück zum Parkplatz antreten können, nehmen wir hinter dem Eingangstor den 1-kilometerlangen Abstieg.

Länge: 16 km

Dauer: 5 Stunden

Level: mittelschwer

Anfahrt: mit dem Auto über die B6 auf die Pillnitzer Landstraße oder mit der Buslinie 63 bis Haltestelle Pillnitzer Platz

Blick auf die rote Weinbergkirche Pöppelmanns.
Blick auf Pöppelmanns rote Weinbergkirche.

Dies waren nur fünf von über hundert Wanderungen, die sich durch Dresden und dessen Umland erstrecken. Auch Orte wie die Dresdner Heide, Moritzburg oder der Zschonergrund eignen sich wunderbar für große, aber auch kleinere Touren. Welche Wandertour in der Gegend sollte man eurer Meinung unbedingt auch auf der eigenen Wanderkarte markieren? Schreibt es uns gern in die Kommentare!

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