Die schönsten Kirchen Dresdens

In so gut wie jedem Dresdner Stadtteil gibt es eine Kirche. Davon ist eine schöner und größer als die andere. Von insgesamt 73 Kirchen in unserer sächsischen Landeshauptstadt wollen wir dir heute die, in unseren Augen, schönsten und imposantesten vorstellen.

Garnisonkirche – Die Imposanteste

Unsere imposanteste Kirche, die wohl eher einem riesigen Zauberschloss aus einem Märchen gleicht, ist die Garnisonkirche St. Martin an der Stauffenbergallee.

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Die Garnisonkirche an der Stauffenbergallee gleicht fast einem Märchenschloss.

Für die Kasernenanlagen der Albertstadt wurde unter Leitung von den Architekten William Lossow und Hermann Viehweger eine Garnisonkirche (eigentlich Simultankirche) erbaut, welche im Jahr 1900 ihre Einweihung feierte.
Die Kirche teilte sich in die beiden getrennten Kirchenräume für die evangelische und die römisch-katholische Konfession auf. Jedoch verlor die Kirche nach dem Krieg 1945 ihre Funktion als Garnisonkirche, woraufhin auch nur noch der katholische Teil der Kirche sakral genutzt wird. Seitdem ist die Simultankirche St. Martin die Pfarrkirche der St.-Franziskus-Xaverius-Gemeinde Dresden-Neustadt und befindet sich in unmittelbarer Nähe des heutigen Militärhistorischen Museums.

Bei der Gestaltung der Kirche wurden von Außen hauptsächlich Stilelemente der Romantik aufgenommen, welche mit Cottaer Sandstein erbaut wurden. Die Garnisonkirche gehört zu den letzten Sakralbauten des Historismus in Dresden. Die strikte Trennung der beiden Kirchenräume ist von Außen nicht sofort zu erkennen, da auch nur ein Kirchturm vorhanden ist, welcher an der Nordfassade etwa zwischen den beiden Räumen positioniert ist. Der evangelische Teil (breites Querhaus) und der katholische Teil (verkürztes Langhaus) berühren sich mit einer dicken Brandmauer und werden unter einem Dach verbunden, sodass die Garnisonkirche wie ein ganzes Langhaus erscheint.

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Kennt ihr die Garnisonkirche?

Übrigens ist die militärische Vergangenheit der Kirche noch nicht ganz Geschichte, denn seit dem Umzug der Offiziersschule des Heeres von Hannover nach Dresden 1998 wird die katholische Seite auch von der Militärseelsorge beider Konfessionen genutzt.

Frauenkirche – Die Bekannteste

Unsere Frauenkirche ist wohl die bekannteste Kirche Dresdens und ein Wahrzeichen unserer Stadt. Ursprünglich trug die Kirche den Namen Kirche Unserer Lieben Frau – welcher sich auf die Heilige Maria bezieht.
Sie wurde zwischen 1726 bis 1743 nach einem Entwurf von George Bähr erbaut und wurde zu einem Emblem des Dresdner Barocks.

Die Frauenkirche in Dresden kann kostenlos besichtigt werden.
Die Frauenkirche in Dresden kann kostenlos besichtigt werden.

Am Vormittag des 15. Februars 1945 stürzte sie, aus Folgen des Luftangriffes auf die Stadt Dresden in der Nacht vom 13. zum 14. Februar, in sich zusammen. Die übrig gebliebene Ruine blieb lange Zeit erhalten und galt als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung.
Ab 1994 begann der Wiederaufbau der Kirche, welcher von Spenden aus aller Welt finanziert wurde, bis die arbeiten 2005 abgeschlossen werden konnten. Beim Bau wurden, neben neuen Sandsteinblöcken, auch  insgesamt 43 Prozent der Original-Bausubstanz, teilweise wiederverwendet. Durch die schwarze Patina der alten Steine und durch die helle Färbung der Neuen, entsteht eine Art riesiges Puzzlespiel. Mit der Zeit werden aber auch die neuen Steine durch Witterungsprozesse nachdunkeln, so dass in 20-30 Jahren kein Unterschied mehr zu sehen sein wird.

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Die eingearbeiteten Originalsteine heben sich gut hervor

Seitdem die Kirche wieder steht, wird auch der Neumarkt drum herum neu gestaltet und strahlt mittlerweile in neuem Glanz.

Übrigens: Die Frauenkirche hält den Weltrekord als größter Sandsteinbau der Welt.

Weinbergkirche Pillnitz – die Idyllischste

Eine, im Vergleich eher kleine, aber sehr idyllisch gelegene Kirche ist die Weinbergkirche „Zum Heiligen Geist“ in Pillnitz. Den Namen hat sie auf Grund ihrer Lage am königlichen Weinberg. Die barocke Dorfkirche entstand ab 1723 als Ersatz für die Pillnitzer Schlosskirche, die für die Erweiterung des Schlosses Pillnitz abgerissen wurde.
Der Entwurf der Kirche stammt von Matthäus Daniel Pöppelmann, dem Architekten des Dresdner Zwingers. Die kleine Kirche stammt zudem als „Wahrzeichen der Pillnitzer Landschaft“ und steht unter Denkmalschutz.
In den 1990er Jahren musste die Weinbergkirche umfassend restauriert werden.

Die Weinbergkirche am Weinhang in Pillnitz.
Die Weinbergkirche am Weinhang in Pillnitz.

Seit dem finden in der Kirche wieder einige Gottesdienste statt. Ansonsten wird die idyllisch gelegene Weinbergkirche hauptsächlich für Hochzeiten, Konzerte und Ausstellungen genutzt. Wer die Kirche gern einmal besuchen möchte, der kann gern zum jährlichen Frühlingsfest, zum Weinfest im Oktober oder am dritten Adventssonntag zum Weihnachtsmarkt vorbei schauen.

Russisch-Orthodoxe-Kirche – Die Internationale

Die Russisch-Orthodoxe Kirche des Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge wurde zwischen 1872 und 1874 vom Architekten Harald Julius von Bosse, einem russischen Staatsrat deutscher Herkunft, in der Südvorstadt errichtet. Der Bau der Kirche wurde zu einem Großteil vom russischen Staatsrat Simeon Wikulin gespendet, nach dessen Namenspatron die Kirche benannt wurde. Jedoch blieb die Ausstattung, wegen finanziellen Problemen, unvollendet.

Die Russisch-Orthodoxe-Kirche in Dresden
Die Russisch-Orthodoxe-Kirche in Dresden

Die Kirche unterscheidet sich von unseren typischen deutschen Kirchen, durch die 5 Zwiebeltürme im Stil russischer Sakralbauten des 16./17. Jahrhunderts. Die Zwiebelkuppeln zeigen Christus und die vier Evangelisten.
Die Gemeinde der Kirche hat heute über 1000 Mitglieder. 2007 wurden die langjährigen Sanierungsarbeitenm (seit 1985) endlich beendet.

Die Kirche ist täglich von 10-17 Uhr für alle Besucher geöffnet. Die Gottestdienste sind öffentlich und jeder ist willkommen.

Ihr markanten Zwiebeltürme ragen hoch hinaus.
Ihr markanten Zwiebeltürme ragen hoch hinaus.

Seid ihr religiös und besucht regelmäßig die Kirche oder habt ihr damit nichts am Hut und schaut euch die imposanten Bauwerke nur gern an? Welche Dresdner Kirche hat eurer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient?

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